- Archaeothyris florensis
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Archaeothyris Zeitraum Oberes Karbon ca. 315 Mio. Jahre Fossilfundorte Systematik Landwirbeltiere (Tetrapoda) Synapsiden (Synapsida) Pelycosaurier (Pelycosauria) Eupelycosauria Ophiacodontidae Wissenschaftlicher Name Archaeothyris florensis Reisz, 1972 Archaeothyris florensis war eine synapside Landwirbeltierart. Sie lebte im Oberen Karbon vor rund 315 Millionen Jahren und ist der älteste bekannte Vertreter der Synapsiden.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Archaeothyris erreichte eine Länge von rund 50 Zentimetern und war äußerlich echsenähnlich. Sein Schädel wies wie alle Synapsiden ein Schädelfenster auf, das der besseren Verankerung der Kaumuskeln diente. Die Schnauze war schlank und langgestreckt. Die Zähne wiesen alle die gleiche Form auf, sie waren klein und spitz, auffallend war allerdings ein Paar großer Eckzähne im vorderen Teil des Kiefers. Das restliche Skelett ist bei den Funden nicht gut erhalten.
Lebensweise
Aus dem Bau des Schädels kann man schließen, dass die Kiefermuskulatur kräftig war und ein weites Öffnen des Maules und ein starkes Zupacken des Kiefers ermöglichte. Archaeothyris lebte räuberisch und ernährte sich von Insekten oder kleineren Wirbeltieren.
Die Funde von Archaeothyris stammen aus Neuschottland (Kanada). Die Gegend war damals von warmen, feuchten Wäldern und Sumpfgebieten geprägt, die Fossilien blieben in versteinerten Bärlapp-Stämmen erhalten. In der gleichen Schicht wurden auch die Reste von Hylonomus, einem der ältesten bekannten Anapsiden und möglichem Beutetier von Archaeothyris, gefunden.
Systematik
Archaeothyris wird zur Familie der Ophiacodontidae gezählt, die innerhalb der Synapsiden zu den Pelycosauriern gerechnet wird. Obwohl er der älteste bekannte Vertreter dieser Gruppe ist, wies sein Schädelbau einige Modifikationen auf, die sich bei einigen erdgeschichtlich jüngeren, aber entwicklungsgeschichtlich ursprünglicheren Pelycosauriern (wie den Caseasauria und Varanopseidae) nicht finden. Die genauen Abstammungsverhältnisse dieser Gruppe sind daher noch nicht restlos geklärt.
Literatur
- T. S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0198507615
Weblinks
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