Microsoft Flight Simulator 2004

Microsoft Flight Simulator 2004
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Microsoft Flight Simulator ist ein Flugsimulator von Microsoft für das Betriebssystem Microsoft Windows. Es zählt zu den ältesten und erfolgreichsten Produkten im Bereich Computer-Entertainment.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Die erste Version des Flight Simulator entwickelte Bruce Artwick für den Apple II. Später wurde der Flight Simulator von Microsoft aufgekauft, weiterentwickelt und erschien von nun an für die Betriebssysteme Mac OS und MS-DOS, später ausschließlich für Windows. Der Microsoft Flight Simulator ist ein erfolgreiches Computerspiel und hat auch eine Vielzahl von Begeisterten und eine große Benutzergemeinde, die ihn mit Freeware und kommerziellen Add-ons verbessert.

Am 22. Januar 2009 wurde von Microsoft-Seite bestätigt, dass das interne Entwickungsstudio des Flight Simulators "Aces Game Studio" geschlossen wurde. PR-Sprecher Kelda Rericha of Edelman gab zwar bekannt, man wolle auch künftig "Flying Games" entwickeln, inwiefern es sich dabei um ernstzunehmende Simulationen handeln wird ist dabei allerdings wohl eher fraglich. Von daher ist die Zukunft der mittlerweile 27 Jahre alten Flight-Simulator-Historie derzeit ungewiss.

Versionen

Flight

Die im November 1982 erschienene erste Version wurde unter der Federführung von Bruce Artwick und seinem Unternehmen subLOGIC entworfen und vertrieben. Sie bot bereits das Standard-Cessna-Cockpitdesign mit acht Zeigerinstrumenten sowie einem Block für die Einstellungen der Funkfrequenzen für den Funkverkehr wie auch für die Navigationsinstrumente. Es wurden in sich geschlossene, rudimentäre Szenerien für die Städte Chicago, Seattle, Los Angeles und New York/Boston mitgeliefert. Es konnten Wolken dargestellt und Turbulenzen simuliert werden

Flight Simulator II

Aus lizenzrechtlichen Gründen (Microsoft hatte die Rechte für Flight unter MS-DOS erworben) konnte der Flugsimulator nicht unter diesem Namen für Nicht-MS-DOS-Systeme erscheinen. Aus dem Grunde wurde diese Version von Sublogic als Flight Simulator II vertrieben und war für nahezu alle 8- und 16-Bit-Plattformen der damaligen Zeit (1985–1989) erhältlich. Der FS bot zum ersten Mal den Learjet als zusätzliches Flugzeug, unterstützte mehrere Fenster und den Multiplayerbetrieb über Modem oder Kabel – nicht jedoch über Netzwerke. Zu dieser Version gab es damals auch die Software FLIGHT-TEACHER, die mit dem Simulator vertraut machte.

Flight Simulator 3.0

erschienen 1988

1988 übernahm Microsoft den „Flusi“ vollständig, wie er unter Anhängern inzwischen liebevoll genannt wurde, und brachte ihn als Flight Simulator 3 auf den Markt. Er enthielt eine ganze Reihe neuer Funktionen, die bis dato jedoch bereits bei den nicht MS-DOS-Versionen des Flight II zu finden waren. Dazu gehörten die Fenstertechnik sowie die Multiplayeroption über Modem. Der FS3 war nur noch für MS-DOS und den Apple erhältlich.

Flight Simulator 4.0

Die Version 4 brachte einen Szenerie- und einen Aircraft Editor, der es ermöglichte, den Simulator zu erweitern bzw. völlig neue Flugzeuge zu entwerfen. Diese Version ist die letzte, die auch für die Apple Macintosh-Computer veröffentlicht wurde. Alle nachfolgenden Versionen erschienen ausschließlich für MS-DOS bzw. MS-Windows.

