Milos Obrenovic

Milos Obrenovic

Miloš Obrenović (kyrillisch Милош Обреновић; * 1783 in Srednja Dobrinja; † 1860 auch als Knjaz Miloš bekannt) war Anführer im Zweiten serbischen Aufstand gegen das Osmanische Reich 1815, und erkämpfte ein selbstständiges serbisches Fürstentum im heutigen zentralen Serbien. Er war Begründer der Dynastie des Hauses Obrenović.

Miloš Obrenović
Denkmal von Miloš Obrenović im Park Požarevac

Miloš Obrenović wurde in Srednja Dobrinja in Serbien geboren, seine Eltern waren Teodor und Višnja Mihailović. Als sein Vater starb, heiratete seine Mutter Višnja den Viehhändler Obren Martinović, dessen Nachnamen Milos annahm. Auch Obren Martinović verstarb früh und Miloš übernahm als Ältester den Haushalt. In der Zwischenzeit war sein jüngerer Bruder Milan im Viehhandel erfolgreich und führte später Miloš in die Geschäfte ein. Milan Obrenović knüpfte auch Kontakte zu Đorđe Petrović, genannt Karađorđe, der Anführer im ersten serbischen Aufstand werden sollte. Miloš Obrenović war verheiratet mit Ljubica, geborene Vukomanović. Mit ihr hatte er sieben Kinder, drei davon starben schon im Kindesalter. Milos Obrenovic selbst blieb zeitlebens Analphabet.

Als 1804 der erste serbische Aufstand gegen die Osmanen begann, wurde Milan einer der Unterführer der aufständischen Serben. Miloš Obrenović war von Anbeginn mit bei den Aufständischen, stand jedoch lange im Schatten seines jüngeren Bruders. Đorđe Petrović Karađorđe war zwar ein fähiger militärischer Führer, aber beim Aufbau einer serbischen Verwaltung und insbesondere in der Innenpolitik zeigte er wenig Geschick und schuf sich bald eine Opposition, der auch Milan und Milos Obrenović angehörten. Milan Obrenović wurde 1810 eine diplomatische Mission anvertraut und verstarb unter zweifelhaften Umständen in Bukarest. Miloš Obrenović machte Karađorđe für den Tod seines Bruders verantwortlich.

1813 war der Erste serbische Aufstand beendet, die Serben von den Osmanen vorerst besiegt. Karađorđe floh nach Österreich und danach in das Fürstentum Moldau. Miloš Obrenović, inzwischen einer der serbischen Unterführer, ergab sich zunächst den Osmanen und unterstützte ihre Unterdrückungspolitik in Serbien, fiel dann aber wieder ab und organisierte ab April 1815 den zweiten serbischen Aufstand. Nachdem er ein türkisches Heer in Westserbien geschlagen hatte, geriet er schnell in die Umklammerung durch zwei türkische Armeen und wurde dadurch zu Verhandlungen gezwungen. Da Russland sich für die serbische Sache stark machte, war auch Konstantinopel zu einer Verhandlungslösung gezwungen.

Obrenović wurde zum serbischen Fürsten unter türkischer Hoheit ernannt, handelte der Hegemoniemacht in den folgenden Jahren aber immer weitere Zugeständnisse einer serbischen Autonomie ab. Gleichzeitig nahm seine Herrschaft immer stärker despotische Züge an. 1817 ließ er Karađorđe töten und sandte dessen Kopf als Zeichen seiner Ergebenheit nach Konstantinopel. Die mehrfach geforderte Bildung eines Staatsrates ließ er nicht zu. 1830 mussten die Osmanen die faktische Selbstständigkeit Serbiens anerkennen (wenn auch die formelle Unabhängigkeit völkerrechtlich erst 1878 einsetzte), und Miloš Obrenović wurde Erbfürst.

1838 zwangen ihm Russland und das Osmanische Reich gemeinsam eine Verfassung mit Staatsrat auf. Darauf überließ er seine Amtsgeschäfte seinem Sohn Milan. 1842 verdrängte Aleksander Karađorđević, der Sohn des ermorderten Karadjordje, Milošs Sohn und zweiten Nachfolger Mihailo als serbischen Fürsten, worauf auch Miloš Obrenović ins Exil nach Wien ging. Nachdem Alexander 1858 abgesetzt wurde, kehrte Miloš Obrenović nach Serbien zurück und wurde erneut Fürst.

Zur Erinnerung an den Monarchen ist seit 1811 eine traditionelle Mineralwassermarke "Knjaz Miloš" nach ihm benannt. Es wurden auch Denkmäler in Požarevac und Takovo errichtet, die an ihn erinnern.


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