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Metzgeriales Systematik Unterreich: Moose Abteilung: Moospflanzen (Bryophyta) Unterabteilung: Lebermoose (Hepaticophytina) Klasse: Jungermanniopsida Unterklasse: Metzgeriidae Ordnung: Metzgeriales Wissenschaftlicher Name Metzgeriales Die Metzgeriales sind eine Ordnung der Lebermoose mit einfach gebautem Thallus. Sie bilden eine eigene Klasse Metzgeriidae. Sie sind die zweitgrößte Gruppe der Lebermoose mit rund 600 Arten. Die Metzgeriales sind weltweit verbreitet, haben ihre Hauptverbreitung jedoch in den tropischen Regenwäldern. Sie sind nach dem Heidelberger Gartendirektor Johann Christian Metzger benannt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Im Gegensatz zu den ebenfalls thallösen Marchantiales sind die Thalli hier völlig ungegliedert und bestehen meist nur aus einer oder wenigen, undifferenzierten Zellschichten. Lediglich eine Mittelrippe existiert bei vielen Arten. Bei einigen wenigen Vertretern ist der Thallus auch so gelappt, dass einige waagerecht oder sehr schräg angewachsene Blättchen zu existieren scheinen. Der Thallus ist meist in der Mitte vielzellschichtig und dünnt zum Rand hin aus. Lediglich die Gattung Metzgeria hat eine deutliche Mittelrippe und einzellschichtige Thallusflügel. Die Zellen sind meist parenchymatisch. Lediglich Pallavicinia, Symphyogyna und Hymenophyton besitzen einen Zentralstrang. Die Form des Thallus ist einfach, dichotom verzweigt oder fiedrig verzweigt. An der Unterseite der Thalli sitzen Rhizoiden.
Die Archegonien der Metzgeriales entwickeln sich nicht an der Thallusspitze wie bei der Schwestergruppe der Jungermanniidae, sondern an der dorsalen oder ventralen Seite des Thallus (anakrogyn) in der Mitte der Pflanze in oder auf der Thallusoberfläche. Im zweiten Fall umgibt sie ein schuppenförmiges Anhängsel (Perigynium oder Involucrum bei Pellia), oder ein Blatt. Die Seta ist kurzlebig und besitzt kein Chlorophyll. Das Sporangium ist rundlich bis oval. Es öffnet sich mit vier Schlitzen.
Evolution und Systematik
Das älteste bekannte fossile Moos, Pallavicinites devonicus, ist ein thallöses metzgeriales Lebermoos und ähnelt der rezenten Gattung Pallavicinia. Auch der einfache Aufbau und die thallöse Wuchsform wurden früher als ursprünglich angesehen. Stammbäume auf molekularbiologischer Grundlage legen jedoch eine basale Stellung halb folioser-halb thallöser Lebermoose wie Treubia nahe.
Es werden folgende Familien unterschieden:
- Metzgeriaceae
- Aneuraceae
- Pelliaceae
- Pallaviciniaceae
Verbreitung
Die Arten der Ordnung sind von den polaren Gebieten bis in die Tropen weltweit verbreitet. Ihre größte Mannigfaltigkeit erreichen sie allerdings in den Subtropen und Tropen.
Quellen
- Urania Pflanzenreich. Band 2: Moose, Farne, Nacktsamer, 1. Auflage 1992, Urania-Verlag, Leipzig 1992, ISBN 3-332-00495-6
- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage (UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)
- Wolfgang Frey, Jan-Peter Frahm, Eberhard Fischer, Wolfram Lobin: Kleine Kryptogamenflora Band IV: Die Moos- und Farnpflanzen Europas. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York 1995, ISBN 3-437-30756-8
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