- Memorycard
-
Eine Speicherkarte, manchmal auch Flash Card oder Memory Card genannt, ist ein kompaktes, wieder beschreibbares Speichermedium, auf dem beliebige Daten wie Text, Bilder, Audio und Video gespeichert werden können. Die Daten werden mittels der Flash-Speicher-Technik gespeichert. Verwendet werden sie für kleine, mobile Geräte wie Digitalkameras oder Mobiltelefone, aber auch als Mittel zur Datenportierung zusammen mit einem USB-Stick an einem Personal Computer.
Inhaltsverzeichnis
Typen
Die meisten gegenwärtigen Geräte nutzen die Flash-Technik, obgleich andere Technologien entwickelt werden. Es gibt eine Vielzahl von Speicherkarten auf dem Markt:
- CompactFlash-Card (CF), Compact Flash Card 2
- Memory Stick (MS), Memory Stick Pro, Memory Stick DUO, Memory Stick Pro DUO, Memory Stick Micro (M2)
- Multimedia Card (MMC), MMC RS, MMC Mobile, MMC Micro
- Secure Digital Memory Card (SD), Mini SD, Micro SD
- Smart Media Card (SMD)
- xD-Picture Card (xD)
Keine Speicherkarte im eigentlichen Sinne, aber aufgrund ähnlicher Anwendung und Aufbau hier mit aufgeführt ist der USB-Stick. Es gibt auch USB-Sticks ohne eigenen Speicher, stattdessen mit einem eigenen Steckplatz für beispielsweise eine Micro-SD-Karte, so dass sie als Adapter von der Steckernorm dieser Karten auf USB dienen.
Diese Karten sind von unterschiedlichen Größen, und jede ist in einem Bereich der Speicherkapazitäten vorhanden, die gewöhnlich direkt dem Preis entspricht. Die CompactFlash Karte ist in etwa so groß wie ein Streichholzbriefchen, während die MultiMedia-Card (MMC) und die SD-Card so groß wie eine Briefmarke sind. Neuere Entwicklungen sind nur noch so groß wie ein Fingernagel. Speicherkarten besitzen mittlerweile (Oktober 2007) Kapazitäten bis zu 32 Gigabyte.
Derzeit wird unter dem Namen Universal Flash Storage durch die Solid State Technology Association ein einheitliches Speicherkartenformat entwickelt. Beteiligt sind u. a. die Firmen Nokia, Samsung, Sony Ericsson und weitere. Der Standard soll im Jahr 2009 veröffentlicht werden.
Übertragungsgeschwindigkeit
Die Übertragungsgeschwindigkeit von Speicherkarten wird meist nicht direkt angegeben, sondern als Faktor auf Basis der Lesegeschwindigkeit von CDs (= ca. 150 kB/s für die ursprünglichen Single-Speed- oder 1×-Laufwerke). Diese Schreibweise hat sich ausgehend von CD-Brennern auch für andere beschreibbare Speichermedien verbreitet. Beispiel: SD card 50x = ca. 7,5 MB/s Übertragungsgeschwindigkeit. Die Begriffe High Speed oder HyperSpeed etc. unterliegen keiner Normung, so dass es nicht möglich ist zu sagen, dass eine HighSpeed Karte sehr schnell sein muss. Hinzu kommt, dass die Messmethoden für Geschwindigkeiten nicht genormt sind. So lassen sich mit wenigen großen Dateien exorbitante Schreibwerte ermitteln, die bei vielen kleinen Dateien keine Relevanz haben.
Beim Vergleich der X-Geschwindigkeitsfaktoren von Flashspeicherkarten verschiedener Hersteller ist jedoch zu beachten, dass die einzelnen Hersteller diese Geschwindigkeit unterschiedlich oder überhaupt nicht definieren. Einige Definitionen beschreiben den X-Faktor auf Basis der Schreibgeschwindigkeit, andere auf Basis der Lesegeschwindigkeit. Wieder andere sprechen von der Datenübertragungsgeschwindigkeit und meinen damit sowohl Lese- als auch Schreibgeschwindigkeit.
Bei namhaften Herstellern findet man Datenblätter, die die Geschwindigkeitsbezeichnung genauer definieren.
