- 3-Monats-Spritze
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Die Dreimonatsspritze ist ein hormonelles Verhütungsmittel (Kontrazeptivum) mit dem Gestagen Medroxyprogesteronacetat als Alternative zur Antibabypille, das wie diese den Eisprung verhindert. Sie wird alle drei Monate zwischen dem ersten und fünften Zyklustag als Depot in den Gesäß- oder Deltamuskel der Frau injiziert. Die Spritze ist ein Langzeitkontrazeptivum. Die Dreimonatsspritzen werden bislang in Deutschland von zwei Herstellern angeboten. Sie wird erst ab 21 Jahren empfohlen, da der Körper sich vorher noch stark verändert.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung
Um einen Eisprung auszulösen müssen während eines Menstruationszyklus bestimmte Mengen verschiedener Hormone zu bestimmten Zeiten gebildet werden. Durch hormonelle Verhütungsmittel wie die Dreimonatsspritze wird in dieser Hormonzyklus so beeinflusst, dass kein Eisprung stattfindet.
Sicherheit
Der Pearl-Index, der die Zuverlässigkeit empfängnisverhütender Methoden angibt, beträgt 0,3 bis 1,4. Das heißt, dass von 100 Frauen, die diese Methode über ein Jahr hinweg anwenden (1.200 Anwendungszyklen), etwa eine schwanger wird. Somit gilt die Dreimonatsspritze als sehr sichere Verhütungsmethode.
Vorteile
- Spontaner Geschlechtsverkehr ist möglich.
- Für Frauen, die unter bestimmtenen Darmkrankheiten wie Colitis oder Morbus Crohn leiden, regelmäßig Medikamente einnehmen, welche die Wirksamkeit der Antibabypille beeinträchtigen, oder die keine Estrogene vertragen, geeignet.
- Das Vergessen der Einnahme des Verhütungsmittels und damit das Risiko einer unerwünschten Schwangerschaft ist nicht möglich.
- Durch Erbrechen und Durchfall wird die Wirkung nicht beeinträchtigt.
Nachteile
- Durch das Depotprinzip ist die gespritzte Hormonmenge relativ hoch.
- Es kann zu Störungen der Menstruation und Zwischenblutungen kommen.
- In manchen Fällen kommt es wie bei der Pille zur Gewichtszunahme.
- Eine spontane Absetzung ist nicht möglich; das gespritzte Depot muss erst vollständig abgebaut werden.
- Nach dem Absetzen kann es bis zu 22 Monate dauern, bis es wieder zu einem regelmäßigen Eisprung kommt.
- Es gibt Medikamente (einige Antibiotika, Johanniskrautpräparate, bestimmte Antiepileptika), die auch die Wirkung der Spritze beeinträchtigen können.
Nebenwirkungen
- Es kommt häufig zu Zyklusstörungen mit Zwischen- und Schmierblutungen
- Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Depressionen sind möglich
- Die Lust auf Sex kann abnehmen
- Studien deuten darauf hin, dass die Depotspritze das Risiko für Osteoporose erhöht
Indikationen und Kontraindikationen
Die Hersteller empfehlen die Dreimonatsspritze nur Frauen, die langfristig verhüten wollen, also in den nächsten Jahren oder überhaupt nicht (mehr) schwanger werden wollen. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt sie nur „reiferen Frauen mit abgeschlossener Familienplanung“.
Kontraindikationen:
- erhöhter Blutdruck
- Venenentzündungen, Neigung zu Thrombose
- Brustkrebs
- Tumore der Gebärmutterschleimhaut
- Störungen des Fettstoffwechsels
- Funktionsstörungen der Leber
- Stillzeit
Weblinks
- Netdoktor zur Dreimonatsspritze
- Schwanger-info.de - Verhütung, Dreimonatsspritze: Das unabhängige Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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