Melchior Lengyel

Melchior Lengyel
Melchior Lengyel

Menyhért (Melchior) Lengyel (eigentlich Menyhért Lebovics; * 12. Januar 1880 in Balmazújváros; † 23. Oktober 1974 in Budapest) war ein ungarischer Dramatiker, Journalist und Kritiker.

Leben

Seine Karriere[1] begann mit Zeitungsschreiben. Er arbeitete als Journalist zu erst in Kassa (heute: Košice), später in Budapest.

Sein erstes Theaterstück, A nagy fejedelem (Der große Fürst) kam 1907 von der Thalia Gesellschaft zur Vorführung. Das Ungarische Nationaltheater führte sein nächstes Schauspiel, A hálás utókor (Die dankbare Nachwelt) 1908 auf und es wurde von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften mit dem Vojnits-Preis, der alle Jahre dem besten Theaterstück zuerkannt wurde, ausgezeichnet. Eines von seinen besten Dramen, Taifun, geschrieben im Jahre 1909, wurde weltberühmt und wird noch heute gespielt; es wurde 1914 in den USA verfilmt.

Er veröffentlichte seine Artikel oftmals in der Monatschrift Nyugat (West), die in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts die beste literarische Zeitschrift Ungarns war. Während des Ersten Weltkrieges war er für die ungarische Zeitung Az Est (Der Abend) ein Jahr Korrespondent in der Schweiz. Seine pazifistischen Artikel sowie andere Schriften aus dem Jahre 1918, wurden auch in deutschen und französischen Zeitschriften veröffentlicht und später in dem Buch Egyszerű gondolatok (Einfache Gedanken) zusammengestellt.

Seine Geschichte Der wunderbare Mandarin (Originaltitel: A csodálatos mandarin) wurde 1916 veröffentlicht und inspirierte Béla Bartók, den berühmten ungarischen Komponist, sie als Libretto für ein Tanzspiel zu verwenden (1924).

1919 ging er nach Berlin, München und Weimar, wo er Freundschaft mit Ernst Lubitsch schloss. 1933 emigrierte Lengyel mit seiner Familie nach England, 1935 nach Amerika. Dort arbeitete er als Drehbuchautor. Lubitsch verfilmte einige seiner Arbeiten: Das verbotene Paradies, Engel, Ninotschka (das Drehbuch wurde 1936 für einen Oscar nominiert) und Sein oder Nichtsein. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste Lengyel oft nach Europa zurück und 1960 siedelte er nach Italien über. Nach der 1956er Revolution in Ungarn besuchte er oft sein Geburtsland und kehrte 1970 nach Ungarn zurück, wo er vier Jahre später im Alter von 94 Jahren starb.

Die Bibliothek seiner Geburtsstadt Balmazújváros nahm den Namen Lengyel Menyhért Stadtbibliothek im Jahre 2004 an. Eine komplette Liste der Werken Lengyels und der Artikel über ihn wurde von einer Bibliothekarin bei dieser Gelegenheit zusammengestellt[2].

Quellen

  1. Lengyel, Menyhért: Életem könyve (Buch meines Lebens) (Herausgeber: József Vinkó). Gondolat, Budapest, 1987
  2. Kun, Józsefné: Lengyel Menyhért. Személyi bibliográfia (1880-1974) (M. Lengyel. Bibliographie von 1880 bis 1974). Lengyel Menyhért Stadtbibliothek, Balmazújváros, 2004

Weblinks


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