- Meidling (Gemeinde Paudorf)
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Krems-Land (KR) Fläche 30,09 km² Koordinaten 48° 21′ N, 15° 37′ O48.3515.616666666667257Koordinaten: 48° 21′ 0″ N, 15° 37′ 0″ O Höhe 257 m ü. A. Einwohner 2.492 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 83 Einwohner je km² Postleitzahl 3508 Vorwahl 02736 Gemeindekennziffer 3 13 33 NUTS-Region AT124 Adresse der
GemeindeverwaltungKremser Straße 185
3508 PaudorfOffizielle Website Politik Bürgermeister Leopold Prohaska (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Paudorf Paudorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich mit rund 2400 Einwohnern und einer Fläche von 0,06 Quadratkilometern. Die Gemeinde liegt im Weinbaugebiet Kremstal im nördlichsten Teil des Mostviertels. Der höchste Punkt der Gemeinde ist der Statzberg mit 580 m ü. A.. Bekannt ist Paudorf vor allem wegen des größten Mammutbaum-Bestands in ganz Österreich, eines Steinbruchs und des großflächigen Weinbaus. [1][2]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Paudorf liegt im Mostviertel in Niederösterreich am Ostrand des Dunkelsteinerwaldes, geologisch ein Ausläufer des Waldviertels südlich der Donau. Der Hauptort auf 257 m ü. A., gemessen beim Gemeindeamt im Ortszentrum Paudorf, ist gleichzeitig der tiefste Punkt der Gemeinde. Paudorf besteht aus sieben Katastralgemeinden: (Stand Volkszählung 2001)
- Eggendorf (116 Einwohner)
- Höbenbach (393 Einwohner)
- Hörfarth (331 Einwohner)
- Meidling (217 Einwohner)
- Krustetten (341 Einwohner)
- Paudorf (721 Einwohner)
- Tiefenfucha (270 Einwohner)
Die meisten Einwohner beherbergt die Katastralgemeinde Paudorf, die wenigsten Eggendorf, das kurioser Weise wenige hundert Meter östlich von Paudorf liegt. Alle anderen Ortschaften befinden sich südlich oder östlich vom Ortsteil Paudorf. Westlich von Paudorf liegt der Dunkelsteinerwald. Meidling, Hörfarth und Paudorf liegen an der Kremser Straße. [3]
Flächennutzung und Geologie
Die Gesamtfläche von Paudorf beträgt 30,09 Quadratkilometer. Rund 60 % davon sind bewaldet. Die Landschaft ist von niedrigen Erhebungen, welche teils bewaldet sind, geprägt. Die Ortsteile Eggendorf, Höbenbach, Krustetten und Tiefenfucha befinden sich in Tälern abseits der Hauptstraße.
Die Gesteinsschichten bestehen aus Graniten und Gneisen. Im Boden kann man außerdem reichlich Lehm und Löss finden. 1896 wurde aufgrund dieser Bedingungen ein Steinbruch im Gemeindeteil Meidling eröffnet. Staub, Lärm und Transport von Gütern sind seit jener Zeit für Unruhe und Streit innerhalb der Bevölkerung verantwortlich. [4] Durch Paudorf und Meidling fließt die in Karlstetten entspringende Fladnitz, die in die Donau mündet.
Nachbargemeinden
Krems an der Donau
Furth bei GöttweigBergern im Dunkelsteinerwald Nußdorf ob der Traisen Wölbling Statzendorf Die nächstgelegenen Städte sind Krems an der Donau, Traismauer, Langenlois, Herzogenburg und Sankt Pölten.
