- Ardea alba
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Silberreiher Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes) Familie: Reiher (Ardeidae) Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae) Gattung: Casmerodius Art: Silberreiher Wissenschaftlicher Name Casmerodius albus Linnaeus, 1758 Der Silberreiher (Casmerodius albus) gehört zur Familie der Reiher aus der Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes).
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Der Silberreiher ist ein großer, weißer Reiher mit gelbem Schnabel und dunklen Beinen und Füßen. Seine Länge beträgt 85 bis 100 Zentimeter, die Flügelspannweite beträgt 145 bis 170 Zentimeter und das Gewicht 1 bis 1,5 Kilogramm.
Verbreitung
Der Silberreiher ist weltweit verbreitet und damit der am weitesten verbreitete Reiher. Neben dem amerikanischen Kontinent, wo er bis Südkanada vorkommt, lebt er in Süd- und Mitteleuropa, darunter auch Deutschland, in Afrika und im Nahen Osten. Er brütet regelmäßig am Neusiedler See und in den Niederlanden. Im Jahre 2002 gelang der Nachweis von Bruten an einem oberbayerischen Voralpensee.
Lebensraum
Der Silberreiher lebt in Schilfgürteln an Seen, Flüssen und Altarmen sowie in Sümpfen, die mit Bäumen und Büschen bestanden sind. Außerhalb der Brutzeit hält er sich auch gerne in großflächigen Grünlandgebieten auf.
Nahrung
Insekten, Amphibien, Fische und Mäuse bilden im Wesentlichen die Nahrung des Silberreihers. Am Niederrhein sucht er vor allem auf den großflächigen Grünlandflächen nach Nahrung. Dabei sucht er regelmäßig die Nähe zu den dort überwinternden arktischen Wildgänsen. Diese fressen das Gras kurz, so dass Silber- und Graureiher dann dort besonders gut nach Mäusen jagen können.
Fortpflanzung
Silberreiher leben in monogamer Saisonehe und werden im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Sie brüten in Kolonien aber auch einzeln. Die bis 100 cm großen Nester werden dicht an dicht auf der Erde erbaut, meist in unzugänglichem Röhricht. Die auffällig weiß gefärbten Schreitvögel sind hier kaum zu entdecken. Es kommt auch vor, dass sie in tiefem Gesträuch platziert werden. Meist werden April/Mai im Abstand von zwei Tagen 3-5 hell blaue Eier gelegt, die vom ersten Tag an von beiden Partnern bebrütet werden. Die Jungvögel schlüpfen nach 25-26 Tagen und sind mit 40-50 Tagen flügge. Die Kolonie wird meist 10 Tage nach Schlüpfen verlassen. Nachgelege werden beobachtet. 75 % der Jungvögel überleben das erste Lebensjahr nicht.[1]
Bestand
Der Bestand ist in Deutschland seit etwa zwanzig Jahren steigend. Die meisten Silberreiher werden im Herbst und Winter beobachtet. Im September und Oktober liegt der Schwerpunkt in Brandenburg, Sachsen und Bayern, wo vor allem in Feuchtgebieten und Teichen Gruppen bis zu 60 Silberreiher beobachtet werden können. So wurden bei einer Zählung im Oktober 2001 in Bayern 102 Vögel erfasst. In den Wintermonaten können vor allem in Nord- und Westdeutschland Silberreiher beobachtet werden, wobei der Niederrhein zwischen Duisburg und dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Kleve und Nijmegen mit rund 150 Überwinterern ein Schwerpunkt zu sein scheint. Hier erscheinen im August und September die ersten Silberreiher. Von Oktober bis März werden die größten Bestände festgestellt.
Weblinks
- Der Silberreiher Bilddokumentation des eleganten Vogels
- Casmerodius albus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2007. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 19. Oktober 2008
Einzelnachweise
- ↑ Bauer/Bezzel/Fiedler: Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas 2005
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