Mikulin M-34

Mikulin M-34
Mikulin M-34, 1932

Der Mikulin AM-34 (zunächst: M-34) war ein V-12-Zylinder-Flugmotor aus der UdSSR.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Er war eine eigenständige Entwicklung auf Basis des M-17 und wurde ab 1932 bis 1941 in Serie gefertigt. Bei dem Motor handelt sich um einen wassergekühlten stehenden V-12 Motor, dessen Zylinderreihen um 60° gegen einander geneigt waren.

Abweichend vom Vorgänger M-17 hatte der M-34 zwei Auslassventile und einen günstiger geformten Brennraum, der es wiederum ermöglichte, die Verdichtung auf 6,2:1 zu erhöhen, ohne dass der Motor mit den vorhandenen Kraftstoffen zu klopfen begann. Bohrung und Hub wurden jedoch beibehalten, um vorhandene Fertigungs-Werkzeuge weiter nutzen zu können. Alexander Alexandrowitsch Mikulin schloss seine Konstruktionsarbeiten im Juli 1930 ab. Im Oktober desselben Jahres wurden die erste Versuche begonnen, die bis in den August 1931 andauerten. Zwischen dem 2. August und dem 7. November 1931 wurden die notwendigen 100 Stundenläufe für die Zulassung erfolgreich durchgeführt. Die Dauerleistung betrug zunächst 750 PS, die Startleistung 850 PS, bei einem Gewicht von 535 kg. Gefertigt werden sollte der Motor zunächst im Werk 26 in Rybinsk, wo auch der M-17 hergestellt wurde. Schließlich erhielt aber das Werk 24 in Moskau den Zuschlag, wo die Serienfertigung zu Anfang des Jahres 1932 anlief. Der Motor wurde dann für Flugversuche in die Polikarpow R-5 und die Tupolew TB-3 eingebaut und darin erprobt.

Während die Vorbereitungen für die Serienfertigung anliefen begann die Entwicklung eines Untersetzungsgetriebes, eines Radial-Kompressors und einer verstellbaren Luftschraube. Diese Arbeiten wurden vom Zentralinstitut für Flugmotoren in Moskau durchgeführt.

Die Variante mit Untersetzungsgetriebe erhielt die Bezeichnung M-34R und wurde noch 1931 fertiggestellt. Der Typ M-34N erhielt einen zweistufigen Lader, der eine Volldruckhöhe von 5000 m ergab. Schwierigkeiten traten wiederholt aufgrund der Fertigungsqualität insbesondere bei den Pleueln und der Ölpumpe auf, über die sehr häufig geklagt wurde.

Der sowohl mit Getriebe als auch Höhenlader ausgestattete Typ M-34RN absolvierte 1934 seine Dauerprüfungen und erhielt die Zulassung als Flugmotor, nachdem mehrere 100h Läufe problemlos abgelaufen waren. Er wurde 1934 bei der 2. Internationalen Luftfahrt-Ausstellung in Kopenhagen ausgestellt und fand weitreichende Beachtung, ebenso 1935 in Mailand, obwohl wiederholt die angegebene Motorleistung bezweifelt wurde.

Die Langstreckenrekorde der Tupolew ANT-25, die mit einem M-34R ausgerüstet war, zeigten die Zuverlässigkeit und Dauerbelastbarkeit des Motors.

Überlegungen, einen Motor mit hängenden Zylindern zu bauen, wurden wieder aufgegeben, dafür wurde 1935 der Auftrag erteilt, eine Variante mit Verdampfungskühlung zu entwickeln, den AM-34RNF. Es gab auch Versuche mit Benzindirekteinspritzung, Verwendung von Wasserstoff als Kraftstoff und mit einer Dieselvariante.

Im August 1936 wurde vorgeschlagen, den Namen des Motors offiziell von M-34 in AM-34 zu ändern um die Leistung Mikulins besser zu würdigen und einem Stocken der Entwicklung entgegen zu wirken. Dieser Vorschlag wurde am 9. August angenommen und Mikulin am 11. August zum Chefkonstrukteur im Werk GAS-24 ernannt. So konnte er die Weiterentwicklung des Motors selbst steuern. Er begann mit der Konstruktion einer verstärkten Ausführung, dem AM-34FRN, der 950 PS in 5000 m Höhe leisten sollte. Gleichzeitig wurde mit der Entwicklung des AM-34FRNV begonnen, der mit einer Fernwelle ausgestattet war. Beide Projekte verzögerten sich jedoch, wofür Mikulin verantwortlich gemacht und am 31. Januar 1938 seines Postens als Chefkonstrukteurs wieder enthoben wurde. Er blieb aber leitender Projektingenieur für den AM-34FRN. Der Motor konnte schließlich 1938 als truppenreif eingestuft und mit seiner Auslieferung begonnen werden.

Als erstes wurde der schwere Bomber Tupolew TB-7 mit dem Triebwerk ausgerüstet, das jetzt eine Dauerleistung von 1050 PS in 3050 m Höhe entwickelte. Die Startleistung betrug 1200 PS. Der jetzt verwendete Ein-Gang-Radialkompressor verbrauchte gegenüber dem Vorgänger bis zu 100 PS weniger Leistung. Es gab zwei Ausführungen des Motors, den AM-34 FRNA mit 4 Vergasern und den AM-34 FRNB mit 6 Vergasern.

Von 1938 an kam noch der weiter verbesserte Mikulin AM-35 mit geänderten Zylinderköpfen hinzu, bis beide ab 1940 durch den Mikulin AM-38 ersetzt wurden.

Versionen

Technische Daten

  • Bohrung: 166 mm
  • Hub: 190 mm
  • Gesamthubraum: 45842 cm³
  • Gewicht: 670 kg
  • Verdichtung: 6:1

Siehe auch


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