- Mini-ATX
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Gehäuse-
formateDas ATX-Format (engl. Advanced Technology Extended) ist eine Norm für Gehäuse, Netzteile, Hauptplatinen und Steckkarten von Mikrocomputern. Der ATX-Formfaktor wurde 1996 von Intel als Nachfolger für den bisherigen AT-Formfaktor eingeführt. Das eigentliche ATX-Format und die kleinere Version Micro-ATX (auch µATX) sind heute die dominierenden Formate bei PCs.
Inhaltsverzeichnis
Mechanik
Die Boardmaße
- ATX: 305 × 244 mm (12″ × 9,6″).
- Mini-ATX: 284 × 208mm (11,2″ × 8,2″)
- Micro-ATX: 244 × 244 mm (9,6″ × 9,6″)
- Flex-ATX: 229 × 191 mm (9″ × 7,5″),
- Mini-ITX: 170 × 170 mm (6,7″ × 6,7″)
- Nano-ITX: 120 × 120 mm (4,7″ × 4,7″)
- Pico-ITX: 100 × 72mm (4″ × 2,8″)
- E-ATX-Format: 305 × 330 mm (12″ × 13″)
Diese sind, bis auf den ATX-Standard selbst, an ATX angelehnte Spezifikationen. Server-Mainboards für zwei Prozessoren verwenden das größere E-ATX-Format.
Die Vorteile dieser Norm
- Integration der I/O-Anschlüsse auf der Hauptplatine selbst
- „Drehung um 90°“ gegenüber Vorgängerformaten, d. h. Prozessor und Speicherbänke befinden sich nun neben den Bussteckplätzen statt dahinter. Lange Karten kollidieren somit nicht mit Kühlern oder Lüftern.
- Verpolungssicherer Netzteilanschluss für die Hauptplatine.
- Ursprünglich war vorgesehen, dass der Lüfter des Netzteiles ebenfalls den nur mit einem passiven Kühlkörper ausgestatteten Prozessor kühlen sollte.
Nachteile
- Durch die Integration der I/O-Komponenten auf der Hauptplatine ist bei einem Defekt kein Austausch mehr möglich
- Standby-Stromverbrauch, wenn der Rechner nicht mit dem Hauptschalter direkt am Netzteil ausgeschaltet wird. Dieser ist jedoch nicht immer vorhanden.
Mit noch schnelleren und damit zunächst wärmeren Prozessoren und Grafikkarten stößt das ATX-Format an thermische Grenzen, so dass von Intel 2003/2004 als Nachfolger das BTX-Format definiert wurde, das sich am Markt jedoch bis 2006 nicht durchsetzen konnte. Im Oktober 2006 stellte Intel die Produktion von BTX-Mainboards ein, da, so Intel, der Core 2 Duo hinsichtlich der Abwärme so gut sei, dass er BTX nicht mehr benötige[1] – obgleich etwa durch High-End-Grafikkarten durchaus noch theoretische Vorteile bleiben würden. Diese jedoch fanden als typische „Bastlerware“ in den hauptsächlich komplett verkauften BTX-Systemen nie große Verbreitung und sind dementsprechend auch nicht an dessen Kühlkonzept angepasst.
Anschlüsse
Der AT-Standard kannte auf der Rückseite des Systems praktisch nur einen Tastaturanschluss. Weitere Schnittstellen mussten individuell im Gehäuse untergebracht werden. ATX erlaubt es den Mainboard-Herstellern, diese Ports in einem rechteckigen Bereich auf der Gehäuserückseite anzuordnen. Wie sie den Platz nutzen, bleibt den Herstellern überlassen (obwohl die meisten dabei einem Grundmuster folgten). Damit keine Löcher in der Gehäuserückwand bleiben, muss jedem Mainboard eine passende Blende beigelegt werden. Ihre Größe beträgt 160x45 mm.
Die heute übliche Farbgebung der Schnittstellen ist in der Revision 2.2 der ATX-Spezifikation dargestellt.