Flight Simulator 5.0

erschienen: 1993

Ein Meilenstein war die fünfte Version; sie läutete die zweite Generation des FS ein. Es wurden fotorealistische Instrumentenbretter entworfen, außerdem wirkte die 3D-Szenerie viel realistischer als in den Vorgängerversionen, da zum ersten Mal 256 Farben unterstützt wurden. Die wichtigste Neuerung war die Verwaltung der Szenerien. Bis zu dieser Version wurde ein planares Koordinatensystem verwendet und die Landschaft ähnlich einer Landkarte verwaltet. Das Fliegen war immer nur innerhalb einer Szenerie möglich, nicht jedoch über deren Grenzen hinaus. Mit dem FS 5 führte MS das sogenannte Tile-Modell ein. Zwar waren die Landschaften ebenfalls noch eben, jedoch wurde die Erde analog zu einer Diskokugel in viele kleine Flächen unterteilt, die sogenannten Tiles. Insbesondere an den Übergängen zweier Tiles konnte man dabei eigenartige Effekte beobachten – die Landschaft hob sich plötzlich oder senkte sich.

Flight Simulator 5.1

erschienen: 1994

5.1 war die erste Version, die auf CD-ROM ausgeliefert wurde. Die Szenerien waren erheblich detailreicher, die Anzahl der Flughäfen wuchs von 82 beim FS 5 auf über 300 in aller Welt. Darüber hinaus wurden einige Detailverbesserungen vorgenommen und Patches eingearbeitet.

Flight Simulator für Windows 95

erschienen: November 1996

Als Windows 95 auf den Markt kam und das neue System auch als Spieleplattform etabliert werden sollte, brachte Microsoft als erstes Unterhaltungsprogramm den Flight Simulator 6 als MS Flight Simulator for Windows 95 auf den Markt. Allerdings handelte es sich nicht um eine Neuentwicklung für Windows 95, sondern um eine hastig umgestrickte DOS-Version des 5.1. Einige liebgewordene Features wie die Multiplayer-Unterstützung fehlten völlig, andere funktionierten mehr schlecht als recht. In der Fachpresse wurde zum Kauf der alten Version geraten, da diese stabiler lief und leistungsstärker war.

Flight Simulator 98

erschienen: Oktober 1997

Die wesentlichen Neuerungen des FS 98 waren die Unterstützung von 3D-Beschleunigerkarten und die Umstellung auf die DirectX-Technik. Des Weiteren wurde die Anzahl der Flughäfen auf 3000 erhöht und eine ganze Reihe von Details verbessert. Mit dem FS 98 kam auch die Verbreitung von Add-on-Szenen so richtig in Schwung, da das Szenerie-System erheblich modularer aufgebaut war als bei der Vorgängerversion und seitens Microsofts ein SDK zur Verfügung gestellt wurde. Hinzugekommen ist auch wieder die Multiplayerfähigkeit über Netzwerk. Ebenfalls neu war ein Hubschrauber.

Flight Simulator 2000

erschienen: November 2000

Mit der Version 2000 wurde die dritte Generation eingeläutet, die bis heute aktuell ist. Die wesentlichste Neuerung betraf wiederum die Szenerie. Zwar hatte sich das Tile-Modell der zweiten Generation langsam bewährt, allerdings ließ es keine Darstellung von Schluchten zu, und die Berge und Hügel waren 3D-Objekte, auf denen nicht gelandet werden konnte. Mit der Version 2000 wurde das Mesh-Terrain eingeführt. Die gesamte Erde wurde mit einem Gitternetz überzogen, das mit Höhenpunkten versehen ist. Die Maschenweite ist nicht festgelegt und kann von Szenerie zu Szenerie variieren, was eine sehr detaillierte Geländedarstellung ermöglicht. Der virtuelle Pilot konnte mit den Flugzeugen, welche um die Concorde und die Boeing 777 erweitert wurden, über 20.000 Flughäfen in aller Welt anfliegen. Realistischere Wetterdarstellung und die Möglichkeit, über das Internet die realen Wetterverhältnisse herunterzuladen, rundeten das Paket ab. Neu war auch die Unterteilung in eine Standard- und eine Professional-Version – letztere wartete mit einigem Zusatzmaterial sowie zwei zusätzlichen Flugzeugen auf. Als problematisch erwiesen sich beim FS 2000 allerdings die Hardwarevoraussetzungen – gegenüber dem FS 98 war für die gleiche Leistung ein vierfach schnellerer Rechner erforderlich. Außerdem war es möglich bei FS 2000 virtuelle Fluglizenzen und eine Lizenz für die Instrumentenberechtigung zu erwerben, die man sich dann ausdrucken und als Andenken aufbewahren konnte.