Klima
In Paudorf herrscht ein kontinental geprägtes leichtes Reizklima mit häufigem Nordwind. Im Sommer ist es tagsüber recht warm, jedoch kommen Hitze- oder Schwüleperioden nur selten vor; die Nächte bringen starke Abkühlung. Das Klima ist sehr sonnig und trocken; der Niederschlag erreicht kaum die Marke von 1000 Millimetern pro Jahr. Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur um 25 °C. Im Winter herrschen Temperaturen um 3 °C; Schnee ist aber rar. In allen Jahreszeiten ist Nebel eher selten und dauert meistens nur sehr kurze Zeit an. [5][6]
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Die ersten Siedlungen in Paudorf konnten aus der Jungsteinzeit um 4500 Jahre v. Chr. nachgewiesen werden. Funde aus dieser Zeit sind die Venus von Höbenbach und das Fruchtbarkeitsidol, eine Skulptur, die eine weibliche Gestalt mit Tierhörnern darstellt. [7] Der Ort Paudorf wurde erstmals im Jahr 1083 erwähnt, damals noch als Punamisdorf. Die Katastralgemeinden Eggendorf, Höbenbach und Krustetten wurden bereits im Jahr 1072 als Echindorf, Horiginpach und Crucistetin erwähnt. Aus dem Jahr 1290 ist Hörfarth als Herfuert und im Jahr 1302 ist Tiefenfucha als Fuchawe inferiori nachweisbar.[8]
Neuzeit
Im Jahr 1462 fand eine Schlacht zwischen Kaiser Friedrich III. und dem Ritter Fronauer in Paudorf statt (Frohnauer Fehde). Dabei wurden vor allem die Ortsteile Krustetten und Höbenbach stark beschädigt. Im Jahr 1481 eroberte der ungarische König Matthias Corvinus das Schloss Meidling. Erst im 16. Jahrhundert konnten die ungarischen Truppen zurückgeschlagen werden. Die nächste Schlacht ereignete sich im Jahr 1529, als die Osmanen im Zuge der Ersten Belagerung Wiens auch Paudorf angriffen und die Umgebung verwüsteten. Im Jahr 1645 plünderten im Dreißigjährigen Krieg kaiserliche Soldaten zahlreiche Dörfer, darunter auch Paudorf, nachdem die Schlacht bei Jankau verloren gegangen war. Im Jahr 1683 kamen die Osmanen noch einmal im Zuge der Zweiten Belagerung Wiens nach Paudorf und verwüsteten den Ort und die Umgebung. [8]
Im Jahr 1736 gab es im Gemeindeort Krustetten einen Großbrand und 1744 und 1768 weitere Brände in Höbenbach sowie mehrere Brandstiftungen um 1820. Im Jahr 1741 wurde Paudorf von Truppen des Kurfürsten von Bayern besetzt. Im Jahr 1850 bildeten sich die vier Gemeinden Paudorf (mit Hörfarth und Meidling), Höbenbach (mit Eggendorf), Krustetten und Tiefenfucha. 30 Jahre später pflanzte der spätere Abt Adalbert Dungel versuchsweise die ersten Mammutbäume am Eichberg. 1889 wurde die Bahnlinie Krems–Herzogenburg, die durch Paudorf führt, gebaut. Die Eröffnung des Steinbruches 1896 war ein weiterer Schritt für die Wirtschaftsentwicklung des Ortes. 1971 wurden die vier Gemeinden unter dem Namen Paudorf vereinigt. Erst 1985 bekam die Gemeinde die Anerkennung als Marktgemeinde und erhielt ein Wappen. [8]
Jüngere Geschichte
Am Ende der 1990er Jahre wurde der katholische Pfarrer Udo Fischer auf Grund kirchenkritischer Aussagen von Bischof Krenn seines Amtes als Pfarrer enthoben. Trotzdem bestätigte ihn der Abt des Stiftes Gottweig, zu dem die Pfarre Paudorf gehört. Erst 2005 setzte ihn Bischof Klaus Küng, der Nachfolger Krenns, wieder als Pfarrer der Diözese ein und rehabilitierte ihn.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Daten lt. Statistik AustriaBevölkerungsentwicklung
