- Menorah
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Der siebenarmige Leuchter Menora (auch: Menorah, hebr: מנורה, Plural Menorot, hebr: מנורות; hebräische Bezeichnung für Leuchter, Lampe) ist eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums und wurde bei der Staatsgründung Israels in das Staatswappen aufgenommen. Die Menora hat ihre Ursprünge vermutlich in Babylonien und soll die Erleuchtung symbolisieren. Die Zahl sieben kommt so zustande, dass das Licht in der Mitte den Standort des Leuchters repräsentiert, während die Arme in die vier Himmelsrichtungen sowie nach oben und unten weisen.
Außerdem spiegelt sich darin die Zahl Sieben mitsamt den ihr zugesprochenen Bedeutungen wider. Im jüdischen Denken steht die Zahl Sieben für die Weisheit Gottes oder für etwas, das in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Ratschluss steht.
Außer der siebenarmigen Menora gibt es im Judentum auch noch die acht- oder neunarmige (Chanukkia) sowie für den privaten Gebrauch fünf- und sechsarmige.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Moses erhielt auf dem Berg Sinai (als er auch die Tafeln mit den zehn Geboten bekam) den Auftrag ein Heiligtum zu errichten, das Stiftszelt. Zu diesem gehörte auch ein Leuchter (Ex 25,31-40 LUT; 37,17-24 LUT). Während der vierzigjährigen Wanderung trugen die Israeliten das Stiftszelt inklusive Menora stets mit sich, bis es schließlich im 1. Tempel in Jerusalem integriert wurde. Dort ließ König Salomo dann 10 goldene Menorot aufstellen, die aber später zerstört wurden. Im 2. Tempel stand dann wieder nur eine Menora, die bei der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. durch Titus von den Römern geraubt wurde. Auf dem Titusbogen (einem Triumphbogen zur Erinnerung an den Triumphzug) ist eine Abbildung der Menora als Beutestück zu finden. Das ist das letzte historische Dokument von ihr, sie gilt heute als verschollen und um den Verbleib gibt es wilde Spekulationen.
Tora / Bibelauszug
Das zweite Buch Mose (Exodus) 25,31-40: (2 Mos 25,31-40 LUT)
- 31Du sollst auch einen Leuchter aus feinem Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit Kelchen, Knäufen und Blumen. 32Sechs Arme sollen von dem Leuchter nach beiden Seiten ausgehen, nach jeder Seite drei Arme. 33Jeder Arm soll drei Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es sein bei den sechs Armen an dem Leuchter. 34Aber der Schaft am Leuchter soll vier Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen, 35und je einen Knauf unter zwei von den sechs Armen, die von dem Leuchter ausgehen. 36Beide, Knäufe und Arme, sollen aus einem Stück mit ihm sein, lauteres Gold in getriebener Arbeit. 37Und du sollst sieben Lampen machen und sie oben anbringen, so dass sie nach vorn leuchten, 38und Lichtscheren und Löschnäpfe aus feinem Golde. 39Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du den Leuchter machen mit allen diesen Geräten. 40Und sieh zu, dass du alles machest nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist.
Literatur
Sachbücher
- Ludwig Berger: Der Menora-Ring von Kaiseraugst. Römermuseum, Augst 2005, ISBN 3-7151-0036-2
- Jens Voß: Die Menora. Gestalt und Funktion des Leuchters im Tempel zu Jerusalem. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-53763-8
Belletristik
- Lionel Davidson: Das Geheimnis der Menora. Goldmann, München 1996, ISBN 3-442-72127-X
- Paul Sussman: Der Biss des Skorpions. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04387-9
- Stefan Zweig: Der Begrabene Leuchter.
Weblinks
- Die Menora in der jüdischen Tradition
- Zur Menora von Benno Elkan vor der Knesset in Jerusalem...
- ...und ihre Deutung durch D. Krochmalnik
Einzelnachweise
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