Meterbridge

Meterbridge

Ein Mischpult dient dem Zusammenführen verschiedener elektrischer Signale (Audio, Video) und findet sich hauptsächlich im künstlerischen Bereich und in der Musikproduktion.

Mischpult bei einem Live-Einsatz.

Weiterhin werden die Kontrollpulte zur Vermengung und Dosierung verschiedener Substanzen in industriellen chemischen Anlagen auch Mischpulte genannt.

Ein Mischpult zur Videobearbeitung nennt man herkömmlich auch Schnittpult, meistens jedoch Bildmischer. Die zur Beleuchtung von Bühnen benutzten Lichtsteuerungsanlagen werden umgangssprachlich oft als Lichtmischpult bezeichnet, obgleich hierbei keine Signale gemischt werden. Hauptsächlich verwendet man diesen Begriff jedoch im Zusammenhang mit der Tontechnik; engl. Mixing Console bzw. kurz Mixer oder Console.

Inhaltsverzeichnis

Audio-Mischpult

Mischpult im Theater

Ein Audio-Mischpult (auch: Ton-Mischpult, Mischer, Mixer, Konsole) gilt als das Herzstück eines Tonstudios. Es dient dazu, elektrische Signale von verschiedenen Tonsignalquellen (z. B. Mikrofon oder elektronische Klangerzeuger) auf zwei oder mehr Ausgangssummen oder -busse (Untersummen mehrerer Signale), meistens nach Frequenzgangs- und Dynamikveränderungen, zusammenzufügen. Für Mischungen in Stereofonie werden z. B. alle am Mischpult anliegenden Signale auf die Stereo-Kanäle „Links“ und „Rechts“ zusammengeführt.

Es gibt analoge, digitale und hybride (analoge mit digitaler Technik kombiniert) Mischpulte. In Analogmischpulten ist das Signal immer ein elektrisches Abbild des Schalls und wird auch so verarbeitet. In Digitalmischpulten dagegen wird der Ton in ein digitales Signal umgewandelt und von Prozessoren (DSP) verarbeitet. Hybridpulte besitzen eine digitale Steuerung und analoge Signalverarbeitung.

Alle diese Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. So kann ein kleines Mischpult günstiger in Analogtechnik hergestellt werden, da ein geringerer Schaltungsaufwand nötig ist. Mit der Anzahl der Kanalzüge und Ausgänge wächst der Schaltungsaufwand und damit stetig der Preis an. Große Mischpulte können meistens kostengünstiger in Digitaltechnik hergestellt werden, weil eine Grundausstattung zwar teurer, eine Erweiterung und Aufteilung allerdings preiswerter ist, da die digitalen Signale auf einem gemeinsamen Datenbus übertragen werden und nicht von separaten elektrischen Leiterbahnen. Außerdem kann bei Digitalpulten an der Anzahl der Bedienelemente gespart werden, da ein Regler oder eine Taste mit verschiedenen Funktionen belegt werden kann. Es müssen nicht mehr für alle Kanäle Bedienelemente vorhanden sein. Die vorhandenen Kanalbedienstreifen können durch Layer- oder Bankumschaltungen mehrfach genutzt werden. So sind Kanalzahlen (> 500) möglich, die in analoger Bauweise aus reinen Platzgründen nicht mehr zu realisieren wären. Bei heutigen Digitalpulten lassen sich die meisten Einstellungen (Faderpositionen, Kanal-Ein/-Ausschalter, Klang- und Panoramaeinstellungen, etc.) in sog. Szenen oder Snapshots abspeichern und bei Bedarf in Sekundenbruchteilen wieder aufrufen. Ferner können manche Modelle auch dynamische Regelvorgänge wie etwa Faderbewegungen speichern und automatisch ablaufen lassen (dynamische Automation). Hybridpulte bieten diese Möglichkeit auch für analoge Signalverarbeitung. Der Schaltungsaufwand und damit der Preis für die Kopplung der digitalen Steuerung mit der analogen Signalverarbeitung ist verglichen mit einem rein digitalen Ansatz jedoch sehr hoch und findet deswegen heute kaum Anwendung. Einzig eine digitale Pegelsteuerung in ansonsten analogen Pulten ist noch gebräuchlich. Echte Hybridpulte wie z. B. die Euphonix CS-Serie oder die Lawo PTR werden heute nicht mehr hergestellt.