Das Gemeindegebiet ist mit einer Bevölkerungsdichte von 81 Einwohnern pro Quadratkilometer durchschnittlich besiedelt (zum Vergleich: Niederösterreich hat 83, Österreich 98 Einwohner je Quadratkilometer). Im Gegensatz zu vielen kleineren Orten in Niederösterreich setzte in den letzten Jahren keine Tendenz zur Abwanderung in die umliegenden Städte ein. Während die Bevölkerung von Paudorf in den Jahren 1991 bis 2001 um 6,2 % zugelegt hat, betrug die Zunahme im gesamten Bezirk Krems-Land nur 3,4 %. Dies erklärt sich dadurch, dass die Erreichbarkeit des Ortes durch den Infrastrukturausbau und die Verbesserung des Angebotes im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs verbessert wurde und damit die regionalen und überregionalen Arbeitszentren besser erreichbar sind. Ein anderer Grund ist, dass durch bessere Verkehrsverbindungen Menschen, welche zuvor in Städte zogen, wieder zurückgekehrt sind und sich neu ansiedelten. Bemerkenswert ist des Weiteren, dass die Bevölkerung fast bei jeder Volkszählung zugenommen hat. [3]
Die erste Bevölkerungszählung im Jahr 1869 verzeichnete 1367 Personen. Von da an setzte bis auf die Zeit von 1880 bis 1890 ein stetiger Zuwachs ein. Bereits 1900 konnten 1510 Personen gezählt werden. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Paudorf ein hohes Wachstum zu verzeichnen und 1934 hatten sich schon 1738 Bürger in der Gemeine angesiedelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Bevölkerung wiederum. Nach der Volkszählung im Jahr 1971 wuchs die Bevölkerung rasant. 1981 konnten bereits über 2000 Einwohner gezählt werden. Am 1. Januar 2008 wurde mit 2439 Personen der bisherige Höchststand verzeichnet. Maßgebend dafür war neben der positiven Wanderungsbilanz (Vergleich 1991 zu 2001: +62) die ebenfalls sehr günstige Geburtenbilanz (+78). Hier liegt Paudorf (+3,4 %) deutlich über den Werten des Bezirks Krems-Land (+0,0 %) und des Landes Niederösterreich (-0,5 %). [3]
Bevölkerungsstruktur
Mit Stichtag 1. Jänner 2008 betrug die Einwohnerzahl 1937 (1184 männlich/1255 weiblich). Davon waren 381 unter 15 Jahren (188/193), 1620 im Alter von 15 bis 60 Jahren (811/809) und 438 über 60 Jahre alt (185/253). Die meisten Frauen waren im Alter von 35 bis 39 Jahren (insgesamt 109), die meisten Männer im Alter von 45 bis 49 (insgesamt 121). [3]
Herkunft und Sprache
2291 (95,9 %) Einwohner von Paudorf gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 61 Personen (2,6 %) sprachen hauptsächlich türkisch, jeweils fünf (0,2 %) sprachen kroatisch und tschechisch, drei (0,1 %) ungarisch, jeweils einer (0,0 %) slowenisch und bosnisch. Die Sprachen von 22 Einwohnern waren unbekannt (0,9 %). Von der Bevölkerung (Stand 1. Januar 2008) waren 2365 (97,0 %) Bürger österreichische Staatsbürger, 74 Einwohner (3,0 %) waren es nicht. Diese teilten sich auf 19 (0,8 %) Asiatischeund jeweils 11 (0,5 %) türkische bzw. deutsche Staatsbürger. Dahinter folgten sieben (0,3 %) Einwohner mit einer ehemaligen jugoslawischen Staatsbürgerschaft und fünf (0,2 %) US-Amerikaner. Insgesamt waren 2008 5,0 % der Bevölkerung in einem anderen Land, als in Österreich geboren. [3]
Politik
Gemeinderatswahlen
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle fünf Jahre statt. Die letzte Wahl war am 6. März 2005. Insgesamt gibt es 21 Mandatsplätze, die sich auf die SPÖ (13) und die ÖVP (8) aufteilen.
Gemeinderatswahlen von Paudorf; Quellen: [1] [2] Ergebnis vom 1990 1995 2000 2005 2010 Stim-
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dateWahlberechtigt 1859 – 21 1981 – 21 2118 – 21 2142 – 21 – Abgegeben 1566 84,24 – 1620 81,78 – 1629 76,91 – 1660 77,50 – – Ungültig 53 – – 60 – – 39 – – 65 – – – – Gültig 1513 96,26 – 1560 96,30 – 1590 97,61 – 1595 96,08 – – davon entfielen auf SPÖ 1080 71,38 15 931 59,68 13 974 61,36 13 951 59,62 13 ÖVP 433 28,62 6 448 28,72 6 470 29,56 6 644 40,38 8 FPÖ n.k. – – 181 11,60 2 146 9,18 2 n.k. – – Sonstige n.k. – – n.k. – – n.k. – – n.k. – – Bürgermeister
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Leopold Prohaska von der SPÖ. Vizebürgermeister ist Josef Böck, ebenfalls von der SPÖ; Amtsleiter ist Dieter Ott.
