Medicago lupulina

Medicago lupulina
Hopfenklee
Hopfenklee (Medicago lupulina)

Hopfenklee (Medicago lupulina)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Fabales
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Schneckenklee (Medicago)
Art: Hopfenklee
Wissenschaftlicher Name
Medicago lupulina
L.

Der Hopfenklee (Medicago lupulina), auch Hopfen-Luzerne oder Gelbklee genannt, gehört zur Gattung Schneckenklee (Medicago). Der Hopfenklee wird selten als Futterpflanze kultiviert und als Wildgemüse genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die ein- oder zweijährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 10 bis 50 Zentimetern. Die kantigen Stängel sind niederliegend bis aufsteigend. Die Blattfiedern sind verkehrt-eiförmig, fein gesägt und an der Spitze oft ausgerandet mit einer Fortsetzung der Mittelrippe (Medicago-Zahn). Die Nebenblätter sind lanzettlich spitz.

Die kleinen, kugeligen, traubigen Blütenstände sind 10 bis 50-blütig und erinnern an die des Hopfens. Die Blüten werden 2 bis 5 mm lang. Die Hülsen sind fast nierenförmig und einmal gewunden (Schneckenklee). Die Frucht ist zuletzt braunschwarz. Blütezeit ist von Mai bis Oktober.

Die Art ist im Habitus dem Faden-Klee (Trifolium dubium) ähnlich, bei dem der Kelch aber kahl ist.

Ökologie

Der Hopfenklee kann seit der Bronzezeit in Süddeutschland nachgewiesen werden.

Der Hopfenklee ist ein Therophyt bzw. ein Hemikryptophyt mit langer spindelförmiger Wurzel und eine Pionierpflanze. Die Laubblätter sind wintergrün.

Die Blüten sind nektarführende Schmetterlingsblumen mit Explosionsmechanismus, dabei schnellen die Staubblätter beim ersten Insektenbesuch aus dem Schiffchen heraus und drücken sich dem Insekt an den Bauch.

Die Bestäubung erfolgt durch die Honigbiene und andere kleine Bienenarten und durch verschiedene Dipteren; nach dem Insektenbesuch ragt die Geschlechtssäule aus dem kleinen Schiffchen hervor; Selbstbestäubung ist möglich, führt aber zu geringerem Fruchtansatz.

Die Ausbreitung der Früchte (einsamige Nüsse) erfolgt durch das Wasser (Regenschwemmling) und durch den Menschen.

Vegetative Vermehrung geschieht durch Sprossverjüngung durch Adventivsprosse, die auch an den Wurzeln gebildet werden können.

Variabilität der Art

Medicago lupulina ist je nach Standort, Düngung, Mahd und Beweidung sehr veränderlich. Doch steht wohl nur wenigen der vielen beschriebenen Abarten und Sorten ein systematischer Wert zu. Auf feuchtem, gedüngtem Boden werden Laubblätter und Blütenstiele bedeutend größer, an offenen, trockenen Wuchsorten können die Stängel sehr lang und zäh, ja fast dornenartig werden.

Als eine der Varietäten sei die Medicago lupulina var. glandulosa Mertens et Koch erwähnt. Diese zeichnet sich durch eine drüsige Behaarung der Früchte oder auch der ganzen Pflanze aus. Oft ist sie auch noch stärker seidig behaart. In Deutschland kommt diese Varietät wohl nur in den warmen Tieflagen, nämlich dem Oberrheintal, Neckargebiet und Frankens vor. Außerhalb Deutschlands wurde sie auch in den Südalpen beobachtet.

Vorkommen

Medicago lupulina var. glandulosa (Herbarbeleg, Fundort Unterfranken, 1981)

Diese Pflanzenart kommt in ganz Eurasien vor, besonders in den mittleren und südlichen Regionen. In Österreich ist sie sehr häufig und in allen Bundesländern anzutreffen. Durch Saatgutverunreinigung, botanisch auch als Speirochorie bezeichnet, ist sie heute nahezu weltweit verbreitet. Sie gehört daher in einzelnen Regionen zu den sogenannten Neophyten.

Man findet den Hopfenklee verbreitet in Kalk-Magerrasen (Halbtrockenrasen), in trockenen Fettwiesen, auf Äckern, auch an Wegen, Dämmen und Erdanrissen. Er bevorzugt sommerwarmen, mäßig trockenen, basenreichen Lehmboden.

Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, und eine Verbandscharakterart Subozeanischer Halbtrockenrasen (Mesobromion).

Verwendung

Der Hopfenklee wird als Futterpflanze meist in Klee- und Grasmischungen kultiviert.

Literatur

  • Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • E. Oberdorfer : Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Ulmer-Verlag, 2001, ISBN 3-8001-3131-5
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
  • Schmeil-Fitschen: Die Flora von Deutschland interaktiv, ISBN 3-494-01368-3
  • Margot Spohn/ Marianne Golte-Bechtle: Was Blüht den da? Enzyklopädie, Kosmosverlag, 2005

Weblinks

Bilder: [1] [2] [3]


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