Melizitose

Melizitose
Strukturformel
Strukturformel Melezitose
Allgemeines
Name Melezitose
Andere Namen
  • Melecitose
  • Melizitose
  • O-α-D-Glcp(1,3)-O-D-Fruf(2,1)-D-Glcp
  • O-α-D-glucopyranosyl-(→3)- O-β-D-fructofuranosyl-(2→)- α-D-glucopyranosid
Summenformel C18H32O16
C18H32O16 · H2O (Monohydrat)
CAS-Nummer 10030-97-8
597-12-6 (Monohydrat)
Kurzbeschreibung süßer Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 504,44 g·mol−1
522,5 g·mol−1 (Monohydrat)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

155–160 °C [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Melezitose ist eine besondere Zuckerart, die z. B. im Honigtau vorkommt, einem zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe (Hemiptera), wie den Blattläusen (Aphidina). Sie wird von diesen Insekten aus Saccharose und Glucose gebildet, um den eigenen Wasserhaushalt (weniger Wasserentzug durch Osmose) zu verbessern und um Ameisen als Beschützer anzulocken.[2]

Melezitose gehört wie alle Zuckerarten zu den Kohlenhydraten und ist ein Dreifachzucker, bestehend aus der Verknüpfung von zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose. Bei einer Hydrolyse unter milden Bedingungen entstehen Glucose und Turanose (ein Isomer der Saccharose).

Geschichte

Melezitose erzeugende Rindenläuse auf einem Fichtenzweig

Zum ersten Mal wurde Melezitose 1833 von Bonastre[3] in einem Auszug der Lärche gefunden (Lärche heißt auf Französisch „le meleze“, deshalb der Name). Später wurde es auch in anderen Pflanzen und ebenso im Honig (1917) nachgewiesen.

Problem beim Honig

In der Imkerei tritt bei dem aus Honigtau entstandenen Waldhonig gelegentlich der Effekt auf, dass neben den Hauptkomponenten von Fructose und Glucose ein Anteil von über 10 bis 12 % an Melezitose[4] vorhanden ist. Dies führt dann dazu, dass der Honig rasch, schon im Honigraum des Bienenvolks (vom Boden der Wabenzelle aus) kristallisiert, so dass er nicht mehr, oder nur noch teilweise, mit deutlich erhöhtem Aufwand, geerntet werden kann. Dieser Honig wird dann auch als Melezitosehonig oder Zementhonig bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. a b Carl Roth GmbH: Sicherheitsdatenblatt Melezitose-Monohydrat PDF-Datei
  2. http://www.dfg.de/forschung_online/download/forschung_2003_2.pdf (PDF-Datei 3,9 MByte) – darin der Bericht: „Von Läusen und Ameisen“
  3. Bonastre, M. (1833). J. Pharm. 19, 443, 626
  4. Melezitose und Spättracht – darin die PDF-Datei „Zementhonig im Honig- und Brutraum – was dann?“

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