Der Gemeindevorstand setzt sich aus dem Bürgermeister, dem Vizebürgermeister und den geschäftsführenden Gemeinderäten zusammen. [9]
Landtagswahlen
Bei der letzten Wahl, der Landtagswahl 2008, ergab sich ein vollkommen anderes Bild als bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2005. Von insgesamt 1570 gültigen Stimmen entfielen 714 (45,48 %) auf die ÖVP, 594 auf die SPÖ (37,83 %) und 140 auf die FPÖ (8,92 %). Die Grünen erreichten 93 (5,92 %) Stimmen. Die restlichen Stimmen verteilten sich auf die KPÖ, BZÖ und die Christenpartei NÖ (DCP). [10]
Wappen
Paudorf wurde 1985 anlässlich seiner Markterhebung mit einem Wappen ausgezeichnet.
Die silbernen Wellenbalken symbolisieren den Fladnitzbach, die drei Nadelbäumen das Waldgebiet des Dunkelsteinerwaldes. Das Zahnrad in der unteren Schildhälfte dokumentiert Gewerbe und Industrie, mit den Weinranken werden Landwirtschaft und Weinbau der Gemeinde dargestellt. [8]
Religion
Seit jeher besteht eine enge Verbindung zwischen der Pfarre von Paudorf und dem Stift Göttweig, welches sich am Berg Göttweig in der Marktgemeinde Fürth an der Grenze zu Paudorf befindet. Die Pfarre von Paudorf hat sich 1991 von ″Pfarre Göttweig″ in ″Pfarre Paudorf-Göttweig″ umbenannt. [7]
Die Stiftskirche, welche am 9. September 1083 eingeweiht wurde, war der Auslöser der Gründung einer eigenen Pfarre von Paudorf. Im Jahr 1130 wurde direkt neben dem Stift die Pfarrkirche St. Gotthard im romantischen Stil gebaut. Diese wies zu jener Zeit den höchsten Turm der gesamten Anlage am Berg Göttweig auf, bevor sie abgerissen wurde. An der gleichen Stelle wurde in den Jahren 1403 bis 1414 erneut die Pfarrkirche St. Gotthard, jedoch im gotischen Stil errichtet. Diese wurde bei einem großen Band des Stiftes im Jahr 1718 stark beschädigt und später aufgrund des dabei verursachten zu starken Schadens abgerissen. Bis zum 12. September 1993 war das Stift Göttweig die Hauptkirche der Marktgemeinde als die modern gestaltete Pfarrkirche St. Altmann im Hellerhof eingeweiht wurde und bis heute die Hauptkirche und Sitz der Pfarre Paudorf-Göttweig ist. [7]
Der Großteil der Bevölkerung von Paudorf ist römisch-katholischer Konfession. Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Personen mit römisch-katholischem Bekenntnis 87,7 % (2096 Personen). Dahinter folgten 2,6 % (61) mit islamischer und 1,4 % (34) mit evengelischer Glaubensrichtung. 7,2 % (173) der Einwohner waren ohne religiöses Bekenntnis. [3]
Der Hellerhof, auf dem sich die Pfarrkirche St. Altmann und die barocke Kapelle des Johannes dem Täufer befindet, liegt südöstlich vom Ortszentrum. In jeder Katastralgemeinde der Gemeinde befindet sich zudem eine Kapelle, in der regelmäßig eine Messe abgehalten wird. Alle wurden bis auf die Schlosskapelle in Meidling, welche 1444 errichtet wurde, im 19. oder 20. Jahrhundert errichtet. Die Schlosskapelle wurde 2003 renoviert. [7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Arbeitsstätten und Beschäftigte
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es in Paudorf 71 Arbeitsstätten mit 134 Beschäftigten, wovon 202 unselbständige Beschäftigte waren. Wichtigste Branche in der Gemeinde ist demnach Handel; Reparatur v.Kfz u.Gebrauchsgütern mit 13 Betrieben (19 Beschäftigte). Weiterhin von Bedeutung ist die Branche Realitätenwesen, Unternehmensdienst. mit damals 12 Arbeitsstätten (17 Beschäftigte) sowie das Gesundheits-, Veterinär- u. Sozialwesen mit 31 Beschäftigten und 10 Arbeitsstätten. Bergbau und Gewinnung von Steinen u.Erden, zu welchem der Betrieb des Steinbruches zählt umfasst zwei Arbeitsstätten mit 47 Beschäftigten. [3]
