Medienökonomik

Medienökonomik

Die Medienökonomie erklärt, wie Wettbewerb und Märkte von, für und durch Medien entstehen.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Die Medienökonomie dient der Auseinandersetzung mit der Frage der bestmöglichen Versorgung der Wirtschaftssubjekte mit knappen Gütern des Mediensektors (Knappheit als Initiator des Wirtschaftens) gemäß ihrer individuellen Präferenzen (methodologischer Ansatz) bei gegebenen Mitteln. Laut Jürgen Heinrich untersucht sie, „wie die Güter Informationen, Unterhaltung und Verbreitung von Werbebotschaften in aktuell berichtenden Massenmedien produziert, verteilt und konsumiert werden.“

Mediengüter bestehen aus zwei Komponenten, einer privaten und einer öffentlichen. Die private stellt am Beispiel Pay-TV das Fernsehgerät und den Decoder mit Smartcard dar, die öffentliche das Programm.

Abgrenzung

Der grundlegende Unterschied zur allgemeinen Mikroökonomie ist die Tatsache, dass die Haushalte aus ihren indirekten Gütern mit Hilfe einer Haushaltsproduktionsfunktion direkte Güter herstellen. Dies geschieht anhand von Kapital (Humankapital, Sachkapital, weiteres Sachkapital, usw). Unter Opportunitätskostenaufwand werden diese Güter an den "produzierenden" Haushalt verkauft. Die Haushalte übernehmen vorübergehend die Unternehmerrolle und verkaufen die produzierte Ware gegen Opportunitätskosten an sich selbst.

Y=Y(r1,r2,r3...)

Aus dem Trittbrettfahrerverhalten ergibt sich die Notwendigkeit der Präferenzaufdeckung.

Voraussetzungen

Verhaltensannahmen der Medienökonomie:

  • Nutzenmaximierung,
  • Gewinnmaximierung,
  • Kostenminimierung,
  • Opportunismus
  • beschränkte Rationalität

Der Tranformationsprozess von Mediengütern:

  1. Zwischenprodukte
  2. Konsumgut
  3. Wirkung des Konsums

Kommunikationswissenschaftliche Medienökonomie

Die kommunikationswissenschaftlichen Medienökonomie hat dreifachen Praxisbezug:

  • einen analytischen (universitäre Forschung und Lehre),
  • einen pragmatischen (Beratungsprojekte)
  • sowie einen edukativen (Ausbildung von Studierenden).

Zentrales Anliegen ist die Vermittlung medienökonomischer Fachkompetenzen. Die Generierung dieser Kompetenzen bedarf der empirisch fundierten Analyse von Prozessen und Auswirkungen einer internationalen Ökonomisierung des Informations-, Kommunikations-, Medien- und Kultursektors. Diese Prozesse werden in engem Zusammenhang mit der Entwicklung von Strukturen, Arbeitspraktiken und Inhalten internationaler Kulturproduktion betrachtet.

Da Medienunternehmen überwiegend kommerziell organisiert sind, Medienprodukte folglich nach Markt- und Wettbewerbsprinzipien bereitgestellt werden und der Erzielung von privatem Gewinn dienen, ist die medienökonomische Analyse für das Verständnis von Information, Kommunikation und Medien grundlegend für das Studium der Kommunikationswissenschaft.

Literatur

  • Susanne Fengler, Stephan Ruß-Mohl: Der Journalist als 'Homo oeconomicus'. Konstanz 2005, ISBN 3-8966-9466-9. 
  • Knoche, Manfred (2002): Kommunikationswissenschaftliche Medienökonomie als Kritik der Politischen Ökonomie der Medien. In: Siegert, Gabriele (Hrsg.): Medienökonomie in der Kommunikationswissenschaft. Bedeutung, Grundfragen und Entwicklungsperspekti-ven. Manfred Knoche zum 60. Geburtstag. Münster/Hamburg/London: Lit, S. 101-109.

Weblinks


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