Mischpulte lassen sich auch auf einem Computer realisieren. Sie sind hierbei meistens in sogenannte Digital Audio Workstations (DAW) integriert.

Es gibt unterschiedliche Mischpulte für die jeweiligen tontechnischen Anwendungen, wie Aufnahme, Abmischung, Beschallung, DJ oder Sendung, die sich in Bezug auf Größe, Ergonomie, Klangeigenschaften und Preis von 50 Euro bis über 1 Mio. Euro stark unterscheiden können.

Die wichtigsten Merkmale eines Mischpultes sind die Anzahl der Eingangskanäle, die Anzahl der Ausgangsbusse, die Klangbearbeitungsmöglichkeiten und die ergonomische Anordnung der Bedienelemente für den jeweiligen Anwendungsbereich. Auf der rein technischen Seite ist das entscheidende Merkmal die Signalqualität. Der Frequenzgang sollte möglichst linear sein, und der Dynamikbereich, d. h. der Abstand zwischen dem Eigenrauschen des Mischpultes und seiner Verzerrungsgrenze, sollte möglichst groß sein.

Typischer Signalfluss im Audiomischpult

Tonmischpult im Rundfunk, RM4200D von DHD-Audio

Am Anfang des Signalweges in einem Tonmischpult wird die Signalquelle je nach Pegel entweder an einen Line- oder einen Mikrofoneingang angeschlossen. Lineeingänge dienen zum Anschluss vergleichsweise hochpegeliger Audiogeräte wie Keyboards und CD-Player und stehen meist in Form von Klinkenbuchsen zur Verfügung. Mikrofoneingänge sind hingegen meist in Form von XLR-Buchsen ausgeführt und verfügen im besten Fall über eine je Kanal zuschaltbare 48 Volt Phantomspeisung zur Verwendung hochwertiger Kondensatormikrofone.

Über einen Drehregler (Eingangsverstärkung, Gain) wird der Eingangspegel der Signalquelle dem optimalen Arbeitsbereich des Mischpultes angepasst. Zur optischen Kontrolle eines jeden Kanalpegels ist meist entweder ein Peakmeter oder ein VU-Meter vorhanden. Viele Mischpulte besitzen zur Pegelkontrolle nebeneinander angeordnete Pegelanzeigen für jeden Mischpultkanal sowie evtl. vorhandene Aux-Wege, Subgruppen und die Mischpultsumme(n). Als Abgriffpunkte der Pegel stehen meist mehrere Stellen im Kanalzug zur Auswahl, da sich der Pegel eines Kanalzugs auf dem Weg durch das Pult bzgl. des Pegels am Eingang beträchtlich ändern kann (z. B. durch Zugabe von Bässen in der Klangregelsektion oder durch extreme Panoramaeinstellungen), wodurch ein eigentlich gut ausgesteuertes Eingangssignal womöglich plötzlich in den Übersteuerungsbereich kommt.

Ergänzend zum Gainregler findet sich meist ein Pad-Schalter (Abdämpfungsschalter), mit dem ein zu lautes Eingangssignal um 20 dB abgesenkt werden kann. Handelt es sich um ein digitales Mischpult, so folgen nun dessen Analog-/Digitalwandler. Als nächstes durchläuft das Signal die Klangregelstufen (Filter, Equalizer). Der Klang eines Signals kann in verschiedenen Frequenzbändern (z. B. Bässe, untere Mitten, obere Mitten, Höhen) bearbeitet werden. Diese lassen sich jeweils im Pegel anheben oder absenken. Verfügt das Mischpult ferner über einen Frequenzregler, so können die einzelnen Bänder ggfs. verschoben werden, was gezieltere Anpassungen an die vorkommenden Frequenzen ermöglicht. Ist darüber hinaus ein Gütenregler (auch mit Q bezeichnet) vorhanden, so kann die Breite der Beeinflussung eines Bandes variiert werden. Sind alle genannten Regelmöglichkeiten vorhanden, so spricht man von einem vollparametrischen EQ. Daneben können für den Bass- und den Höhenbereich auch noch separate, sehr steilflankige Hoch- und Tiefpassfilter vorhanden sein, die es erlauben, sämtliche Frequenzen ober- oder unterhalb einer bestimmten Grenzfrequenz komplett wegzufiltern.

