Melodiya

Melodiya

Melodija (russisch Мелодия, englische Transkription Melodiya) ist ein russisches Plattenlabel und wurde 1964 gegründet. Es befand sich in Staatsbesitz der damaligen UdSSR und war ihr größtes Plattenunternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte zur Zeit der UdSSR

Von der Gründung bis etwa Mitte der 1980er Jahre war Melodija nicht nur das einzige offizielle Plattenlabel der UdSSR sondern auch das Monopolunternehmen für Schallplattenproduktion und Schallplattenhandel. Die Firmas unterhielt Tonstudios, Schallplattenfabriken und Schallplattenhandlungen in der ganzen Sowjetunion. Die zu veröffentlichenden Titel wurden auch nach ideologischen Gesichtspunkten ausgewählt. Was nicht dem offiziellen Standpunkt entsprach, musste den alternativen Weg des so genannten Magnitisdat gehen: Live-Konzerte oder Auftritte im engsten Kreis wurden per Tonband mitgeschnitten und dann als Kopie verbreitet. Zur Sowjetzeit hatte Melodija 120.000 Mitarbeiter, davon alleine 40.000 in den Plattenläden des Staatslabels. Die Produktionsstätte der Melodija-Schallplatten befand sich in der Stadt Aprelewka bei Moskau.

Nach der UdSSR

Nach dem Ende der Sowjetunion sah es zunächst so aus, als würde der ehemalige Monopolist zusammenbrechen, jedoch rettete er sich mit seinem Kerngeschäft, der Veröffentlichung von Tonträgern, vor dem vollständigen Kollaps. Von 1991 bis 2003 arbeitete Melodija in Kooperation mit dem westlichen Major-Label BMG.

Bekannt war Melodija vor allem Ende der 80er Jahre wegen der Zusammenstellung von Samplern westlicher Künstler für den sowjetischen Markt, wie Led Zeppelin oder The Doors, die so in anderen Staaten nicht erhältlich waren. In die internationalen Schlagzeilen kam das Label auch noch durch die strittige Vermarktung des labeleigenen Klassikkatalogs durch ein US-amerikanisches Unternehmen.

Aktuelle Situation

Melodija hat heute (Stand 2006) etwa 60 Mitarbeiter. Gemessen an den dortigen Niederlassungen der internationalen Plattenlabels ist Melodija heute ein eher kleines Unternehmen. Melodija ist bis heute in Staatsbesitz, jedoch privatwirtschaftlich organisiert und lebt ohne staatliche Zuschüsse.

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