Merab Konstantinovič Mamardašvili

Merab Konstantinovič Mamardašvili

Merab Mamardaschwili (georgisch მერაბ მამარდაშვილი, russisch Мераб Константинович Мамардашвили (Merab Konstantinowitsch Mamardaschwili; * 15. September 1930 in Gori; † 25. November 1990 in Moskau) war ein georgischer Philosoph Er war ein Vertreter des Rationalismus. Mit Rückgriff auf den Kantischen Freiheitsbegriff kritisierte er die Gesellschaftsordnung der Sowjetunion.

Leben

Mamardaschwili wuchs bis 1949 in Georgien auf. Er studierte in Moskau Philosophie. 1968 promovierte er und wurde Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift Woprossi Filosofij (dt. Philosophische Fragen). 1972 erhielt er eine Professur für Philosophie an der Staatlichen Universität Moskau.

1980 kehrte er nach Georgien zurück. Von 1987 bis 1990 leitete er die Abteilung fur Philosophie der Wissenschaft des Sawle-Zereteli-Instituts für Philosophie der Georgischen Akademie der Wissenschaften.

Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit lag auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie. Außerdem versuchte er, den Kantischen Freiheitsbegriff für die gesellschaftliche Analyse der Sowjetunion fruchtbar zu machen. In den 1970er Jahren hielt er in Moskau Vorlesungen über Platon, Descartes und Kant, in denen er den Russen mit aufklärerischem Anspruch vorwarf, sie würden ihr Volk mit der Staatsmacht identifizieren und ihr Leben passiv hinnehmen. Es kritisierte den Kollektivismus und das Fehlen einer von Individualität geprägten Alltagskultur als größtes Hindernis für die Entfaltung der persönlichen Freiheit in der UdSSR. Für junge Philosophen wie Michail Ryklin wurde er selbst damit zu einem Symbol intellektueller Unabhängigkeit.

Im Mai 2001 wurde in Tiflis ein Denkmal für ihn enthüllt.

Publikationen

  • Формы и содержание мышления (Formen und Inhalte des Denkens), 1968
  • Классические и неклассические идеалы рациональности (Klassische und Nicht-Klassische Ideale der Rationalität), 1984
  • Картезианские размышления (Kartesische Meditationen) 1993
  • Vorlesungen über Proust, 1997
  • Стрела познания. Набросок естественноисторической гносеологии (Der Pfeil der Erkenntnis), 1997

Weblinks


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