- Arandaspida
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Pteraspidomorphi Zeitraum Unteres Ordovizium bis Oberdevon 470 bis 370 Mio. Jahre Fundorte - Weltweit
Systematik Neumünder (Deuterostomia) Chordatiere (Chordata) Wirbeltiere (Vertebrata) Pteraspidomorphi Wissenschaftlicher Name Pteraspidomorphi Die Pteraspidomorphi oder Pteraspidomorpha sind urtümliche kieferlose Wirbeltiere (Vertebrata), die vom frühen Ordovizium bis zum späten Devon von 470 bis 370 Mio. Jahren (mya) lebten.
Die Fossilien dieses Taxons zeigen eine starke Panzerung der Kopfes, die von Platten aus Hautknochen gebildet wird, die aus Aspidin bestehen. Die Pteraspidomorphi bewohnten das Meer, zumeist in der Nähe der Küste, es wird aber angenommen, dass einige Formen in das Süßwasser vorgedrungen sind. Das Skelett ist knorpelig, nur bei den Eriptychiida und möglicherweise bei den Arandaspida zeigen sich Spuren einer Kalzifizierung. Außer der Schwanzflosse besitzt der Körper keine weiteren Flossen.
Die Pteraspidomorphi wurden lange Zeit als den kiefertragenden Fischen oder Kiefermäulern (Gnathostomata) nahe stehende Gruppe angesehen, die gemeinsamen Merkmale (Synapomorphien) dieser Gruppe stellen aber im Sinne der phylogenetischen Systematik ursprüngliche Merkmale (Plesiomorphien) dar, die sie mit weiteren Gruppen teilen.
Inhaltsverzeichnis
Untertaxa
Arandaspida
Die Arandaspida, auch Arandaspidida genannt, haben ausschließlich marine Vertreter. Der älteste Vertreter Arandaspis stammt aus dem oberen Unterordovizium aus Australien. Ein weiteres bekanntes Fossil ist der etwa 40 Zentimeter lange Sacabambaspis janvieri aus Südamerika.
Die Arandaspida haben eine fischartige, langgestreckte Gestalt mit einer Schwanzflosse. Der Kopf und der vordere Teil des Körpers sind von einer dorsalen und einer ventralen Knochenplatte bedeckt, dazwischen liegen die Kiemenöffnungen mit speziellen Kiemenplättchen. Sämtliche Knochenplatten sind dreischichtig aus einer dünnen Basalschicht, einer schwammartigen Hautschicht und einer porösen Außenschicht aufgebaut. Die innere Anatomie der Tiere ist unbekannt, der Körper ist mit langen und vertikal stehenden Schuppen bedeckt.
Astraspida
Die Astraspida, auch Astraspidida genannt, sind ebenfalls ausschließlich marin und stammen wie die meisten Arandaspidida aus dem Mittleren Ordovizium vor etwa 460 Millionen Jahren.
Ihre Gestalt, die äußere Anatomie, die Panzerung und der Aufbau der Knochenplatten ist ähnlich wie bei den Arandaspidida. Auch bei ihnen ist die innere Anatomie unbekannt.
Wichtige Funde der Astraspida sind etwa Astraspis desiderata und Eriptychius americana, beide aus Nordamerika. Als nächste Verwandte dieser Tiergruppe werden je nach Autor die Arandaspida oder die Heterostraci angesehen.
Eriptychiida
Die Eriptychiida stammen aus dem Mittleren Ordovizium vor 450 Millionen Jahren. Fossilien der einzigen beiden Arten Eriptychius americanus und Eriptychius orvigi wurden in Nordamerika, in den Harding-Sandsteinen an Ausläufern der Rocky Mountains gefunden. Es ist lediglich verkalkter Knorpel aus dem Exoskelett erhalten. Das Aussehen der Tiere ist unbekannt, da es lediglich fragmentarische Überreste sind.
- Hans-Peter Schultze: Pteraspidomorphi in: W. Westheide und R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2. Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum, München 2004; Seite 183-184. ISBN 3-8274-0307-3
- Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere, Thieme, Stuttgart (1993); Seite 29-36. ISBN 3-13774-401-6
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Oskar Kuhn: Die vorzeitlichen Fischartigen und Fische, A. Ziemsen Verlag, 1967, Wittenberg
Heterostraci
Die Heterostraci sind die jüngste Gruppe der Pteraspidomorphi und von Fossilien aus Sedimenten des Silur und Devon bekannt. Die Fundorte liegen in Nordamerika, Europa und Sibirien.
Die meisten Arten waren marin lebten aber im Flachwasser von Lagunen und Flussmündungen. Einige können auch im Süßwasser gelebt haben. Sie erreichten Längen von 5 bis 30 Zentimeter, Vertreter einer Gruppe der Heterostraci, die Psammosteidae wurden mit bis zu 150 Zentimeter deutlich größer.
Beispiele der ca. 300 Arten sind Doryaspis, Protaspis (Cosmaspis) und Allocryptaspis sandbergi.
Literatur
Weblinks
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