Bei manchen Pulten kann (wahlweise schaltbar vor oder hinter dem EQ) die Dynamik des Signals mittels Noise Gate und/oder Kompressor beeinflusst werden. Bestimmte Mischpulte verfügen des Weiteren über sogenannte Insertbuchsen in den Eingangssektionen der Kanäle, die das Einschleifen von externen Dynamik- oder Effektgeräten im betreffenden Kanal erlauben.

Im weiteren Verlauf des Kanalzugs folgen anschließend der Ein-/Ausschalter (On/Off, Mute) sowie der Kanalpegelregler, der bei Kompaktmischern als Drehpotentiometer und ansonsten als Schieberegler (Fader) ausgeführt ist. Das Signal eines Kanals kann an verschiedenen Stellen im Kanalzug auf sogenannte Effekt- oder Monitorwege (Auxiliary-Wege = Hilfswege) geschickt werden. Meistens sind derartige Aux-Wege zwischen „pre-fader“ (Signal wird vor dem Kanal-Fader abgezweigt, ist also unabhängig von dessen Stellung) und „after-“ bzw. „post-fader“ (Signal ist abhängig vom Kanal-Fader) umschaltbar.

Im Kanalzug hinter dem Fader folgt nun der Panoramaregler, mit welchem bestimmt werden kann, an welcher Stelle das Signal im Stereobild der Mischpultsumme erklingen soll. Letztes Glied im Kanalzug ist das sogenannte Routing. Dies ist eine mehr oder weniger große Anzahl an nummerierten Schaltern, mit deren Hilfe das Signal auf eine der verfügbaren Untersummen (Busse) des Pultes aufgeschaltet werden kann, etwa um einen Kanal auf eine Spur eines angeschlossenen Mehrspuraufzeichnungsgerätes zu schicken oder - im einfachsten Falle - zur Hauptsumme des Pultes.

Hinter dem Routing folgt die Mastersektion des Pultes, in der die Mischung der Signale sowie die Ausgabe der Summe an einen oder mehrere Masterausgänge und ein oder mehrere Paare von Abhörlautsprechern erfolgt. Größere Mischpulte für Musikproduktion verfügen ferner über Möglichkeiten zur Erstellung von Kopfhörermischungen und deren Verteilung auf die Aufnahmeräume sowie die Möglichkeit der Kommunikation des Tontechnikers am Pult mit den Personen im Aufnahmeraum (Talkback). Darüber hinaus verfügen Mischpulte allgemein über eine sog. Soloschaltung, mit der man in der Tonregie die Signale einzelner Kanäle direkt am Mischpulteingang separat abhören kann, ohne dabei eine laufende Mischung über die Summenausgänge bzw. Kopfhörermischungen zu stören (PFL, pre Fader listen = Abhören vor dem Fader). Demgegenüber erlaubt der Mixdown-Solomodus (AFL, after fader listen = Abhören hinter dem Fader), einzelne Kanäle genau so abzuhören, wie sie im Mix klingen, also inkl. ihrer Pegel- und Panoramaeinstellung sowie auf sie angewendete Effekte. Da hierzu jedoch alle gerade nicht solo geschalteten Kanäle tatsächlich von der Mischpultsumme abgeschaltet werden, ist dieser Solo-Modus destruktiv bzgl. der Mischpultsumme und somit nur mit Vorsicht zu verwenden: Es könnte damit die laufende Mastermischung "zerstört" werden.


DJ-Mischpulte haben meist einen Crossfader, um zwei Eingangssignalquellen stufenlos ineinander überzublenden.

Professionelle Mischpulte für die Festinstallation in großen Studios haben meistens keine einzeln ausgeführten Ein- und Ausgangsanschlüsse mehr. Die Verkabelung erfolgt vielmehr über Multipin-Steckverbindungen. In das Bedienpanel kann seitlich ein Steckfeld (engl. Patchbay) eingebaut sein, an das intern die Ein- und Ausgänge aller im Studio vorhandenen Audiogeräte angeschlossen sind, so dass alle Geräte sehr leicht und flexibel durch einfaches Stecken mit kurzen Patchkabeln miteinander verbunden ("gepatcht") werden können.

Verschiedene Mischpultkonzepte

Split-Konsole

Bei diesem Konzept kann mit einem Kanal nur ein Signal abgehört werden; d. h. keine Hinterbandkontrolle (Abhören des gerade aufgenommenen Signals vom Recorder) im selben Kanalzug (To- bzw. Off-Tape). Die Anzahl der Subgruppen ist fest vorgegeben und kann nicht beliebig erweitert werden. Daher wird dieses Mischpultkonzept meistens im Live-Bereich als FOH-Mischer verwendet.