Flight Simulator 2002

erschienen: Spätherbst 2001 (verschoben aufgrund der Ereignisse des 11. Septembers 2001)

Mit der Version 2002 wurde eine 3D-Cockpit-Ansicht mit funktionsfähigen Instrumenten eingeführt. Erstmalig bot sich die Möglichkeit, Wasserflugzeuge zu steuern. Zur Steigerung des Realitätsgrades wurde eine Flugsicherung implementiert, sodass man Flüge nach VFR- oder IFR- Regeln mit Funkverkehr bewerkstelligen konnte. Des Weiteren war der Pilot nun nicht mehr alleine in der Luft- es gab endlich weltweit zusätzlichen Flugverkehr. Eingeführt wurde zudem die sogenannte Autogen Scenery, welche die Landschaft mit zusätzlichen, automatisch generierten 3D-Objekten versah, was den Realitätseindruck verstärkte.

Microsoft hat beim FS 2002 auch an der Performanceschraube gedreht: Für die gleiche Darstellungsqualität war die benötigte Rechenleistung niedriger als beim FS 2000. Obwohl der Flight Simulator 2002 nur kurz nach den Ereignissen des 11. Septembers 2001 erschienen ist, wurden die beiden Türme des World Trade Centers aus der mitgelieferten Szenerie entfernt. Gleichzeitig wurde auch die generelle Kollisionserkennung mit Gebäuden abgeschaltet um die virtuelle Nachahmung möglichst zu unterbinden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Attentäter vom 11. September mit dem Flugsimulator den Anflug auf ihre Ziele geübt haben könnten, da die Version eine sehr Originalgetreue Version dieses Schauplatzes darstellt.

MS Flight Simulator 2004

erschienen: Herbst 2003

Der Microsoft Flight Simulator 2004 nimmt sich der Luftfahrtgeschichte an und trägt daher den Untertitel „Das Jahrhundert der Luftfahrt“. Diese Version enthält 24 Flugzeuge und 2 Hubschrauber, darunter viele neu hinzugekommene historische Modelle. Das Wetter wird realistischer dargestellt. Ferner können die virtuellen Paneele im 3D-Cockpit nun auch bedient werden. Die Szenerie wurde nochmals verbessert und um eine Vielzahl von Effekten erweitert. Die Flugschule wurde außerdem extrem verbessert, so dass auch ein Anfänger oder ein Kind nach wenigen Stunden ein Flugzeug bedienen kann. Erstmals wurde auch eine interaktive Flugsicherung mit eingebaut. Der FS 2004 (FS 9) erschien nur in einer Version. Für Microsoft relativ ungewöhnlich, war für den FS 2004 ein Patch erhältlich, der einige Schwächen der Darstellung ausmerzte. Insgesamt war diese Version aber weniger ein Meilenstein als eine Detailverbesserung des Vorgängers.

MS Flight Simulator X

Logo des MS Flight Simulator X

erschienen: 2006

Die zehnte Version des Flight Simulator wurde speziell für das neue Betriebssystem Windows Vista programmiert, ist jedoch auch unter Windows XP lauffähig, Mindestvoraussetzung ist aber das Service Pack 2. Windows Vista ermöglicht durch DirectX 10 Vorschau eine verbesserte graphische Darstellung.