Übersicht der Speicherkartenstandards
Typ Abmessungen [mm] Controller auf Karte DRM Dateisystem Anschlüsse (Pins) theoretisch mögliche Kapazität [GByte] im Handel erhältliche Kapazität [GByte] theoretische Datenrate (lesen) [MByte/s] Betriebsspannung CompactFlash Typ I 42,8×36,4×3,3 √ - beliebig 50 128 32 133 3,3V / 5,0V CompactFlash Typ II 42,8×36,4×5,0 √ - beliebig 50 128 - 133 3,3V / 5,0V MMC 24,0×32,0×1,4 √ - beliebig 7[1] 128 - 2,3 3,3V MMC Plus 24,0×32,0×1,4 √ - beliebig 13 128 - 52 3,3V MMC RS 24,0×18,0×1,4 √ - beliebig 7[1] 128 - 2,3 3,3V MMC DV 24,0×32,0×1,4 √ - beliebig 7[1] 128 - 2,3 3,3V / 1,8V MMC Mobile 24,0×18,0×1,4 √ - beliebig 13 128 - 52 3,3V / 1,8V MMC Mini 20,0×21,5×1,4 √ - beliebig 11 2 - 26 3,3V / 1,8V MMC Micro 14,0×12,0×1,1 √ - beliebig 13 128 - 26 3,3V / 1,8V SD 32,0×24,0×2,1 √ CPRM[2] FAT16 9 32 16 25 3,3V / 1,8V SDHC 32,0×24,0×2,1 √ CPRM FAT32 9 32 32 25 3,3V / 1,8V miniSD 20,0×21,5×1,4 √ CPRM FAT16 11 2 2 25 3,3V / 1,8V miniSDHC 20,0×21,5×1,4 √ CPRM FAT32 11 32 8 25 3,3V / 1,8V microSD 11,0×15,0×0,7 √ CPRM FAT16 8 2 2 25 3,3V / 1,8V microSDHC 11,0×15,0×0,7 √ CPRM FAT32 8 32 16 25 3,3V / 1,8V xD 25,0×20,0×1,78 - - beliebig 18 0,5 0,5 5 3,3V xD Typ M 25,0×20,0×1,78 - - beliebig 18 8 2 4 3,3V xD Typ H 25,0×20,0×1,78 - - beliebig 18 8 2 15 3,3V Memory Stick 50,0×21,5×2,8 √ MagicGate beliebig 10 0,125 0,125 2,5 3,3V Memory Stick Pro 50,0×21,5×2,8 √ MagicGate beliebig 10 32 - 20 3,3V Memory Stick Pro Duo 31,0×20,0×1,6 √ MagicGate beliebig 10 32 8 20 3,3V Memory Stick Micro 12,5×15,0×1,2 √ MagicGate beliebig 10 32 8 20 3,3V / 1,8V SmartMedia[3] 45×37×0,76 - - ? 18 ? 0,125 0,8 5V / 3,3V Anmerkungen
- ↑ a b c teilweise auch 13, aber nur 7 benutzt
- ↑ CPRM = Content Protection for Recordable Media
- ↑ wird nicht mehr produziert
Speicherkarten für Spielekonsolen
Speicherkarten werden hier hauptsächlich dazu benutzt, Spielstände (Savegames) abzuspeichern.
Hersteller von Spielkonsolen halten sich meist nicht an Standards für Speicherkarten, daher hat jedes Spielkonsolensystem ein eigenes Speicherkartenformat, und sei es auch nur von der Bauform her. Die proprietären Formate sollen den Verkauf des Originalzubehörs fördern; es gibt allerdings in der Regel auch Speicherkarten von Fremdherstellern, die oft auch mehr Speicher zur Verfügung stellen. Eine Veränderung versprechen jedoch die Spielekonsolen Wii und Playstation 3, welche auf herkömmliche Speicherkarten setzen, aber beide auch über integrierten Speicher verfügen.
Die Speicherkarte wird meistens an der Konsole eingesteckt (zum Beispiel bei den Produkten Neo Geo, Sega Saturn, PlayStation, PlayStation 2 und Nintendo GameCube). Bei der Dreamcast wird die Speicherkarte (hier VMU genannt) genau so wie bei der von Microsoft entwickelten XBox und dem Nintendo 64 allerdings unten am Gamepad angebracht beziehungsweise eingesteckt.
Störanfälligkeit
Im Gegensatz zu analogen Speichermedien (Filme,...) machen sich kleine Fehler im Bildspeicher (kleinere Störstellen usw.) sehr drastisch bemerkbar. Die Ursache liegt im Grundprinzip der digitalen Speicherung: Schon der Fehler eines einzelnen Bits kann bewirken, dass der Controller die gesamte Bilddatei als Störung interpretiert.
Fehlerverstärkend können sich viele Randbedingungen auswirken:
- zu hohe Außentemperatur (für die meisten Speicherkarten sind Betriebstemperaturen bis 40 Grad angegeben)
- elektrostatische Entladungen (auch das vorzeitige Entfernen der Speicherkarte aus dem Lesegerät des Computers kann dazu zählen)
- gerätebedingte Störungen (jedes Bauteil unterliegt dem Verschleiß – bei Speichermedien entstehen beispielsweise fehlerhafte Sektoren)
- mangelnde Speicherpflege:
- Durch mangelnde Formatierung entstehen starke Fragmentierungen, die der Controller der Speicherkarte ab einem bestimmten Punkt nicht mehr bewältigen kann.
- In der Kamera ist keine komplette Formatierung der Speicherkarte möglich (dieses Detail betrifft einen Großteil aller Kameras des Amateurbereichs). Dadurch werden alte Datenfragmente nicht beseitigt und fehlerhafte Sektoren nicht markiert.
- Kommunikationsprobleme mit externen Geräten (falsche Lesegeräte, mangelhafte Treiber usw.)
Ein herausragendes Beispiel für diese Anfälligkeit stellen die nicht sehr fehlerrobusten SD-Karten dar. Bedingt durch unterschiedliche Herstellungsqualitäten, Bedienfehler, Umwelteinflüsse, technische Probleme und die relativ weite Verbreitung im Amateur-Bereich sind die fachspezifischen Internetforen angefüllt mit Fehlermeldungen, vorrangig zu SD-Karten.
Siehe auch
- Speicherkartenlesegerät
- Controller Pak
- Kartenlesegerät
- Bandlose Aufzeichnung: Speicherkarten im Bereich Rundfunk, Film- und Fernsehproduktion wie Panasonic P2, Sony SxS oder Ikegami Editcam Flashpak
Quellen
- Benjamin Benz - Erinnerungskarten, c't 23/2006
Weblinks
Wikimedia Foundation.