- Michael Greven
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Michael Thomas Greven (* 7. März 1947 in Hamburg) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Professor an der Universität Hamburg
Inhaltsverzeichnis
Leben
Greven studierte ab 1968 Politikwissenschaft, Philosophie, Germanistik und Psychologie an der Universität Bonn, erlangte 1972 seinen Magister-Abschluss und 1973 seine Promotion bei Karl-Dietrich Bracher. 1973 erhielt er ein zweijähriges Research Fellowship am St. Antony's College der University of Oxford, das er aus persönlichen Gründen nicht antrat.
Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Fach Soziologie an der Universität-Gesamthochschule Paderborn, um sich dort 1976 in "Politischer Soziologie und Politikwissenschaft" zu habilitieren.
Er nahm Professuren in Marburg (1978-91, Soziologie), Darmstadt (1991-95, Politische Theorie und Politische Soziologie) und Hamburg (seit 1995, von 1995 bis 2004 mit Schwerpunkt Regierungslehre, seitdem mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte) wahr. In Hamburg war er von 2002 bis zu dessen Auflösung der letzte Dekan des Fachbereichs für Sozialwissenschaften; er war von 1991 bis 1994 stellvertretender und von 1994 bis 1997 Vorsitzender der DVPW. Seit 2001 ist er Mitglied der Ethikkommision der DVPW, 2006 wurde er für 5 Jahre zum Vorsitzenden gewählt.
Gastprofessuren besetzte er u.a. in Ile-Ife (Nigeria 1977-78), in Neu Delhi (1983), Leipzig (1990-91 dort Vorsitzender der Evaluierungskommission für die wiss. Angehörigen der ehemaligen Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus, Mitglied des Gründungsdirektoriums des neu aufgebauten Instituts für Politikwissenschaft) und am Centre for International Studies der University of Toronto 1997-98.
2001 erhielt er den Luigi-Sturzo-Sonderpreis des Premio Amalfi für das beste politikwissenschaftliche Buch ("Die politische Gesellschaft").
Bildungspolitik
Greven ist seit seiner Assistentenzeit hochschulpolitisch engagiert, als er unter anderem von 1974-1976 Sprecher der Landesassistentenkonferenz Nordrhein-Westfalen war. Von 1976 bis 1977 war Mitglied der Landesstudienreformkomission IVb (NRW) "Sozialwissenschaften", von 1982 bis 1986 Mitglied der Studienreformkommission "Politikwissenschaft/Soziologie" der Kultusministerkonferenz und von 1989 bis 1997 Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für Lehre und Studium der DVPW. Er war Dekan an den Universitäten Marburg, Darmstadt und Hamburg. In seiner Rolle als Dekan für Sozialwissenschaften der Universität Hamburg war er maßgeblich daran beteiligt unter Einschluss der ehemaligen Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät zu gründen. Im Januar 2005 trat er zur Wahl als Präsident der Humboldt-Universität Berlin an, verlor aber gegen den alten Amtsinhaber Jürgen Mlynek.[1]Zu seinen programmatischen Zielen sagte er, er „kenne kein gerechteres Verteilungskriterium als Leistung“ und sähe auch keinen Grund diese nicht verstärkt zu fördern.[2]
Engagement
Greven war seit der Gründung bis in die 1990er hinein im Vorstand des Komitees für Grundrechte und Demokratie.[3] Greven war von 1994 bis 2007 Mitglied des Kuratoriums der Schader-Stiftung zur Förderung der Gesellschaftswissenschaften und war von 1999 bis 2003 auch dessen Vorsitzender. Seit 2002 ist er ebenfalls Mitglied des Beirats der Aby-Warburg-Stiftung.
Im Jahr 2004 organisierte Greven den Protest gegen die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Wladimir Putin. Infolge der Proteste wurde Putin die Ehrendoktorwürde nicht verliehen. Er leitete das wissenschaftliche Begleitprogramm der Universität Hamburg zur Ausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944.
Im VS-Verlag gibt Greven die Reihe "Studien zur politischen Gesellschaft" und im LIT Verlag die Reihe „Politische Theorie“ heraus[4], seit 1984 ist er Redaktionsmitglied der von Gustav-Heinemann-Initiative und der Humanistischer Union herausgegebenen Zeitschrift Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Mitherausgeber der Neuen politischen Literatur und seit 2003 Mitglied im Editorial Board des European Journal of Political Theory.
Werke
- 1974 - Systemtheorie und Gesellschaftsanalyse
- 1977 - Parteien und politische Herrschaft
- 1982 - Collected Essays in the History and Policy of Science
- 1987 - Parteimitglieder
- 1994 - Kritische Theorie und historische Politik
- 1999 - Die politische Gesellschaft
- 2000 - Kontingenz und Dezision
- 2007 - Politisches Denken in Deutschland nach 1945
Co-Autor
- 1975 - Krise des Staates? (mit B. Guggenberger/J. Strasser)
- 1979 - Sozialstaat und Sozialpolitik (mit R. Prätorius/T. Schiller)
- 1996 - Political Science and Regime Change in 20th Century Germany (mit R. Eisfeld/H. K. Rupp)
Weblinks
- Literatur von und über Michael Th. Greven im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite von Greven an der Universität Hamburg
Anmerkungen
- ↑ Die Welt:„Präsidentenwahl an der HU: Amtsinhaber erneut bestätigt“
- ↑ taz: „Programmatisch kaum ein Unterschied“
- ↑ Netzwerk Friedenskooperative: „Kein Pardon für Pazifisten?“
- ↑ Verlagswebsite zur Reihe
Personendaten NAME Greven, Michael Th. ALTERNATIVNAMEN Greven, Michael Thomas KURZBESCHREIBUNG deutscher Politikwissenschaftler GEBURTSDATUM 7. März 1947 GEBURTSORT Hamburg
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