Michael S. Kurth

Michael S. Kurth

Curse (* 6. September 1978 als Michael Sebastian Kurth) ist ein deutscher Rapper aus der ostwestfälischen Kreisstadt Minden, der bei dem Label Four Music unter Vertrag steht. Der Künstlername Curse stammt von der englischen Aussprache seines Nachnamens, gleichbedeutend mit dem englischen Wort für Fluch.[1]

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Curse rappte in seiner Jugendzeit bei der Band Phat Kicks, deren ehemalige Mitglieder später die Band Treadmill gründeten. Mit Titeln wie Zwei Mal In Den Kopf von der CD Straight Outta Broketown trat die Band Mitte der 1990er in Jugendtreffs im Raum Stadthagen auf.

Schon auf seinem ersten Studioalbum Feuerwasser von 2000 sind die Texte selbstreflektiert und verarbeiten Geschehenes, aber auch klassischer Hip-Hop-Part mit Representer- und Battle-Tracks ist vorhanden. Curse rappt oftmals über gescheiterte Liebesbeziehungen und gesteht sich selbst auch Fehler ein. Die Beats auf Feuerwasser, sowie auf vielen weiteren Veröffentlichungen, sind zum größten Teil von Sascha Busy Bühren produziert. Die Beats der neuesten Veröffentlichungen jedoch, u.a. Sinnflut, stammen vornehmlich von Sieben und Claud.

2001 erschien sein zweites Album, die Top-Ten-CD Von Innen Nach Außen, auf welchem Curse diesen Stil weiterverfolgt und mit der Single Lass Uns Doch Freunde Sein erstmals Beachtung außerhalb der Hip-Hop-Szene erreichte. Von dem Hip-Hop Magazin Juice wurde es im Jahr 2001 zum Besten Album National 2001 ausgezeichnet. Das Album erhielt internationale Aufmerksamkeit und wurde z.B. in Japan veröffentlicht.

Auf seinem dritten Album Innere Sicherheit von 2003 veränderte sich der Stil der Musik in einigen Aspekten: Während die Beats auf den Vorgängeralben größtenteils elektronisch hergestellt wurden, findet man auf Innere Sicherheit eine größere Bandbreite von Instrumenten: Von ausgefeilten Instrumentalen mit klassischen Querflöten (Ich Versteh Dich) über den Crossover-Song Schocktherapie bis zum sehr emotionalen Und Was Ist Jetzt?, einer Pianoballade, findet sich ein breites Spektrum an musikalischer Variation, welche die meist sehr tiefgründige Lyrik begleitet und hervorhebt. Auch ist eine zunehmende Anzahl von politischen und gesellschaftskritischen Texten zumeist aus linksgerichteter Perspektive zu erkennen, wobei Curse seine 'alten' Themen nicht vernachlässigt. In diesem Rahmen entstand auch die Single Widerstand mit dem deutschen Reggae-Artist Gentleman. Die Single Und Was Ist Jetzt? war der größte kommerzielle Erfolg von Innere Sicherheit, obwohl sich viele Radiosender weigerten, das Lied zu spielen und das Fernsehen das Video auf die kleinste Rotation setzte.

Auch was seine Arbeit mit aufkommenden Talenten angeht hat sich Curse einen Namen gemacht. So hat er z.B. Italo Reno & Germany sowie Stress & Trauma durch Gastauftritte auf seinen Veröffentlichungen und nicht zuletzt durch seine Künstlerplattform Alles Real Records die Möglichkeit geboten, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Laufe der Jahre hat er sich auch mit vielen Kollaborationen mit in- und ausländischen Künstlern einen Namen gemacht, u.a. mit Kool Savas, Azad, Tone, Xavier Naidoo, Max Herre (Freundeskreis), Samy Deluxe, J-Luv, Braz (4Lyn), Gentleman, Pal One, Patrice, Melbeatz, Cassandra Steen, Pete Rock, Black Thought (The Roots), The Arsonists, Stieber Twins, DJ Tomekk, Greis, TAZ und RZA, aber auch mit Fort Baxter.