Die geringen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Gemeinde verursachen zudem eine hohe Pendlerrate. Bei 132 Einpendlern waren bei der Volkszählung 2001 924 Einwohner von Paudorf außerhalb ihrer Heimatgemeinde beschäftigt. [3]
Land- und Forstwirtschaft
Viehbestand 1999 (Quelle: Statistik Austria) Schweine 932 Hühner 461 Sonstiges Geflügel 89 Schafe 21 Rinder 11 Pferde 10 Ziegen – Zuchtwild – 1999 bestanden in Paudorf 113 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die insgesamt rund 1007 Hektar Fläche bewirtschafteten. 33 Betriebe wurden im Haupterwerb und 77 im Nebenerwerb geführt. Zwei Betriebe waren im Eigentum von juristischen Personen. Gegenüber 1995 hat sich der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere im Bereich der Nebenerwerbslandwirte fortgesetzt. Insgesamt reduzierte sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 1995 und 1999 um 15,0 %, während die bewirtschaftete Fläche beinahe unverändert blieb. [3]
Bei der Viehbestand-Zählung 1999 gab es in Paudorf insgesamt 35 Viehhalter, welche 1524 Nutztiere besaßen. Rund 61 % der Nutztiere (21 Halter) waren Schweine. Die meisten davon (407) waren Mastschweine. 304 gehörten zur Kategorie Jungschweine (20-u.50 kg Lebend-gewicht). Neben diesen gab es auch erstaunlich viele Hühner. Alle 461 Tiere (21 Halter) waren demnach Kücken und Hennen für Legezwecke, Hähne. [3]
Weinbau
Im Zentrum des Weinbaues steht die Stadt Krems, die zu den ältesten Weibaustätten Österreichs zählt. Krems ist auch seit 1875 Standort einer Weinbauschule und Schauplatz der Niederösterreichischen Landesweinmesse. [11] Dadurch erstrecken sich die Weinbaugebiete bis nach Paudorf und Umgebung. Ausschlaggebend dafür war unter anderem das ideale Klima für den Weinbau. Momentan erlebt der Weinbau in der Region aufgrund der guten Vermarktung und dem hohen Interesse einen großen Aufschwung. [3]
In Paudorf gab es 2001 130 Betriebe, welche 161,93 Hektar Fläche bewirtschafteten. Davon wurden 125,26 (77 %) Hektar für Weißwein und 28,79 (18 %) Hektar für Rotwein ertragsfähig genutzt. Nicht ertragsfähig wurden für Weißwein 3,75 (2 %) Hektar und für Rotwein (1 %) 2,19 Hektar bewirtschaftet. Für Rotwein wurde der Zweigelt und der Blaue Portugieser am Flächengrößten angebaut, für Weißwein war es der Grüne Veltliner und der Neuburger. 98,18 Hektar wurden seit mehr als 20 Jahre, 27,82 Hektar seit zehn bis 19 Jahre, 28,05 Hektar seit drei bis neun Jahre und 5,94 Hektar unter drei Jahren betrieben. In Paudorf gibt es außerdem Rebschulen, die 1,94 Hektar beanspruchen. [3]
Verkehr und Infrastruktur
Durch Paudorf läuft die Kremser Straße (Paudorf).
In Paudorf befindet sich der Bahnhof Paudorf, welcher Teil der Strecke St. Pölten–Krems ist.
Der nächstgelegene Flughafen ist Wien-Schwechat.
Behörden und Einrichtungen
Neben dem Marktgemeindeamt stehen in Paudof für die medizinische Versorgung drei allgemeinde Ärzte sowie ein Zahnarzt zur Verfügung. Es besteht außerdem eine Justizanstalt.
Die Betreuung von älteren Menschen leistet eine im Ort vorhandene Volkshilfe Niederösterreich. Weiters besteht für Menschen mit Behinderungen eine Niederlassung der NÖ-Lebenshilfe.
