- Metz Epitome
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Als Metzer Epitome wird ein spätantikes Geschichtswerk bezeichnet, das dem Leben Alexander des Großen gewidmet ist.
Der Autor der in lateinischer Sprache verfassten Epitome (wohl eine Kompilation eines früheren Werkes über Alexander) ist unbekannt. Das einzig erhaltene Manuskript war in Metz gefunden worden, wovon auch der Name herrührt. Bedauerlicherweise ist das Manuskript im 2. Weltkrieg vernichtet worden, doch existieren zwei Transkriptionen des Originals. Das Werk ist nicht vollständig überliefert, die erhaltenen Teile setzen mit dem Tod des Dareios ein und enden während des indischen Feldzugs Alexanders. Angehängt an die Epitome ist ein gewöhnlich als Liber de Morte Testamentumque Alexandri Magni bezeichnetes Werk, das in der Tradition des Alexanderromans steht. Obwohl es sich um zwei unterschiedliche Schriften handelt, gehen beide im Manuskript ineinander über (Epitome: Fragment 1 bis 86, Liber de Morte: 87 bis 123). Das Verhältnis der Werke zueinander ist allerdings problematisch.
Obwohl die Zuverlässigkeit der Metzer Epitome bisweilen zweifelhaft ist, bietet das Werk doch wertvolles Material, das sich teils nirgendwo anders findet. Es finden sich mehrere Gemeinsamkeiten mit den Werken des Quintus Curtius Rufus und der Philippischen Geschichte des Pompeius Trogus (nur bekannt in der Zusammenfassung des Junianus Justinus), weshalb es eher der sogenannten Vulgatatradition zuzurechnen ist (siehe Alexanderhistoriker).
Ausgabe
- Peter Hermann Thomas (Hrsg.): Incerti auctoris epitoma rerum gestarum Alexandri Magni cum libro de morte testamentoque Alexandri. 2. Auflage. Teubner, Leipzig 1966.
Literatur
- Elizabeth J. Baynham: An introduction to the Metz epitome: Its traditions and value. In: Antichthon 29, 1995, S. 60–77.
- Albert Brian Bosworth: Ptolemy and the Will of Alexander. In: Albert B. Bosworth, Elizabeth J. Baynham (Hrsg.): Alexander the Great in Fact and Fiction. Oxford 2000, S. 207–241.
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