Am 2. Dezember 2005 erschien sein viertes Studioalbum Sinnflut, die erste Single Gangsta Rap stieg auf Platz 25 der deutschen Charts ein und hatte auf der 22 seine Top-Platzierung. Auf Sinnflut kehrt Curse wieder zurück zu seinen Wurzeln, als wäre das eher experimentelle Album Innere Sicherheit nie da gewesen. Mit tiefsinnigen und sehr persönlichen Liedern wie Kein Weg Zurück oder Mein Leben und Representer-Tracks wie Der Fluch, oder das Samy Deluxe-Feature Broken Language Reloaded (ein Remake des Klassikers Broken Language von Smoothe Da Hustler mit Trigger Tha Gambler aus dem Jahr 1995) ist die Platte sehr vielseitig geworden. Einen Kindheitstraum erfüllte sich Curse mit den Features von Black Thought (von The Roots) und der Produzenten-Legende Pete Rock. Letzterer wurde von Curse dazu überredet, Shoutouts sowie eine Hook einzusingen, was er das letzte Mal für Nas (Curse' großes Vorbild) gemacht hatte.

Am 5. Oktober 2007 moderierte Curse zum ersten Mal einen Teil der Radiosendung Plan B des WDR-Senders 1LIVE. Curse ist alle vier Wochen zu hören und teilt sich die Moderation wochenweise im Wechsel mit Jan Delay, Max Herre und Clueso. Weitere Termine sind bis ins Jahr 2008 geplant.[2][3]

International arbeitet Curse an dem Projekt Diversidad (zusammen mit Akhenaton, Shurik'N, Promoe...) und dem ersten Release Experience.

Das neueste Album mit dem Titel Freiheit erschien am 26. September 2008, zwei Wochen nach der am 12. September 2008 veröffentlichten Single-Auskopplung Freiheit mit Marius Müller-Westernhagen. Das Album wurde vom Hip-Hop-Magazin Juice mit 5,5 von sechs Kronen nahezu höchstbewertet und kam auf die 12. Position der deutschen Charts. Die zweite Single Bis zum Schluss mit Silbermond stieg auf dem siebten Platz ein.

Nachdem Curse über mehrere Jahre seine Alben über GUN Records, einem Sublabel von Sony BMG, veröffentlicht hatte, wurde im Februar 2009 bekannt gegeben, dass die Veröffentlichungen des Rappers zukünftig über Four Music erscheinen werden.[4]

Auszeichnungen

Seine Homepage wurde 2002 mit dem VIVA-Comet in der Kategorie Beste Künstler-Homepage ausgezeichnet. Von innen nach außen wurde vom Hip-Hop-Magazin Juice 2001 als bestes nationales Album ausgezeichnet.[5]

Diskografie

Solo-Alben

  • 2000: Feuerwasser (Jive Records)
  • 2001: Von innen nach außen (Jive Records)
  • 2003: Innere Sicherheit (Jive Records)
  • 2005: Sinnflut (Alles Real Records)
  • 2008: Freiheit (Alles Real Records)

Mixtapes

  • 2006: Einblick zurück! (Alles Real Records) - Mixtape 1996-2006, mit 2 Bonus-Tracks

Singles/EPs

  • 1999: Doppeltes Risiko/Kreislauf (Vinyl)
  • 1999: Sonnenwende/Erfolg (Vinyl)
  • 1999: '99 Essenz EP (EP)
  • 2000: Wahre Liebe
  • 2000: Hassliebe
  • 2001: Lass uns doch Freunde sein
  • 2001: Warum nicht?
  • 2003: Hand hoch
  • 2003: Widerstand (feat. Gentleman)
  • 2003: Und was ist jetzt?
  • 2003: Feuer über Deutschland (kostenlose EP)
  • 2005: Gangsta Rap
  • 2006: Struggle
  • 2008: Freiheit
  • 2008: Bis zum Schluss (feat. Silbermond)
  • 2009: Wenn ich die Welt aus dir erschaffen könnte

DVDs

  • 2003: Von Minden nach Außen (Subword)
  • 2003: Innere Sicherheit: Work in Progress (Promo DVD)

Sonstiges (Auswahl)

  • 2001: Nichts wird mehr so sein wie es war (Internet-Release)
  • 2005: S.I.N.N.F.L.U.T. / Endlich wieder (MZEE.com Exclusive)
  • 2005: Wieder da
  • 2005: Prestige (Album mit Greis, Claud und Taz)
  • 2006: Tag eins (Jimmy Ledrac Remix) (MZEE.com Exclusive)
  • 2007: Electric Unagi (Internet-Release)
  • 2007: Immernoch eins (Internet-Release)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bumbanet Magazine, Interview mit Rob Labas, Juni 2000
  2. „1LIVE Plan B mit...“ - Webseite des Radiosenders 1LIVE
  3. Curse.de - Newsarchiv 22.08.2007 Soulmusik im Radio
  4. Mzee.com: Curse jetzt bei Four Music / Neue Single
  5. Biografie auf laut.de

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