Megrelier

Megrelier
Mingrelier
Verbreitung der mingrelischen Sprache
Die Regionen Georgiens

Die Mingrelier sind eine Ethnie im Kaukasus. Sie leben in der historischen Region Mingrelien (südlich von Abchasien) und in Odischi und Gurien im Nordwesten Georgiens. Die georgische Regionsbezeichnung Mingrelien – Semo-Swanetien reflektiert auch heute noch diese Ethnie.

Die Mingrelier sprechen eine dem Georgischen verwandte, Südkaukasische Sprache (s. Mingrelische Sprache). Ihre Literatursprache ist Georgisch. Traditionell sind die Mingrelier orthodoxe Christen. Sowohl ethnisch, als auch sprachlich gesehen, sind die Mingrelier am nächsten mit den benachbart lebenden Lasen verwandt.

1926 wurden 242.990 Mingrelier in der Sowjetunion gezählt. Heute nennen Quellen eine Anzahl von 215.000 bis 750.000 Mingreliern in Georgien, wobei eine Überprüfung schwer fällt, da sie seit 1930 in der Sowjetunion zu den Georgiern gezählt wurden, mit denen sie sich stark assimiliert haben.

Bezeichnungen

Eigenbezeichnung bzw. lasisch: მარგალეფე margalepe

Georgisch: მეგრელები megrelebi

Swanisch: მჷზან mәzan

Abchasisch: агыруа agәrwa (nach dem mittelalterlichen Staat Egrisi)

Russisch: мингрелы mingrely

Andere Bezeichnungen: Megreli, Mengrelier, Mengrelen, Megrelier, Kolcher

Geschichte

Die Argonautensage berichtet vom Lande Kolchis, das hier an der Schwarzmeerküste lag. Nach der Sage stahlen die Argonauten aus Kolchis das goldene Vlies.

Mit dem Aufstieg des Königreichs Georgien Ende des 11. Jahrhunderts kam das Gebiet unter dessen Herrschaft. Nach dem zweiten Mongolensturm unter Timur Lenk im Jahre 1386, zerfiel Georgien und Mingrelien wurde vom 16. bis 19. Jahrhundert ein autonomes Fürstentum, bis es dann unter russische Herrschaft fiel.

Nach der Oktoberrevolution wurde Mingrelien als Teil Georgiens am 26. Mai 1918 unabhängig von Russland, aber drei Jahre später wieder in die Sowjetunion eingegliedert. Am 9. April 1991 erklärte sich Georgien erneut unabhängig. In Abchasien und Südossetien kam es zu Sezessionskriegen.

Georgiens erster Präsident Swiad Gamsachurdia, ein Mingrelier, wurde durch einen Putsch abgelöst. Sein Nachfolger wurde der frühere georgische KP-Chef und sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse. In Mingrelien kam es zum Bürgerkrieg zwischen Truppen des Staatsrates und Anhängern Swiad Gamsachurdias, da die Bewohner ihren Volksangehörigen unterstützten. Nach seiner Niederlage 1993 nannte Eduard Schewardnadse die Mingrelier „Verräter der Nation“, indem er ihnen aktive Unterstützung der Separatisten in Abchasien vorwarf.

Wichtige Personen mingrelischer Herkunft


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