Microsoft hat den Flight Simulator X („FS Zehn“) vor allem in puncto Detailgenauigkeit vollständig überarbeitet, wobei sie sich in einigen Teilen der Erde gegenüber dem FS 2004 nicht sehr verbessert, teilweise sogar auch verschlechtert hat. Allerdings stellt der Flight Simulator X die Erde erstmals als eine komplette Kugel dar. In älteren Versionen wurde der „Raum“ um das Flugzeug auf einen bestimmten Bereich begrenzt und der Boden (MSL) dabei linearisiert. Im Flight Simulator X fliegt das Flugzeug nun in einem virtuellen Raum mit der kompletten Erdkugel. So ist es nun z. B. möglich, bei sehr guter Sicht und entsprechender Flughöhe von Süddeutschland aus über die Alpen hinweg die Ansätze des Mittelmeeres zu sehen. Der Flight Simulator X bietet somit einen neuen Grad an Realismus in der Landschaftsdarstellung, was nun erstmals in der Geschichte des MS Flight Simulators das Fliegen nach Sichtflugbedingungen (VFR) erlaubt, bei dem man, ohne zusätzliche Add-ons installieren zu müssen, die Landschaft, die man überfliegt, tatsächlich wiedererkennen kann. Des Weiteren sind unter anderem eine um ein Vielfaches dichtere automatisch generierte Vegetation und Gebäude (Autogen) sowie die Aufwertung der Weltdarstellung durch zusätzliche bewegliche Objekte wie auf Autobahnen fahrende Autos, Schiffe auf dem Meer und Tierherden am Boden hinzugekommen.

Eine Erweiterung stellen im Speziellen auch erstmals verfügbare Missionen dar, welche sich von den bisherigen voreingestellten Flugmissionen deutlich abheben. Die Missionen sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, so lässt sich zum Beispiel das Red Bull Air Race auf einer Strecke nachfliegen oder man bekommt die Aufgabe Regierungsmitarbeiter zu Area 51 zu fliegen, wobei dem Piloten mysteriöse Flugobjekte entgegen fliegen und Funksprüche mitgehört werden können.

Je nach dem, wie man die Mission absolviert hat, bekommt man spezielle Auszeichnungen, Medaillen oder Erinnerungsstücke. Erstmals werden auch die Gesamtflugstunden gezählt und dadurch zusätzliche Auszeichnungen verteilt.

Wie üblich erfordert die neueste Version höchste Rechenleistung auf aktuellem Stand der Technik. Bei der angegebenen Mindestanforderung kann die Simulation nicht sinnvoll betrieben werden. Jedoch sind in den einschlägigen Foren bereits Tipps und Tweaks in Hülle und Fülle im Umlauf, mit denen der Betrieb des FSX auch auf Mittelklassesystemen noch vernünftig möglich ist.

Den MS Flight Simulator X gibt es in drei Versionen, als Standard-, Deluxe- und Gold-Edition. Die Deluxe-Edition (in Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz Professional Edition genannt) enthält zusätzlich ein Software Development Kit (im Anleitungsheft sowie im Programm selbst fehlen jegliche Hinweise auf dieses SDK), drei Flugzeuge mit dem Garmin G1000 Flight Deck sowie die Möglichkeit, die Rolle eines Fluglotsen einzunehmen. Erstmals kann man (in beiden Versionen) ohne Add-ons Tankwagen, Finger und Gateways an das Flugzeug rollen lassen. Die Gold-Edition beinhaltet neben dem Flight Simulator X Deluxe noch das Acceleration Pack, welches eine Erweiterung für den Simulator ist. Diese Erweiterung enthält drei neue Flugzeuge, neue Missionen, einen neuen Multiplayer-Modus sowie erstmals DirectX-10-Unterstützung.

Im Funkverkehr wird das Modul des FS2004 und FS2002 mit leichten Änderungen verwendet.[1]

Mit der Deluxe-Edition kann man zum ersten Mal in der Geschichte des Flight Simulators als Fluglotse den Luftverkehr im Multiplayer steuern. Außerdem ist es möglich online zusammen mit einem anderen Spieler ein einziges Cockpit zu nutzen (ein Spieler ist Pilot, der andere Copilot).

Auch kann man mit dem FSX bei virtuellen Airlines zusammen mit anderen FSX-Piloten Wettkämpfe, Patrouillen-Flüge etc. fliegen und den Multiplayer-Modus erweitern.

