- Merenre
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Namen von Merenre I. Eigenname
Nmtj m s3 = f
Nemti ist sein SchutzThronname
Mrj-n-Rˀ
Der von Re geliebt wirdHorusname
ˀnḫ-ḫˀw
Mit lebendigen ErscheinungenNebtiname
ˀnḫ-ḫˀw-nbtj
Mit lebendigen Erscheinungen der beiden HerrinnenGoldname
Nbwj-nbw
Gold der beiden Falken
Bjkwj-nbw
Der mit den zwei goldenen Falken ?Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.37)
Mrj-n-RˀKönigsliste von Sakkara (Nr.35)
Mrj-n-Rˀgriechisch
bei ManethoMenthesuphis
MenthesuphisMerenre (auch Meri-en-Re) ist der Thronname des vierten altägyptischen Königs (Pharaos) der 6. Dynastie (Altes Reich), welcher etwa von 2250 bis 2245 v. Chr.[1] regierte.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Familie
Merenre I. war ein Sohn von Pharao Pepi I. und dessen Gemahlin Anchenespepi I. (Auch Anchenesmerire I. genannt). Halbbrüder waren sein Thronnachfolger Pepi II., Tetianch und Hornetjerichet. Seine einzige bekannte Gemahlin ist Anchenespepi II. (Anchenesmerire II.), die Schwester seiner Mutter und Witwe seines Vaters Pepi I. Das einzige bekannte Kind Merenres ist eine Tochter namens Anchenespepi III., die spätere Gemahlin seines Halbbruders Pepi II.
Regentschaft
Seine Regierungszeit soll nur sechs bis sieben, jedoch allerhöchstens 15 Jahre betragen haben.
Weni (siehe Pepi I.) wird unter Merenre "Gouverneur des Südens". Unter seiner Leitung werden durch den ersten Nilkatarakt fünf Kanäle geschaffen, um die Stromschnellen schiffbar zu machen. Ein Relief in den Felsen von Assuan zeigt Merenre, wie er persönlich von den Häuptlingen der nubischen Stämme Huldigungen entgegennimmt.
Es wird vermutet, dass Harchuf der Nachfolger von Weni war und als neuer "Gouverneur des Südens" in Erscheinung tritt. Dieser unternimmt drei Expeditionen in das Land Jam im Sudan. Sein Felsgrab (Nr. 34n), das man auch besuchen kann, befindet sich in Qubbet el-Hawa bei Assuan.
Merenre hat auch Expeditionen nach Punt (Somalia) durchführen lassen.
Sein Nachfolger und Halbbruder war Pepi II..
Bauten
In Saqqara-Süd wurde die Merenre-Pyramide errichtet, die man 1881 erstmals untersuchte. Diese enthält auch Pyramidentexte. Eine vollständige Freilegung ist noch immer nicht erfolgt.
Die Mumie
Die Brüder Emil und Heinrich Brugsch fanden die Mumie des Merenre „geplündert, aber noch gut erhalten“ neben dem aufgebrochenen Sarkophag in der Pyramide. Auf dem Transport nach Kairo zerbrach die Mumie jedoch in zwei Teile. Skelettreste von Rückenwirbeln und Rippen befanden sich noch vor dem 2. Weltkrieg unter der Inventar-Nr. 8059 im Berliner Museum. Sie gingen jedoch während der Auslagerung im Krieg verloren, ohne dass jemals eine Untersuchung stattgefunden hat[2] Nach anderer Darstellung soll es sich bei dieser Mumie allerdings um eine Sekundärbestattung handeln.
Literatur
- Allgemeines
- Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros Verlag, Düsseldorf 2002, S. 77-79. ISBN 3-491-96053-3
- Peter A. Clayton: Die Pharaonen. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1995, S. 66. ISBN 3-8289-0661-3
- Zum Namen
- Kurth Sethe: Urkunden des Alten Reiches. Leipzig 1903, 1913, Band I, S. 111
- Kurth Sethe: Die altägyptischen Pyramidentexte. Leipzig 1908, Spruch Nr.8
- Catalogue Général des Antiquités Egyptienennes du Musée du Caire. Nr. 18694
- Jules Couyat / Piere Montet Les inscriptions hiéroglyphiques et hiératiques du Ouâdi Hammâmât. 1912, Tafel 6.
- Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen. Deutscher Kunstverlag, München-Berlin 1984, S. 57, 185. ISBN 3-422-00832-2
- Zur Pyramide
- Mirsolav Verner: Die Pyramiden. Rowohlt Verlag, Reinbek 1997, S. 398-399. ISBN 3-499-60890-1
- Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden. ECON-Verlag, Düsseldorf 1997, S. 160-161. ISBN 3-572-01039-X
- Zahi Hawass: Die Schätze der Pyramiden. Weltbildverlag, Augsburg 2004, S. 270. ISBN 3-8289-0809-8
- Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Zabern Verlag, Mainz 1991, S. 195. ISBN 3-8053-1142-7
- Detailfragen
- Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, S. 70–78, ISBN 977-424-878-3
- Hans Goedicke: Königliche Dokumente aus dem Alten Reich. 1967, S.78-80
- Werner Kaiser: Stadt und Tempel von Elephantine. Fünfter Grabungsbericht, (Mitteilung des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 31). 1975, S. 56
- Werner Kaiser: Stadt und Tempel von Elephantine : Sechster Grabungsbericht (Mitteilung des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 32), Zabern Verlag Mainz 1976, S. 67-112
- Naguib Kanawati: Governmental Reforms in Old Kingdom Egypt. 1980, S. 44-61
- Hans Goedicke: Harkhuf’s Travels, (Journal for Near Eastern Studies 40). 1981, S. 1-20
- Hans Goedicke: Ya´am — more, (Göttinger Miszellen 101)Göttingen 1988, S. 35-42 (Jam)
- Alessandro Roccati: La littérature historique sus l´Ancien Empire Egyptien. Paris 1982, S. 187-207
- Anni Gasse: Découvertes récentes au Ouadi Hammamat (Göttinger Miszellen 101), Göttingen 1988, S. 89
- Nigel Strudwick: The Administration of Egypt in the Old Kingdom. Verlag Kegan Paul, 1985
- David O´Connor: The Location of Yam and Kush and thier historical implications, (Journal of the American Research Center in Egypt 23). 1986, S. 27-50,
- David O´Connor: Journal of Egyptian Archaeology 73. 1987, S. 99-136 (Jam)
- Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Zabern Verlag, Mainz 1994, S. 27, 40, 148-152, 188. ISBN 3-8053-2310-7
Weblinks
- The Ancient Egypt Site (engl.)
- Merenre I. auf Digital Egypt (engl.)
- Phouka.com (engl.)
- eGlyphica - Pharaonen
- Nemo.nu (engl.)
Einzelnachweise
Vorgänger
Pharao von Ägypten
6. DynastieNachfolger
Personendaten NAME Merenre I. ALTERNATIVNAMEN Meri-en-Re KURZBESCHREIBUNG altägyptischer König der 6. Dynastie, um 2285 - um 2279 v. Chr GEBURTSDATUM vor 2285 v. Chr. STERBEDATUM nach 2279 v. Chr.
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