Meric Nehri

Meric Nehri

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Mariza
Der Fluss (rote Linie) heißt in Bulgarien Mariza und in Griechenland Evros.

Der Fluss (rote Linie) heißt in Bulgarien Mariza und in Griechenland Evros.

Daten
Lage Südost-Europa, Bulgarien, Grenzfluss Griechenland, Türkei
Länge 515 km
Quelle Rila-Gebirge inj BulgarienVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 2.378 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehlt
Mündung bei Alexandroupolis in das Thrakische Meer (Ägäis)40.73638888888926.0305555555560Koordinaten: 40° 44′ 11″ N, 26° 1′ 50″ O
40° 44′ 11″ N, 26° 1′ 50″ O40.73638888888926.0305555555560
Mündungshöhe 0 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehlt
Höhenunterschied 2.378 m
Einzugsgebiet 52.900 km²
Rechte Nebenflüsse Arda
Linke Nebenflüsse Tundscha
Aus dem Mariza-See am Berg Mariza im bulgarischen Rila-Gebirge entspringt der Fluss Mariza.
Der Meriç Nehri (Mariza) bei der türkischen Stadt Edirne.

Die Mariza, auch Maritza, geschrieben (bulg. Марица griechisch Έβρος / Evros, lat. Hebrus, türk. Meriç Nehri) ist ein Fluss, der die Landschaft Thrakien in Südosteuropa durchfließt. In ihrem unteren Verlauf ist sie die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei und teilweise auch zwischen Griechenland und Bulgarien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ihre Länge beträgt 515 km.[1] Sie entspringt im Rila-Gebirge in Bulgarien, verläuft dann zunächst in östlicher Richtung, durchfließt die Oberthrakische Tiefebene (auch Mariza Ebene genannt) und die großen Städte Plowdiw und Edirne, bis sich ihr unteres Drittel nach Süden richtet und bei Keşan (unweit der antiken Stadt Ainos) in die Ägäis mündet.

Das durch die Mariza entwässerte Gebiet hat eine Fläche von 52.900 km²: 66% dieses Gebietes gehören zu Bulgarien (34.900 km²), 27,5% zur Türkei (14.550 km²) und 6,5% zu Griechenland (3.450 km²). In der Mitte der 1970er Jahre betrug der über das Jahr gemittelte Wasserabfluss 103 m³ pro Sekunde. Das meiste Wasser führte die Mariza zwischen Dezember und April mit Abflussmengen zwischen 135 und 239 m² pro Sekunde.[1] Bei monatlichen Messungen zwischen 1984 und 1994 wurden für den Evros Durchflussraten von minimal 19 m/s, maximal 235 m/s und gemittelt 50 m/s bestimmt. Die Wassertemperaturen beliefen sich auf minimal 0,5 °C, maximal 27,5 °C und im Mittel 16,1°C.[2]

Das Wasser der Mariza zeichnet sich durch hohe Gehalte an Kalium- (1.2 mg/l), Fluor- (0.53 mg/l), Eisen- (0.05 mg/l) und Mangan (0.013 mg/l)-Ionen aus.

Zuflüsse sind die Arda, Erythropotamos, die Tundscha, die Watscha und der Ergene (Agrianes).

Das 188 km² umfassende Flussdelta teilt sich zwischen Griechenland (ca. 90% der Fläche) und der Türkei (ca. 10% der Fläche) auf. Im Mariza-Delta dominieren aufgrund seiner Form die sedimentabtragenden Kräfte des Meeres (Wellen) über die Sedimentanschüttung durch den Fluss. Die Gebiete des Thrakischen Golfes vor der Mündung der Mariza sind seicht (Wassertiefen weniger als 35 m).[1]

Wirtschaft und Nutzung

Das Gebiet der Mariza wird seit der Antike intensiv wirtschaftlich durch den Menschen genutzt. Bis in das Mittelalter soll der Fluss schiffbar gewesen sein. In Bulgarien werden Tabak, Gemüse, Getreide und Baumwolle angebaut sowie Viehzucht betrieben. In der Nähe des Mariza-Verlaufs finden sich auch Bergwerke mit der Förderung von Gold und Uran. Im türkischen Teil des Mariza Gebietes wird die Hälfte der Fläche zum Anbau von Getreide, Sonnenblumen und Reis genutzt. Auch der Anbau von Zuckerrohr, Sesam, Zitronen, Knoblauch, Bohnen und Wassermelonen sowie Viehzucht werden betrieben. Im griechischen Teil erfolgt ebenfalls eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Das Mariza-Delta wird sowohl von der Türkei als auch von Griechenland für den Anbau von Baumwolle und Getreide sowie zur Viehzucht benutzt.[1] Das Delta der Mariza ist mit seiner Artenvielfalt und Vegetation ein bekanntes Ziel für Ökotourismus.

Bis zum Zweiten Weltkrieg bliebt der Verlauf der Mariza durch den Menschen relativ unbeeinflusst. Dies änderte sich in den 1950er Jahren gründlich durch den Bau von Dämmen und Staubecken vor allem auf Seiten der Türkei und Griechenlands. Auch Bulgarien hat durch wasserwirtschaftliche Eingriffe die Mariza und ihre Zuflüsse reguliert bzw. genutzt. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts kam es trotz dieser wasserwirtschaftlichen Maßnahmen im Unterlauf der Mariza zu erheblichen Überschwemmungen.[1]

Menschen und Städte am Fluss

Im Gebiet dеr Mariza leben ca. 2,9 Millionen Menschen. Diese verteilen sich auf die Anrainerstaaten Bulgarien (1,76 Millionen, 61%), Türkei (0,99 Millionen, 34%) und Griechenland (0,13 Millionen, 5%).[1] Städte im Verlauf des Flusses in Bulgarien sind:

In Griechenland liegen folgende Städte und Ortschaften am Fluss oder in dessen unmittelbarer Nähe:

In der Türkei finden sich am oder in unmittelbarer Nähe des Evros folgende Städte und Ortschaften:

Seit einigen Jahren diskutieren griechische und türkische Politiker über den Plan, an beiden Seiten des Flusses die Euroregion Evros-Meriç zu schaffen.

Geschichte

Die Mariza war wiederholt Schauplatz der Geschichte. Nach der griechischen Mythologie warfen die Mänaden den Kopf des Orpheus in den Evros, der dann, immer noch singend, zur Insel Lesbos getrieben sein soll. Gesichert ist jedoch das wiederholte Vorkommen von bewaffneten Konflikten. Beispiele sind die Schlacht an der Maritza und die Schlacht von Adrianopel, welche sich im Gebiet des Flusses Evros ereigneten. Der Evros stellt seit dem Vertrag von Sevres 1920 und dem Vertrag von Lausanne 1923 die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei dar. Historisch markierte der Evros die Grenze zwischen Westthrakien und Ostthrakien.

Quellen

  1. a b c d e f Theodore D. Kanellopoulos, Vasilios Kapsimalis, Serafim E. Poulos, Michael O. Angelidis, Aristomenis P. Karageorgis, Kosmas Pavlopoulos: The influence of the Evros River on the recent sedimentation of the inner shelf of the NE Aegean Sea. in: Environmental geology. New York 2007. DOI 10.1007/s00254-007-0754-2 ISSN 0943-0105
  2. N. T. Skoulikidis, I. Bertahas, T. Koussouris: The environmental state of freshwater resources in Greece (rivers and lakes). in: Environmental Geology. 36.1998, 1–2 (Nov), S.1ff. ISSN 0943-0105

Weblinks


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