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Finanzplanung ist der Prozess der Erstellung eines Finanzplans eines Unternehmens, Staates oder Privathaushalts. Das primäre Ziel der Finanzplanung besteht in der Kapitalbedarfsplanung und der Liquiditätsplanung.
Inhaltsverzeichnis
Phasen der Finanzplanung
- (rückwärtsgerichtete) Finanzanalyse des Ist-Zustandes
- Soll- und Ist-Analyse
- Finanzprognose
- Planung der alternativen Möglichkeiten zur Finanzbeschaffung
- Planausgleich
- Kontrolle der Planvorgaben (Finanz- und Liquiditätskontrolle)
- Planrevision
Unternehmerische Finanzplanung
- Die Aufgabe der Finanzplanung ist es, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Die große Bedeutung der Finanzplanung ergibt sich daraus, dass ein Unternehmen von der Insolvenz (früher Konkurs) bedroht ist, wenn es seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
- Im Rahmen eines Finanzplanes werden die in der Zukunft erwarteten Einzahlungen und Auszahlungen einander gegenübergestellt, um damit frühzeitig zukünftige Liquiditätslücken aufzudecken. So können rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität des Unternehmens eingeleitet werden.
- Die Finanzplanung ist ein wesentlicher Bestandteil des Business Plans und Voraussetzung für die Förderung des Geschäftsvorhabens von Existenzgründern.
Staatliche Finanzplanung
Haushalt
Unter dem Begriff Haushalt versteht man in der Kameralistik einen rechtlich verbindlichen Plan mit der Laufzeit 1 oder 2 Jahre, der der Verwaltung Ausgabe- und Einnahmeermächtigungen einräumt.
Mittelfristige Finanzplanung
Unter dem Begriff mittelfristige Finanzplanung versteht man in der Kameralistik Deutschlands einen rechtlich unverbindlichen Plan zur Einbettung des jeweiligen Haushaltsplans in einen Mehrjahreszeitraum, wobei das längerfristige finanzpolitische Programm der Regierung abgebildet werden soll. Hierbei beträgt die gesamte Planungsperiode fünf Jahre, wobei Haushalts- und Kassenjahr hierbei mit eingeschlossen sind, über das zugehörige Haushaltsjahr hinaus werden somit drei Jahre geplant. Auf diese Weise wird auch eine Reihung von Investitionen über mehrere Perioden möglich.
Der Prognosezeitraum der Finanzplanung ist relativ kurz. Häufig werden langfristige Planungen in der mittelfristigen Planung nicht berücksichtigt. Durch ein häufiges Wechseln der Systematik wird ein Vergleich mit Vorjahren erschwert.
Da die mittelfristige Finanzplanung die Liquidität sicherstellen soll, bezieht sie sich auf Ausgaben und Einnahmen und nicht auf Kosten und Leistungen (→ Kosten-Leistungs-Rechnung).
Trotz eindeutiger gesetzlicher Vorgaben existiert kein gesamtdeutscher mittelfristiger Finanzplan.
Finanzielle Vorausschau
Die Finanzielle Vorausschau der Europäischen Gemeinschaft legt den finanziellen Rahmen für die Ausgaben der EG in einem Zeitraum von sieben Jahren fest. Sie wird vom Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union und der Europäischen Kommission vereinbart. Die laufende Finanzielle Vorausschau gilt für den Zeitraum von 2007 bis 2013.
Private Finanzplanung
Private Finanzplanung ist die Synthese aus Steuer- und Rechtsberatung, Finanzmathematik und dem vertieften Wissen über Produkte aus der Bank-, Versicherungs- und Immobilienbranche.
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