- Melqart
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Melkart oder Melqart, eigentlich Milk-qart ("Stadtkönig", Baal von Tyros), war der Hauptgott der phönizischen Stadt Tyros. Er wurde auch in deren Tochterstadt Karthago verehrt. Er gilt als Schutzgott der Schifffahrt und der Kolonisation, dem die Bezähmung der wilden Stämme an fernen Küsten, die Gründung der phönizischen Tochterstädte, die Einführung von Ordnung und Gesetz unter den Menschen zugeschrieben wird. Auf einer Münze wird er abgebildet, wie er auf einem Seepferd reitet. Später galt er auch als Gott der Sonne, in welchem die wohltätige und die verderbliche Macht des Himmels (Ba'al und Moloch) vereinigt erscheinen, der die feindseligen Zeichen des Tierkreises überwindet und das Gestirn von der Sommerglut und der Winterkälte immer wieder zur wohltuenden Wirkung zurückführt. Auf seinem Altar brannte ein ewiges, also nicht erlöschendes Feuer.
Der entweichenden Astarte (Mondgöttin) folgt er suchend nach, bis er sie im fernen Westen findet und sich mit ihr vermählt, worauf sich die Verderben bringende Göttin in die milde und lebenspendende Aschera verwandelt. Sein von Herodot bewunderter Tempel lag Tyros gegenüber auf einer Felseninsel.
Ein berühmtes Heiligtum des Melkart bestand in Cádiz, einer Gründung der Phönizier, (auf der Isla de Sancti Petri), welches Hannibal vor seinem berühmten Zug über die Alpen besucht haben soll. Der almoravidische Statthalter zerstörte es 1146 auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz. Auch in Kition auf Zypern befand sich ein Melkart-Heiligtum.
Aufgrund der Ähnlichkeit des Namens wurde eine Identifizierbarkeit mit dem griechischen Melikertes vermutet, die Namensähnlichkeit scheint jedoch zufällig zu sein.
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