Stromversorgung
Während beim alten AT-Format der Einschaltknopf direkt mit dem Eingang des Netzteils verbunden war, ist er bei ATX am Mainboard angeschlossen. Dadurch ist es möglich, dass der Rechner sich per Software selbst ausschaltet. Es handelt sich jedoch nur um einen „Soft-Off“-Zustand, das heißt das Mainboard wird weiterhin mit einer Standby-Spannung versorgt, die auch an Erweiterungskarten weitergegeben werden kann. Das ermöglicht Funktionen wie Wake-on-LAN oder Wake-on-Modem, bei denen der „ausgeschaltete“ Rechner sich selbst wieder einschaltet, wenn über das LAN ein spezielles „Aufwach-Paket“ (Magic Packet) hereinkommt oder das Modem einen Anruf empfängt. Auch zeitgesteuertes Einschalten des Rechners ist möglich. Nachteilig ist der Stromverbrauch im Standby und die Gefahr von Schäden durch Spannungsspitzen aus dem Stromnetz, auch wenn der Rechner nicht läuft.
Um ein ATX-Netzteil ohne angeschlossenes Mainboard zu starten, muss die (meistens) grüne PowerSupplyOn-Leitung mit Masse (meistens schwarz) verbunden werden. Zu beachten ist dabei jedoch, dass das Netzteil nie ohne eine angeschlossene Last (beispielsweise eine Festplatte) eingeschaltet werden sollte, da es sonst beschädigt werden kann. Viele Netzteile starten ohne Belastung auf dem 5 V- und dem 12 V-Zweig nicht einmal.
Die Entwicklung zu immer leistungshungrigeren Prozessoren und Grafikkarten überforderte schon bald die Strombelastbarkeit des ursprünglichen 20-poligen ATX-Steckers. Zunächst wurde deshalb von Intel der zusätzliche vierpolige P4-Stecker eingeführt, der über je zwei Kontakte für +12 V und Masse die Schaltregler für den Prozessor versorgt und damit den Hauptstromstecker entlastet. Eine ähnliche Verstärkung erfüllt die Erweiterung des bisher 20poligen ATX-Steckers auf 24 Pole, die jeweils eine Leitung für +12 V, +5 V, +3,3 V und Masse bereitstellt.
Pinbelegung
Das Bild zeigt die ATX-2.2-Buchse mit 24 Kontakten auf der Rechnerplatine. Die Geometrie der Steckkontakte stellt sicher, dass der Stecker richtig herum eingesteckt wird. Ein Plastikhaken am Stecker rastet in die Schiene an der Buchse ein und verbindet den Stecker mechanisch. Auf dem Bild ist die Schiene am oberen Bildrand undeutlich zu erkennen. Von der Schiene aus gesehen befindet sich Pin 1 links außen, am Stecker je nach Blickrichtung entsprechend gedreht. Pin 16 (bei ATX 1.0 Pin 14) steuert das Netzteil. Liegt er auf Masse, schaltet das Netzteil die Hauptspannungen ein.
Pin Signal Kabelfarbe 1) Funktion 2) ATX 1.0 bis 2.1 ATX 2.2 1 1 3,3V Orange 2 2 3,3V Orange 3 3 Masse Schwarz 4 4 5V Rot 5 5 Masse Schwarz 6 6 5V Rot 7 7 Masse Schwarz 8 8 PWR_OK Grau Power Ok (+5V & +3,3V stabil) 9 9 5VSB Violett +5 VDC Standby Voltage 10 10 12V Gelb 11 12V Gelb 12 3,3V Orange 11 13 3,3V Orange 12 14 -12V Blau 13 15 Masse Schwarz 14 16 PS ON Grün Power Supply On 3) 15 17 Masse Schwarz 16 18 Masse Schwarz 17 19 Masse Schwarz 18 20 -5V Weiß nur bei ATX1 4) 19 21 5V Rot 20 22 5V Rot 23 5V Rot 24 Masse Schwarz - 1) Die Kabelfarben zeigen die gängigste Belegung. Bei einzelnen Herstellern oder Modellen können Abweichungen vorkommen.
