- Merryll Lynch
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Merrill Lynch & Co., Inc. Unternehmensform Corporation Gründung 6. Januar 1914 Unternehmenssitz New York City Branche Finanzdienstleistungen Website Merrill Lynch & Co., Inc. (kurz: ML) ist seit dem 1. Januar 2009 eine vollständige Tochtergesellschaft der Bank of America Corporation und innerhalb des Konzerns für das Geschäft mit vermögenden Privatkunden, Investmentbanking und das Kapitalmarktgeschäft verantwortlich. Bis zur Übernahme durch die Bank of America war Merrill Lynch eine der weltweit führenden unabhängigen Investmenbanken. Merrill Lynch hat seinen Firmensitz in New York und weitere Büros in über 40 Ländern, wobei sich die Zentrale für Europa, den Nahen Osten und Afrika in London befindet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kreditinstitut wurde am 6. Januar 1914 durch Charles E. Merrill in der New Yorker Wall Street eröffnet. Im gleichen Jahr trat Edmund C. Lynch in das Unternehmen ein. 1915 wurde die Bank in „Merrill Lynch & Co“ umbenannt. In den 1920er Jahren wurden weitere Büros in Detroit, Chicago, Denver und Los Angeles eröffnet und es begann eine rasche Expansion, die unter anderem durch frühe Warnungen vor dem Börsencrash 1929 begünstigt wurde. Im Jahr 1971 ging Merrill Lynch an die Börse. Die Geschichte von Merrill Lynch und seines Gründers Charles Merrill ist untrennbar mit der Demokratisierung der amerikanischen Aktienkultur verbunden.[1]
Im Jahr 2006 fusionierte Merrill Lynch sein Investment-Management-Geschäft mit dem Finanzunternehmen BlackRock in eine neue Gesellschaft, an der Merrill Lynch die Hälfte der Anteile hält. BlackRock wurde dadurch zu einem der weltgrößten Asset Management-Unternehmen mit verwalteten Vermögenswerten von 1,4 Billionen US-Dollar[2]. BlackRock nutzt den Produktnamen „Merrill Lynch“ z.B. für Investmentfonds ihrer Kapitalanlagegesellschaft „Merrill Lynch International Investment Funds“ (MLIIF).
Im Zuge der US-Immobilienkreditkrise musste die Bank im Geschäftsjahr 2007 bilanzielle Wertberichtigungen in Höhe von 23,2 Mrd. US-Dollar an ihrem Bestand von US-amerikanischen Collateralized Debt Anleihen (CDO) und Subprime-Krediten vornehmen. Der damalige CEO Stanley O’Neal musste das Unternehmen aufgrund dieser Entwicklung Ende Oktober 2007 verlassen.[3][4]
Merrill Lynch und Bank of America kündigten im September 2008 den Zusammenschluss beider Institute an, der am 1. Januar 2009 vollzogen wurde, indem eine Merrill Lynch-Aktie gegen 0,8595 Bank of America-Aktien getauscht wurden, was auf Basis der Aktienkurse unmittelbar vor Ankündigung der Übernahme einer Übernahmeprämie von 70% entspricht.[5] Der bis zur Übernahme amtierende Merrill Lynch Chairman und CEO John Thain war in der kombinierten Bank für den Bereich Global Banking, Securities and Wealth Management verantwortlich.[6] Er wurde wegen später entdeckter Milliardenlöcher bei Merrill Lynch Ende Januar 2009 zum Rücktritt gezwungen.[7]
Struktur
Merrill Lynch gliedert sich in die zwei Kernbereiche „Global Markets & Investment Banking Group“ (GMI) und „Global Wealth Management“ (GWM) und bietet damit eine umfassende Palette an Dienstleistungen für Privatanleger, institutionelle Investoren sowie Unternehmen.
Im Kapitalmarktgeschäft einschließlich Emission und Handel von Wertpapieren und Derivaten als auch im Beratungsgeschäft für Unternehmen, Regierungen, institutionelle und private Investoren ist Merrill Lynch einer der führenden globalen Investmentbanken.
