Minna Reichert

Minna Reichert

Minna Reichert (geb. Bene; * 22. September 1869 in Nieder Bielau, heute zu Pieńsk, Polen; † 3. April 1946 in Berlin) war eine deutsche Frauenrechtlerin und Politikerin zunächst der SPD, dann der USPD und zuletzt der KPD.

Reichert war Hausfrau in Berlin. Seit 1907 war sie als sozialdemokratische Funktionärin in einer lokalen Parteiorganisation tätig. Auch in der sozialdemokratischen Frauenbewegung war sie aktiv. Zwischen 1914 und 1917 war sie Mitglied der SPD im Zentralvorstand für Groß-Berlin. Im Jahr 1915 nahm Reichert an der Zimmerwalder Konferenz teil. Zwei Jahre später trat sie zur USPD über. Zwischen 1919 und 1920 war Reichert Mitglied des Reichsfrauenausschusses der Partei. Für einige Monate gehörte sie 1920 auch der zentralen Kontrollkommission der USPD an. In der Partei gehörte Reichert dem linken Flügel an und trat für den Beitritt zur Komintern und den Anschluss an die KPD ein. In den Jahren 1920 und 1921 war sie als Nachrückerin Mitglied in der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung. Im Dezember 1920 schloss sich Reichert mit der Mehrheit der USPD der KPD an. Im Jahr 1921 wurde sie Parteisekretärin des Bezirks Halle-Merseburg. Dort war sie zuständig für die Frauenarbeit. Sie kandidierte nicht mehr für den Landtag, wurde aber Mitglied im Provinziallandtag Sachsen. Im Jahr 1926 wurde sie Witwe und zog erneut nach Berlin. Bis 1933 blieb sie hauptamtliche Referentin und Instrukteurin des Zentralkomitees der KPD.

Literatur

  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 598.
  • Elke Stolze: Die weiblichen „Herren“ Abgeordnete. Halle 2007, S. 111.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reichert — ist der Familienname folgender Personen: Achim Reichert (* 1941), deutscher Landespolitiker (Hamburg) (STATT) Benjamin Reichert (* 1983), deutscher Fußballspieler Bernd Reichert (* 1941), deutscher Landespolitiker (Baden Württemberg) (CDU) Carl… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Rei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung — Die Liste enthält die Mitglieder der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung von 1919 bis 1921. Abkürzungen: Deutsch Hannoversche Partei = DHP Deutschnationale Volkspartei = DNVP Deutsche Demokratische Partei = DDP Deutsche Volkspartei …   Deutsch Wikipedia

  • 22. September — Der 22. September ist der 265. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 266. in Schaltjahren). Zum Jahresende verbleiben 100 Tage. In Schaltjahren ist an diesem Tag der Beginn des astronomischen Herbstes. Historische Jahrestage August · September · …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Bratananium — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Timo Dierkes — (* 10. Juni 1967 in Ibbenbüren) ist deutscher Schauspieler, Sänger, Diskjockey und Quizmaster. Nach seinem Studium am Max Reinhardt Seminar in Wien ging Timo Dierkes an das Bayerische Staatsschauspiel/ Residenztheater nach München, wo er in sechs …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Marie-Juchacz-Plakette — Seite 1 der Urkunde der Marie Juchacz Plakette Seite 2 der Urkunde der Marie Juchacz Plakette – verliehen an Friedhelm Fart …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”