In Paudorf bestehen fünf Freiwillige Feuerwehren: eine in Paudorf (gegründet 1888), eine in Krustetten (gegründet 1895), eine in Meidling (gegründet 1952), eine in Tiefenfucha (gegründet 1895) und eine in Höbenbach (gegründet 1894). Diese gehören zum Bezirksfeuerwehrkommando Krems, Abschnittsfeuerwehrkommando Mautern. [12] [13]
Bildungseinrichtungen und Bildung
In Paudorf besteht ein Kindergarten mit insgesamt drei Gruppen und eine Musikvolksschule. Im nahe gelegenen Ort Furth befindet sich eine Hauptschule. Die nächsten Gymnasien sind in Krems an der Donau. Die nächsten Universitäten sowie Fachhochschulen sind in Wien, Sankt Pölten und Krems. Von den 1992 Einwohnern, die im Jahr 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 66 einen Hochschulabschluss, 59 hatten eine Hochschulverwandte Ausbildung, 119 hatten eine berufsbildende höhere Schule, 79 hatten eine Allgemeinbildende Höhere Schule, 268 hatten eine Fachschule, 765 hatten eine Lehre und 636 hatten eine Allgemeinbildende Pflichtschule, als ihre höchste abgeschlossener Ausbildung absolviert. [3]
Die Musikvolksschule befindet sich im Ortszentrum und weist 12 Lehrer und etwa 100 Schüler und Schülerinnen auf. Die Schule umfasst fünf allgemeine und zwei musikalische Klassen. [14]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Hellerhof
Der Hellerhof, auf dem sich das Hauptgebäude der modernen Pfarrkirche St. Altmann und die alte Kapelle Johannes des Täufers befindet, ist das Pfarrzentrum und der Sitz der Pfarre Paudorf-Göttweig. Die Geschichte des Hellerhofes geht bis auf das Mittelalter zurück, als der Salzburger Erzbischof Dietmar I. den Platz kaufte um damit den Ort Dietmarsdorf zu gründen. In den Jahren 1650 bis 1651 ließ der Abt Gregor Heller Dietmarsdorf in einen Rekreationshof umbauen und diesen in Hellerhof umbenennen. Nach einem großen Brand wurde 1678 die Kapelle errichtet. In späteren Jahren wurde der Hellerhof erweitert.
Mammutbäume
Im Jahr 1880 legte der spätere Abt Adalbert Dungel mehrere Samen der Wellingtonia gigantea auf dem Plateau des vom Ortszentrum östlich gelegenen Eichberg in die Erde. Heute gehören die Mammutbäume, die so genannten Adalbert-Wellingtonien, zu den größten zusammenstehenden Beständen in Mitteleuropa. Die Göttweiger-Wald-Erlebniswelt wurde am 22. Oktober 2004 vom Forstbetrieb Stift Göttweig, dem Land Niederösterreich und dem Ökogymnasium der Englischen Fräulein in Krems eröffnet. Die Besucher haben die Möglichkeit über 30 verschiedene heimische Baum- und Straucharten kennenzulernen und Hintergrundinformationen zu bekommen. Zudem gibt es im Arboretum, dem Baumgarten bei den Mammutbäumen, die Möglichkeit, weitere 50 Baumarten aus aller Welt zu betrachten. [2] [4]
Steinbruch
Der 1896 eröffnete Steinbruch, in dem pro Jahr etwa 500.000 Tonnen Hartgestein abgebaut werden, befindet sich in der Katastralgemeinde Meidling. Eigentümer ist die Firma Asamer Holding, die als der größte Kieshersteller und der zweitgrößte Betonerzeuger gilt. Diese hat zur Modernisierung der gesamten Anlage vier Millionen Euro investiert. Asamer Holding übernahm im Mai 2002 den Betrieb von der Firma Wanko, die ihn seit 1927 geführt hatte. Der erste Besitzer des Steinbruches waren die österreichischen Staatsbahnen. Seit jeher sorgt der Steinbruch für Konflikte mit den Anrainern wegen der großen Lärm- und Staubbelastung. [15] [4]
Wilhelm Kienzl-Museum
Das Wilhelm Kienzl-Museum ist ein Museum zu Ehren des Komponisten Wilhelm Kienzl. Das aus dem Jahr 1651 stammende, sich auf dem Hellerhof befindliche Wirtschaftsgebäude wurde dazu im Jahr 2002 umgebaut und renoviert. Der Stadel des Hellerhofes war 1812 von einem Brand erfasst worden. Daraus entwickelte sich ein historischer Kriminalfall, der die Grundidee von Wilhelm Kienzls Oper Der Evangelimann bildete. Die Uraufführung fand 1895 in Berlin statt. Historisches Vorbild des Evangelimanns war der in Paudorf gebürtige Abt von Göttweig, Engelbert Schwerdfeger.