Inline-Konsole

Das erste Mischpult mit dem Inline-Konzept wurde von Rupert Neve entwickelt, und ist bis heute der professionelle Standard in großen Musikstudios. Die Idee hinter diesem Konzept ist die, dass man mit einem Kanal gleichzeitig zwei Signale verarbeiten kann. Zum einen liegt das Input-Signal der aufzunehmenden Quelle am Mischpult an. Gleichzeitig kann man aber auch zum Off-Tape-Signal umschalten, um zu hören, was letztendlich aufgenommen wird. So werden Fehler, die in der Signalkette entstehen, schnell erkannt. Auch ermöglicht es die Kontrolle von erwünschten Signalbeeinflussungen durch das Aufnahmegerät (Bandsättigung usw...). Man bezeichnet das Inline-Konzept auch als "Sandwich-Bauweise".

Split-Konsole

Das Konzept der Split Konsolen ist eine Mischung aus den beiden vorangegangenen Mischpultkonzepten. Die Anzahl der Subgruppen ist zwar auch bei diesen Pulten begrenzt, jedoch verfügen sie über einen Statusumschalter der einem die Möglichkeit zur Hinterbandkontrolle gibt.

Powermixer

Ein Powermixer fasst ein (zumeist etwas einfacher gehaltenes) Mischpult und einen Tonfrequenz-Leistungsverstärker in einem Gerät zusammen. Geräte dieser Art werden vor allem für Live-Darbietungen vor etwas kleinerem Publikum von ca. 50 bis 100 Personen beispielsweise von Musikcombos, Tanzgruppen, für Karaoke-Events, von Schaustellern, Werbeveranstaltern eingesetzt. Sie halten als Teil einer PA-Anlage den Gesamtaufwand klein, da im Wesentlichen sonst nur noch die Lautsprecherboxen und die Tonquellen (Mikrofon, CD-Spieler usw.) benötigt werden. Siehe auch: Aktivlautsprecher, mit ähnlichem Konzept.

Powermixer werden von verschiedenen Herstellern angeboten und haben meist die übliche Pultform. Sie gehören in ihrer Wirkungsweise grundsätzlich auch zur Gruppe der Audioverstärker und sind oft in Stereo-Technik, also zweikanalig aufgebaut. Einfachere, zumeist nicht in Pultform erscheinende und von der Frontplatte aus zu bedienende Geräte, die seltener zweikanalig sind, werden allgemein als Mischverstärker, im unteren Preissegment jedoch ebenfalls als Powermixer bezeichnet. Die Definitionen sind daher nicht exakt abgrenzbar.

Andere Konzepte

  • Line-Mischer: Dieses Mischpultkonzept verfügt normalerweise nicht über Mikrofoneingänge und wird gerne von Keyboardern auf der Bühne für einen Vorab-Mix eingesetzt.
  • Monitor-Konsolen: Diese Mischpulte finden im Live-Bereich Anwendung und werden für den Monitormix auf der Bühne eingesetzt. Daher verfügen sie über eine große Anzahl an Aux-Wegen.

Zusatzfunktionen

Für besondere Einsatzzwecke werden Mischpulte mit zusätzlichen Funktionen ausgerüstet, die entweder über eigene Bedienelemente oder über die Verbindung mit vorhandenen Funktionen Arbeitsabläufe vereinfachen.

PFL

Die auf fast allen Mixern vorhandene Funktion Pre-Fader-Listening (engl. Pre-Fader = vor dem Lautstärkeregler) ermöglicht es, den Eingang einzelner Kanäle oder Subgruppen im Regieraum oder auf dem Kopfhörer vorzuhören, ohne das Ausgangssignal zu beeinflussen. Damit kann (besonders bei live-Produktion) eine neue Signalquelle begutachtet werden, während auf dem Ausgangssignal noch andere Kanäle anliegen. Wichtig ist dieses auch bei der Fehlersuche oder zur Nachjustierung von Filtern während einer laufenden Produktion.

Phantomspeisung

Die im Studiobereich vorrangig verwendeten Kondensatormikrofone benötigen eine Betriebsspannung. Diese kann bei den meisten Mischpulten als Phantomspeisung zugeschaltet werden. Wenn ein Mischpult keine Phantomspeisung hat, besteht die Möglichkeit, ein Speiseteil oder einen geeigneten Vorverstärker zwischen Mikrofon und Mischpult zu schalten. Die Spannung beträgt meistens 48 Volt.