Merrill Lynch in Deutschland und Österreich
In Deutschland ist Merrill Lynch seit 1964 aktiv und beschäftigt an seinem Standort im Main Tower in Frankfurt am Main 137 Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2006)[8], die sowohl deutsche als auch österreichische Kunden betreuen. Die dort angesiedelten Geschäftsbereiche umfassen Aktienhandel (sales only), Rentenhandel (sales), Devisenhandel (sales), Emissionsgeschäft, M&A-Beratung und Eurex-Handel für Deutschland und Österreich. Vorsitzender der Geschäftsführung der „Merrill Lynch Management GmbH“ ist seit Mai 2005 Lothar Späth. Das operative Geschäft der Region wird unter anderem von Hugh Sullivan (Head of Investment Banking Germany, Austria and Switzerland), Peter Kollmann (Chairman of Investment Banking Germany and Austria) und Magnus Graf von Schlieffen (Head of Equity Markets Germany and Austria) geleitet.
Für Privatanleger bietet Merrill Lynch eine Vielzahl von Zertifikaten und anderen strukturierten Finanzprodukten an.[9] Investmentsfonds mit der Abkürzung MLIIF im Namen werden von der Luxemburger SICAV „Merrill Lynch International Investment Funds“ (MLIIF) aufgelegt, und nicht von Merrill Lynch, sondern deren Beteiligungsgesellschaft BlackRock vertrieben.
Merrill Lynch in der Schweiz
In der Schweiz bietet die Merrill Lynch Bank (Suisse) S.A. in Genf und Zürich sämtliche Bankdienstleistungen für vermögende Privatkunden an.[10] Darüber hinaus befindet sich ein weiteres Büro in Zürich, das für die Kapitalmarktaktivitäten von Merrill Lynch in der Schweiz verantwortlich ist.
Einzelnachweise
- ↑ The Time 100: "Charles Merrill": http://www.time.com/time/time100/builder/profile/merrill.html
- ↑ BlackRock Unternehmensinformationen: http://www.blackrockinvestments.de/IndividualInvestors/Support/AboutUs/Overview/index.htm.
- ↑ Merrill Lynch Pressemitteilung vom 30. Oktober 2007: "Stan O’Neal Retires From Merrill Lynch; Alberto Cribiore to Serve as Interim Non-Executive Chairman and Chair Search Committee."
- ↑ John Thain (CEO) Präsentation bei der 2008 Citigroup Financial Services Konferenz am 30. Januar 2008: http://files.shareholder.com/downloads/MER/264931295x0x164198/c7306b49-cdbd-4cc1-b41a-90f9745d65f7/citibankPresentation.pdf."
- ↑ Merrill Lynch Pressemitteilung vom 15. September 2008: "Bank of America Buys Merrill Lynch, Creating Unique Financial Services Firm": http://www.ml.com/index.asp?id=7695_7696_8149_88278_106886_108117&WT.ac=US_bankofamerica_ml_200809.
- ↑ Bank-of-America-Pressemitteilung: "Ken Lewis Announces John Thain Role With Bank of America": http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=conewsstory&refer=conews&tkr=MER%3AUS&sid=arhKJsnQJ1iw.
- ↑ Thain Pushed Out at Bank of America After Merrill Loss Widens ":http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&refer=home&sid=aF.bqMdzXm0Q .
- ↑ Hoppenstedt Unternehmensdatenbank: http://www.hoppenstedt.de
- ↑ ML Invest: http://www.mlinvest.de
- ↑ Internetseite der Merrill Lynch Bank (Suisse) S.A.: http://www.mlbs.ch
Weblinks
- Website (englisch)
- ML und die Subprimekrise im Blog der New York Times
- Merrill Lynch „World Wealth Report“, Juni 2008 (Statistik über die Personen mit dem größten Nettovermögen der Welt, PDF, abgerufen 17. Juli 2008)
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