Megaloptera

Megaloptera
Großflügler
Larve der Gemeinen Wasserflorfliege (Sialis lutaria)

Larve der Gemeinen Wasserflorfliege (Sialis lutaria)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
ohne Rang: Netzflüglerartige (Neuropterida)
Ordnung: Großflügler
Wissenschaftlicher Name
Megaloptera
Sialis fuliginosa

Die Großflügler (Megaloptera), auch Schlammfliegen genannt, sind eine Ordnung der Insekten. Von den bekannten 250 Arten leben in Europa nur sechs. Die Körperlänge der Tiere beträgt zwischen 23 und 35 mm, die Art Acanthocorydalus kolbei kann allerdings bis zu 70 mm lang werden und eine Flügelspannweite von maximal 160 mm erreichen.

Die Großflügler zeichnen sich durch große und dunkelbraun gefärbte Flügel aus, die in der Ruhestellung dachartig über den Körper gelegt werden und eine deutlich hervortretende Flügeladerung aufweisen. Besonders bei einigen außereuropäischen Arten sind die Mundwerkzeuge deutlich nach vorn verlängert.

Die ausgewachsenen Tiere leben in der Ufervegetation der Gewässer, in denen sie als Larven gelebt haben. Sie nehmen meist kaum Nahrung auf. Die Paarfindung der Schlammfliegen erfolgt über chemische Stoffe (Pheromone) sowie über Vibrationen.

Die Weibchen legen ihre etwa 2.000 Eier als Gelege an Wasserpflanzen ab, die aus dem Wasser ragen, die mitteleuropäischen Arten bevorzugen dabei Schilfgräser. Die frisch geschlüpften Larven lassen sich ins Wasser fallen und beginnen dort ihre aquatische Lebensphase. Die Larven sind sehr auffällig durch die gefiederten Tracheenkiemen an den Hinterleibssegmenten sowie dem langen Schwanzanhang (Terminalfilum), außerdem werden sie im Vergleich zu anderen aquatischen Insektenlarven recht groß. Sie leben räuberisch und ernähren sich von verschiedenen Organismen der Gewässer, etwa anderen Insektenlarven oder Ringelwürmern. Die Entwicklung dauert etwa 2 Jahre und verläuft über 10 Larvenstadien, die Verpuppung erfolgt an Land in einer gewässernahen Erdhöhle.

Systematik der Großflügler

Die Arten der Großflügler werden in zwei Familien aufgeteilt, die als Corydalidae (mit etwa 190 Arten) und Schlammfliegen (Sialidae) (etwa 60 Arten) bezeichnet werden. Die nächsten Verwandten sind die Netzflügler (Neuroptera) und die Kamelhalsfliegen (Raphidioptera).

Die europäischen Arten stammen alle aus der Familie der Sialidae. Auch gehören alle sechs Arten der Gattung Sialis (weltweit 40 Arten, alle in der Holarktis) an und können nur aufgrund von Unterschieden der Genitalien sicher unterschieden werden.

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