Erweiterungen

Für kaum ein Softwareprodukt sind so viele Erweiterungen (Add-ons) erhältlich wie für den Microsoft Flight Simulator. Die Schwerpunkte der Erweiterungen betreffen insbesondere die Bereiche Flugzeuge und Szenerien. Von einigen Herstellern sind Produkte im Angebot, welche sich z. B. mit einem Flugzeugtyp beschäftigen und diesen besonders akkurat – weit präziser als die mitgelieferten Modelle – nachbilden. Die Qualität dieser Add-ons – insbesondere einer Erweiterung für den FS 2000 – war nach dem 11. September Grund für Diskussionen über den Flugsimulator. Im Bereich Szenarien sind Produkte verfügbar, welche die Geländeauflösung erheblich verfeinern oder die Landschaft mit Satellitenbildern überlagern und so zum Teil ein extrem realistisches Luftbild vermitteln.

Der Grund, dass es vor allem für dieses Produkt so viele Erweiterungen gibt, wird durch den modularen Aufbau des Simulators und die weiten Eingriffsmöglichkeiten selbst für einen Laien begünstigt. So sind die Flugparameter in einer Textdatei abgelegt, welche nach eigenem Bedarf verändert und angepasst werden kann. Oftmals wird der Simulator selbst nur als Basis verwendet, und es wird manchmal sogar von einem "Simulator-Betriebssystem" gesprochen. Die Schnittstelle nach außen liegt in Form eines SDK offen und in einigen Versionen wird ein Editor für die Erstellung eigener Objekte mitgeliefert.

Realitätsnähe

Es steht außer Zweifel, dass aufgrund der Komplexität des Flugvorganges kein Simulator alle Aspekte vollkommen nachbilden kann – dies gelingt selbst den mehrere Millionen Euro teuren Full-Motion-Simulatoren der Fluggesellschaften nicht zur Gänze. Allerdings kann man mit kleinen Einschränkungen sehr gut den Instrumentenflug üben, das heißt die Anzeigen ablesen und interpretieren sowie in Steuereingaben umsetzen. Bei Simulationssoftware für Heimcomputer begehen die Hersteller stets eine Gratwanderung zwischen Unterhaltung und realitätsgetreuer Darstellung.

Wichtige Faktoren wie Beladung und Balance des Flugzeuges spielen nur eine untergeordnete Rolle und einige Wettereffekte (z. B. Schnee) werden zwar visuell dargestellt, haben jedoch keinerlei Einfluss etwa auf die Bremseigenschaften bei der Landung. Erst bei der neusten Version X vereisen die Landebahnen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und die Räder des Flugzeugs blockieren – vor allem bei Schneefall –, was eine erhebliche Verlängerung der Bremsstrecke zur Folge hat.

Hardwareanforderungen

Jede Version des Flight Simulator erfordert eine Gratwanderung zwischen dem Wünschenswerten und dem mit gegebener Hardware technisch Machbaren. Schon die erste Version nutzte die Hardware derart intensiv aus, dass die Lauffähigkeit des Simulators damals als Maßstab für die Kompatibilität genutzt wurde. Grundsätzlich war es bei jeder Version der Fall, dass mit der zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbaren Hardware der Flugsimulator nur in mittleren Detailgraden flüssig betrieben werden konnte.

Drei Versionen fallen durch einen besonders hohen Leistungsbedarf gegenüber dem Vorgänger auf: die Versionen 5.0, 2000 und X. Bei letzterer weichen die Herstellerangaben für die Minimalanforderungen und die Ausstattung, mit der ein sinnvoller Betrieb möglich ist, sehr weit voneinander ab. Während Microsoft eine CPU mit 1 GHz und 256 MB RAM unter Windows XP angibt, wird ein sinnvoller Betrieb erst mit einem 2 GHz-Rechner und mindestens 1,5 GB RAM erreicht.

Betrachtet man diese drei Versionen jedoch einmal genauer, so bleibt festzustellen, dass die Anforderungen trotz aller Kritik nicht ganz unberechtigt sind. So wurde mit Version 5 die texturierte 3D Grafik eingeführt, während man sich bei den Vorgängern noch mit einer reinen Polygon/Vektordarstellung begnügte. Zu diesem Zeitpunkt (1992) gab es jedoch noch keine 3D-Grafikkarten. Version 2000 führte wie bereits oben erwähnt das Elevated Mesh Terrain ein und betrachtete die Landschaft nicht mehr als Ebene mit aufgesetzten Polygonen, was zu einem immensen Anstieg des Rechenleistungsbedarfs führte. Der Flight Simulator X unterscheidet sich insbesondere in der Darstellungsqualität und der Anzahl der Szenerieobjekte erheblich von seinen Vorgängern.

