- Microfold cells
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Bei M-Zellen (M engl. für microfold; fold = „Falte“, micro = „klein“) handelt es sich um spezialisierte Epithelzellen, die in der Wand des Krummdarm (Ileum), einem Teil des Dünndarms, vorkommen. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Funktion des Immunsystems.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Die M-Zellen sind Bestandteile des so genannten Follikel-assoziierten Epithels (FAE), das die Peyer-Plaques überdeckt. Etwa 10-15 % der Oberfläche des Follikel-assoziierten Epithels wird von M-Zellen gebildet. Der Rest des FAE wird vor allem von schleimbildenden Becherzellen und Zylinderepithelzellen dominiert. Die M-Zellen gehen vermutlich wie das restliche Darmepithel aus Stammzellen in den Krypten hervor. Bei der Differenzierung spielen wahrscheinlich Zell-Zell-Kontakte unter anderem mit B-Lymphozyten eine Rolle.
Morphologie
M-Zellen unterscheiden sich morphologisch vom restlichen Epithel des Ileums sowie vom Follikel-assoziierten Epithels (FAE). Sie besitzen an der apikalen Seite (zum Darmlumen hin) nur eine geringe Anzahl an Mikrovilli, die im Gegensatz zu anderen den Zellen auch kürzer und teilweise verzweigt sind. Die apikale Seite ist durch viele kleine Falten geprägt, die namensgebend für die M-Zellen sind. Die basale Seite (vom Darmlumen weg) der M-Zellen ist durch mehrere Einbuchtungen gekennzeichnet. Über diese Einbuchtungen stehen die T- und B-Lymphozyten der Peyer-Plaques sowie Dendritische Zellen und Makrophagen in engem Kontakt mit den M-Zellen.
Funktion
Die M-Zellen spielen eine wichtige Rolle für die Funktion des MALT-Systems (Mucosa Associated Lymphoid Tissue, engl. für „Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe“), zu dem unter anderem auch die Peyer-Plaques gehören, und damit auch für das Immunsystem. Die M-Zellen nehmen auf ihrer apikalen Seite Antigene über Endozytose auf. Zu den Antigenen, die M-Zellen aufnehmen können, gehören neben Makromolekülen auch Bakterien, Viren und kleinere Parasiten. Die Antigene werden an der basalen Seite an die Zellen des adaptiven Immunsystems ab. Der genaue Mechanismus ist noch nicht geklärt. Auch unklar ist, ob in den M-Zellen eine Prozessierung der Antigene stattfindet und ob und auf welche Weise die Antigene den Effektorzellen des Immunsystems präsentiert werden. Offenbar wird ein Großteil der apikal aufgenommenen Antigene unprozessiert über vesikulären Transport nach basal transportiert und durch Fusion mit der basalen Zellmembran in den interzellulären Raum ausgeschüttet (Exozytose). Über die M-Zellen werden auch oral applizierte Impfstoffe aufgenommen.
Quellen
- Thomas Heinzeller, Carl M. Büsing: Histologie, Histopathologie und Zytologie für den Einstieg. Georg Thieme Verlag 2001, S. 152. ISBN 978-3-13-126831-0
- Georg A. Holländer (Hrsg.): Immunologie: Grundlagen für Klinik und Praxis Elsevier, 1. Auflage 2005, S. 215 ff. ISBN 978-3-43-721301-4
- Detlev Ganten, Klaus Ruckpaul: Handbuch der Molekularen Medizin, 12 Bde., Bd.4 : Immunsystem und Infektiologie. Springer.-Verlag, 1 Auflage (1999), S. 107 ff. ISBN 978-3-54-062464-6
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