Faderstart

Besonders bei Sendemischpulten und manchmal auch bei DJ-Mixern kann mit dem Hochziehen eines Kanal-Faders oder dem Drücken des Signal(On-)Schalters das an diesen Kanal angeschlossene Wiedergabegerät gestartet werden.

Abhör-Stummschaltung

Um Rückkopplungen zu vermeiden, darf in einem Studioraum, in dem ein Mikrofon in Betrieb ist, dessen Signal nicht wiedergegeben werden. Die Stummschaltung kann so konfiguriert werden, dass beim Öffnen eines Mikrofonkanales die Monitorboxen im entsprechenden Raum abgeschaltet werden und das Signal nur noch über Kopfhörer verfügbar ist.

Effekte

Insbesondere digitale Mischpulte können mit einer mehr oder weniger aufwendigen Effekt-Sektion ausgestattet sein. Dieses reicht von einfachen Summeneffekten (z. B. einfacher Hall, Flanger oder Chorus) in Geräten des unteren Preissegmentes bis zu hochwertigen Effekt- und Dynamikbearbeitungen pro Kanalzug in teuren Pulten.

Equalizer

Zusätzlich zu den Filtermöglichkeiten in den einzelnen Kanalzügen kann mit einem Summen-Equalizer das Ausgangssignal den Gegebenheiten des Raumes und der Lautsprecher angepasst werden. Ähnlich den integrierten Effekten genügen auch diese Equalizer bei billigen Geräten kaum professionellen Standards – schon wegen des begrenzten Platzangebots am Bedienfeld können nur wenige, damit relativ breite, Filterbänder geboten werden.

Fernbedienung

In vernetzten Produktionssystemen wie dem ARD-Hörfunk sind viele Mischpulte in den Studios fernbedienbar. Die Regler des eigentlichen Pultes werden durch Servo- oder Linearmotoren mitbewegt. Dadurch bleibt die Stellung der Regler „aktuell“ und ein manueller Eingriff vor Ort ist weiterhin möglich. Typische Anwendungsfälle der Fernsteuerung sind:

  • Ferninterviews, bei denen lediglich der Interviewte im örtlichen Studio sitzt (kein örtlicher Techniker anwesend)
  • komplexe Livesendungen aus mehreren Studios, die über eine zentrale Regie „gefahren“ werden
  • Sendungen mit rechnergesteuertem Ablauf (typischerweise nachts), bei dem ein Rechner das Mischpult bedient und lediglich eine Überwachungsperson anwesend ist (auf die bei Privatsendern teilweise sogar verzichtet wird)
  • „Abfahren“ physikalischer Tonträger (z. B. Bänder) auf dezentralen Maschinen (Beispiel: Eine Livesendung wird beim HR in Frankfurt produziert, ein Beitrag wird vom Studio Kassel zugeliefert und liegt dort auf Band bereit). Allerdings verschwindet diese Anwendung zunehmend mit der Verbreitung serverbasierter Audiodatenspeicherung.

Bekannte Mischpult-Hersteller

  • Allen & Heath (englischer Artikel)
  • Behringer
  • Crest Audio (englischer Artikel)
  • DiGiCo (englischer Artikel)
  • Digidesign
  • Dynacord
  • Klotz Digital (englischer Artikel)
  • Lawo (siehe auch Peter Lawo)
  • Mackie (englischer Artikel)
  • Midas (englischer Artikel)
  • Neve (englischer Artikel)
  • Pioneer
  • Rane (englischer Artikel)
  • Solid State Logic (englischer Artikel)
  • Soundcraft (englischer Artikel)
  • Studer (englischer Artikel)
  • Yamaha

Literatur

  • R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-66-X
  • Roland Enders: Das Homerecording Handbuch. 3. Auflage, Carstensen Verlag, München, 2003, ISBN 3-910098-25-8
  • Hubert Henle: Das Tonstudio Handbuch. 5.Auflage, GC Carstensen Verlag, München, 2001, ISBN 3-910098-19-3
  • Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr, "Handbuch der Tonstudiotechnik", 7. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Herausgegeben von der ARD.ZDF medienakademie, Nürnberg, 2 Bände, Verlag: K G Saur, München, 2008, ISBN 3-598-11765-5 oder ISBN 978-3-598-11765-7

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