Trivia

  • Mit der ersten Version des Flugsimulators wurde die IBM-Kompatibilität der damaligen Nachbauten von IBMs originalem personal computer getestet. Der Flugsimulator griff so tief auf das BIOS zu, dass er nur mit einem zu 100 % kompatiblen BIOS genutzt werden konnte.
  • In frühen Versionen wurde der Learjet in der Flugzeugauswahl mit "Gates Learjet" betitelt. Was wie eine Anspielung auf ein Privatflugzeug von Microsoft-Gründer Bill Gates klingt, ist tatsächlich auf den Unternehmensnamen des Flugzeugherstellers zurückzuführen, seinerzeit "Gates-Learjet Corporation".
  • Aufgrund der Komplexität der Szenerie ist es nicht möglich, jeden Landstrich manuell zu kontrollieren, weshalb der Flugsimulator auch für seine Fehler berüchtigt ist. Immer wieder erscheinen Flugplätze in tiefen Schluchten, auf hohen Plateaus oder in einer Art Seenlandschaft wie bspw. der Flughafen von Norfolk Island, oder Flüsse fließen über Berge. Im FS 2002 z. B. stehen die beiden höchsten und markantesten Gebäude von Frankfurt am Main nicht in dieser Stadt, sondern in Mainz. Allerdings wurden sehr viele dieser Unstimmigkeiten mit dem FSX bereinigt. Der FSX ist der erste Simulator, welcher als für den Sichtflug geeignet eingestuft werden kann.
  • Ebenfalls im FS 2002 verlief ein hunderte Meter breiter Kanal auf ca. 70° nördlicher Breite einmal rund um die Welt, und Flüge über den Nord- oder Südpol waren bis zum FS 2004 aufgrund der Szeneriearchitektur unmöglich – das Flugzeug flog gegen eine unsichtbare Wand.
  • Einige Versionen bieten ein Easteregg, da die Gebäude des Microsoft-Hauptsitzes in Redmond auch innen texturiert sind. Mit abgeschalteter Kollisionkontrolle kann man in diese Gebäude rollen und Fotos der Entwickler betrachten.
  • Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geriet die Version 2000 in die Schlagzeilen. Es wurde damit argumentiert, dass dieses Programm zum Training der Piloten genutzt wurde. In der Tat war für diese Version ein Add-on erhältlich, das die 767 mit hoher Qualität simulierte. Da die 767 und die 757 über ein ähnliches Cockpit verfügen, wurde seitens der Regenbogenpresse gemutmaßt, die Flugzeugtypen könnten aufgrund dieser Trainingsmöglichkeit ausgewählt worden sein.
  • Ebenfalls aufgrund der Anschläge wurden die Türme des WTC aus dem FS 2002 entfernt sowie ein Patch für den Vorgänger FS 2000 angeboten, der auch in dieser Version die Twin Towers entfernte. Kurioserweise wurde sehr schnell von anderen Seiten ein "Gegenpatch" veröffentlicht, der die beiden Türme wieder in den FS 2002 einfügte. Grund war eine Diskussion, ob es denn sinnvoll sei, die Gebäude so kurz nach den Anschlägen schon "abzuschreiben".
  • Die Versionen 2002 und 2004 enthielten für die meisten Flugzeuge ein integriertes Schadensmodell bei dem dem Flugzeug Flügel abfallen konnten und es in Flammen aufgehen konnte.Es wurde nach den Anschlägen des 11. September 2001 deaktiviert, lässt sich aber noch durch das Ändern von Flugzeugdaten aktivieren. Bei FSX wurde es völlig entfernt.

Alternativen zu Microsoft Flight Simulator

Neben dem Microsoft Flight Simulator gibt es noch weitere zivile Flugsimulationen, die bekanntesten davon sind Fly!, Pro Pilot, Flight Unlimited, X-Plane und FlightGear.