- 2) Auf Pin 11 (beim 24-poligen Stecker Pin 13), gelegentlich auch auf Pin 1 oder Pin 2, sind meist zwei Adern angeschlossen. Eine der beiden, häufig mit geringerem Querschnitt, dient als Sensorleitung zur besseren Ausregelung der 3,3-Volt-Schiene.
- 3) Steuereingang. Bei Verbindung mit Masse schaltet das Netzteil ein.
- 4) Bei Netzteilen nach ATX2-Standard "reserved" und meistens unbelegt
Spannungstoleranzen
Die folgenden Toleranzen müssen sowohl im Leerlauf als auch unter Last eingehalten werden. Bei einem (kurzen) Ausfall der Stromversorgung sind sie auch unter Volllast noch für mindestens 17 ms einzuhalten, um die Störung zu überbrücken. (Quelle: ATX12V Power Supply Design Guide v2.01 von formfactors.org):
Ausgang Toleranz Min (V) Nom (V) Max (V) +12V1DC ±5% +11.40 +12.00 +12.60 +12V2DC ±5% +11.40 +12.00 +12.60 +5VDC ±5% +4.75 +5.00 +5.25 +3.3VDC ±5% +3.14 +3.30 +3.47 -12VDC ±10% -10.80 -12.00 -13.20 -5VDC ±10% -4.50 -5.00 -5.50 +5VSB ±5% +4.75 +5.00 +5.25 Netzteilstandards
Version Stromversorgung Mainboard ATX12v P4-Anschluss (2x2) SATA Anschluss Sonstiges ATX 1.0 20-pin (2x10) Ja Nein ATX 1.3 20-pin (2x10) Ja Ja 6-pin (1x6) AUX-Power ATX EPS 24-pin (2x12) Ja Nein 8-pin (2x4) Versorgungsanschluss ATX 2.0 20-pin (2x10) Ja Ja ATX 2.2 24-pin (2x12) Ja Ja 6-pin (2x3) PCI-E Anschluss; Leistungsfaktorkorrektur - Der 24-Pin-Stecker von ATX-2.2-Netzteilen passt auch in die 20-Pin-Buchse eines ATX-1.x- bis -2.1-Mainboards (2×2 überstehende Pins), sofern die Bestückung des Mainboards im Anschlussbereich es zulässt. Bei manchen ATX-2.x-Netzteilen kann der 24-Pin-Stecker auch in einen 20-Pin-Stecker und einen 4-Pin-Zusatzstecker aufgetrennt werden. (Dieser Zusatzstecker darf dann nicht mit dem ATX12V-P4-Anschluss verwechselt werden).
- Der 20-Pin-Stecker von ATX-1.x- bis -2.1-Netzteilen passt auch in die 24-Pin-Buchse eines ATX-2.x-Mainboards (2×2 Pin-Buchsen bleiben leer). Ein stabiler Betrieb mit Prozessor und/oder Grafikkarte mit hohem Strombedarf ist in dieser Kombination nicht wahrscheinlich. Manche ATX-2.2-Mainboards erfordern zusätzlich einen 20-auf-24-Pin-Adapter, um mit einem ATX-1.x- bis -2.1-Netzteil erfolgreich betrieben werden zu können.
Einzelnachweise
- ↑ PC Games Hardware: BTX. Das Aus?, 11. September 2006
Weblinks
- ATX-Spezifikation bei formfactors.org
- http://www.formfactors.org/FFDetail.asp?FFID=1&CatID=1 - Motherboard Revision 2.2
- http://www.formfactors.org/FFDetail.asp?FFID=1&CatID=2 - Netzteil
- http://www.formfactors.org/FFDetail.asp?FFID=1&CatID=10 - I/O-Anschlüsse
- http://www.pc-erfahrung.de/hardware/atx-netzteil.html
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