Melanocortinrezeptoren

Melanocortinrezeptoren sind eine Gruppe von G-Protein gekoppelten Rezeptoren, die die Wirkungen der Melanocortine – Melanotropine (MSH) und Adrenocorticotropin (ACTH) – weitervermitteln. Es sind bisher fünf dieser Rezeptoren bekannt, die MC1R bis MC5R abgekürzt werden, möglicherweise werden noch mehr entdeckt:

• Melanocortinrezeptor 1 (MC1R): wird auf Melanozyten exprimiert und kontrolliert die Hautbräunung. Dieser Rezeptor wird durch den Extension-Locus codiert.
• Melanocortinrezeptor 2 (MC2R): Dieser Rezeptor findet sich in Nebennierenrinde und vermittelt dort die Wirkungen des ACTH (Freisetzung der Glukokortikoide). Er heißt daher auch ACTH-Rezeptor.
• Melanocortinrezeptor 3 (MC3R): Dieser Rezeptor wird in dem Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des Organum vasculosum laminae terminalis), der Placenta, dem Darmgewebe aber nicht in der Nebennierenrinde oder in Melanozyten exprimiert. Er wird durch α-MSH, β-MSH, γ-MSH und durch ACTH aktiviert und ist in vegetative Regelungen eingebunden wie zum Beispiel in das Hunger- und Sattheitsgefühl und evt. die Begrenzung der Fieberreaktion.
• Melanocortinrezeptor 4 (MC4R): Dieser Rezeptor wird (wie MC3R) in dem Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des Organum vasculosum laminae terminalis), in dem Darmgewebe aber nicht in der Nebennierenrinde, der Placenta oder in Melanozyten exprimiert. Er wird durch α-MSH, β-MSH, und durch ACTH aktiviert und ist in vegetative Regelungen eingebunden wie zum Beispiel in die Unterdrückung der Fieberreaktion ^[1], in das Hunger- und Sattheitsgefühl sowie in die Entwicklung der Libido.
• Melanocortinrezeptor 5 (MC5R):

ACTH ist neben seiner Wirkung auf MC2R ein potenter Agonist für alle Melanocortinrezeptoren, auch zentral. α-MSH ist ein Agonist für MC1R, MC3R und MC4R, γ-MSH ist ein Agonist nur für MC3R.

Referenzen

1. ↑ Tatro, J.B. and Sinha, P.S. (2003): The Central Melanocortin System and Fever. Annals New York Academy of Sciences 994:246-257.

Weblinks

• Melanocortinrezeptoren auf der Kyoto Encyclopedia of Genes and Genomes (Pathways)