Vor allem Ende der 1990er Jahre herrschte ein harter Kampf im Bereich ziviler PC-Flugsimulationen, den – abgesehen von den Nischenprodukten X-Plane und FlightGear – der Microsoft Flight Simulator für sich entscheiden konnte. Ein Wettbewerbsvorteil war hierbei die weite Verbreitung, Etablierung in der "Flusi-Gemeinde" sowie weitgehende Ausgereiftheit.

Vor allem Fly! hätte dem Microsoft Flight Simulator erhebliche Marktanteile entreißen können, da das Produkt in puncto visueller Qualität deutlich überlegen war. Auf den Markt kam jedoch zunächst eine extrem instabile Version; an dem dadurch eingebüßten Image konnten auch ein zügig nachgereichter Patch sowie zwei Nachfolgeversionen nichts mehr retten.

Der Pro Pilot von Sierra war ebenfalls ein ernstzunehmender Mitbewerber, setzte jedoch für einen graphisch ansprechenden Betrieb eine 3dfx-Graphikkarte voraus, die auf den Systemen der anvisierten Zielgruppe häufig nicht vorhanden war.

Flight Unlimited setzte auf Klasse statt Masse. Anstatt die gesamte Erde in mittlerer Qualität darzustellen, beschränkte man sich bei den einzelnen Versionen jeweils auf verhältnismäßig kleine Regionen, stellte diese jedoch mit einem extrem hohen Detailgrad dar. Allerdings waren die Gebiete für Flugsimulatorverhältnisse sehr klein und einige Add-ons des Microsoft Flight Simulators erreichten alsbald vergleichbare Qualität, so dass auch die Weiterentwicklung von Flight Unlimited eingestellt wurde.

X-Plane bietet gegenüber dem "Flusi" eine weitaus realistischere Flugdynamik bei ähnlich guter Darstellungsqualität. Bei X-Plane kann man von einem echten Simulator sprechen, der das Flugmodell anhand physikalischer Gesetzmäßigkeiten nachbildet. X-Plane erzielt seine bessere Flugdynamik durch Echtzeitberechnungen der komplizierten Flugphysik, während der Flight Simulator für die Berechnung der Flugphysik Ressourcen schont, indem er diese größtenteils aus fertigen Tabellen ermittelt.

Google Earth beinhaltet in seiner neuesten Version einen Flugsimulator. Diesen kann man über die Tastenkombination Alt + A (alternativ Tools → Flugsimulator starten) aufrufen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine DSL-Verbindung mit empfohlenen 2000 KBit/s. Dieser bietet allerdings nur einen sehr begrenzen Umfang. So ist auch nur eine Ansicht aus einer Cockpitperspektive möglich, wobei die Instrumente nur sehr spärlich sind. Die Steuerung per Tastatur ist auch nicht empfehlenswert.

FlightGear ist ein Open-Source-Produkt und entstand aus der Unzufriedenheit über den Flight Simulator heraus. Der Quellcode des Flight Simulator ist geheim, was den Add-on-Entwicklern ihre Entwicklungsarbeit stark erschwert, auch wenn zu den letzten Versionen von Microsoft immer umfangreichere Informationen über die Schnittstellen des Flight Simulators veröffentlicht wurden. FlightGear wurde im Dezember 2007 in der Version 1.0.0 veröffentlicht.

Marketingtechnisch sehr geschickt hat sich Microsoft mit dem Namen Flight Simulator gleich den Gattungsnamen für alle Flugsimulatoren geschützt, auch wenn er korrekt „MS Flight Simulator“ heißt. Genauso ist Microsoft beim MS Train Simulator vorgegangen.

Microsoft Flight Simulator NEWs

Anfang Januar 2009 gab Microsoft an, die Partnerschaft zur Firma Aces aufgelöst zu haben. Aces war für die Hauptproduktion des Microsoft Flight Simulator zuständig. Wie viele andere Firmen, musste Microsoft wegen der Finanzkrise Stellen abbauen. Viele Flugsimulatorpiloten waren entrüstet über die Schließung der Firma Aces. In einem offiziellen Statement gab Microsoft zur Kenntnis, dass weiterhin in Flugsimulatorprodukte investiert wird.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift „FlightXPress“

Weblinks


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