Regelmäßige Veranstaltungen
Holzbildhauersymposion
Das Holzbildhauersymposion findet seit 1997 alle fünf Jahre statt. Hierbei arbeiten verschiedene Künstler zwei Wochen lang an Baumstämmen und formen daraus Skulpturen, welche in der Gemeinde aufgestellt werden. 1997 und 2002 veranstaltet die Marktgemeinde Paudorf im Hellerhof das Internationale Bildhauer-Symposium unter der künstlerischen Leitung von Hannes Hermann Bischof (Höbenbach). 2007 fand das Symposium im nahegelegenen Haslau-Maria Ellend statt.
Am 6. April 2003 eröffnete Bürgermeister Karl Brugger den Skulpturenwanderweg entlang des Höbenbachs. Dieser Weg zeigt zwölf geschnitzte Skulpturen des Bildhauersymposiums 2002.
Sport
Für sportliche Aktivitäten bietet Paudorf einen Tennisplatz sowie zahlreiche Rad- und Wanderwege durch den Dunkelsteinwald und auf den mit Mammutbäumen bewachsenen, südlich vom Ortszentrum gelegenen Eichberg. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, den aufgestellten Bildstockweg oder eine Etappe des Jakobsweges, der beim Stift Göttweig beginnt, zu begehen.
Der im Jahr 1968 gegründete Fußballverein SV AFA Paudorf spielt derzeit in der zweiten Klasse Wachau (achte Leistungsstufe). Neben der Kampfmannschaft nimmt der Verein mit der Reservemannschaft, einer U-14-, einer U-12-, einer U-11- und einer U-9-Mannschaft an den Meisterschaften teil. Die Vereinsfarben sind rot-weiß. Die Heimstätte befindet sich im Ortszentrum. [16]
Literatur
- Udo Fischer: Hellerhof, der weite Weg vom versunkenen Dietmannsdorf zum Zentrum der Pfarre Paudorf Göttweig (1992)
- Clemens Lashofer, OSB: Profeßbuch des Benediktinerstiftes Göttweig (1983 und 1999)
- Dehio: Die Kunstdenkmäler Österreichs, Niederösterreich südlich der Donau (2003)
- Udo Fischer: St. Altmann, Kirche in Paudorf (1994)
- Udo Fischer: Mit den Füßen glauben, Wallfahrten und Prozessionen der Pfarre Paudorf-Göttweig (1997)
- Udo Fischer: Sieben gesegnete Jahre, die Renovierung des historischen Hellerhofs (2001)
- Udo Fischer: Atlas der Pfarre Paudorf-Göttweig (2002)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b tiscover.at: Portrait der Marktgemeinde Paudorf (abgerufen am 11. Oktober 2008)
- ↑ a b c geomix.at: Paudorf im Bezirk Krems Land (abgerufen am 11. Oktober 2008)
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Statistik Austria: Gemeindedaten von Paudorf (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ a b c pfarre-paudorf.com: Das Pfarrblatt der Pfarre Paudorf-Göttweig (abgerufen am 12. Oktober 2008)
- ↑ waldviertel-management.at: Klima im Waldviertel (abgerufen am 20. September 2008)
- ↑ waldviertel.or.at: Waldviertler Klima (abgerufen am 12. Oktober 2008)
- ↑ a b c d Website der Pfarre Göttweig-Paudorf (abgerufen am 23. Oktober 2008)
- ↑ a b c d paudorf.at: Geschichte von Paudorf (abgerufen am 23. Oktober 2008)
- ↑ webway.at: Bürgermeister der Gemeinde Paudorf (abgerufen am 22. Oktober 2008)
- ↑ orf.at: Landtagswahl 2008 in Paudorf (abgerufen am 22. Oktober 2008)
- ↑ ein-ziele.com: Weingeschichte in Österreich (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ Website der Freiwilligen Feuerwehr Paudorf (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ Website der Freiwilligen Feuwerwehr Höbenbach (abgerufen am 5. Jänner 2009)
- ↑ Website der Volksschule Paudorf (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ Website von Asamer Holding (abgerufen am 16. Dezember 08)
- ↑ Website des SV Paudorf (abgerufen am 29. Oktober 2008)
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