Minoritenbrüder

Minoritenbrüder

Die Minoriten oder Minderen Brüder des hl. Franz von Assisi bzw. Franziskaner-Minoriten sind ein Männerorden der römisch-katholischen Kirche. Sie werden auch Franziskaner-Konventualen oder – nach der Farbe ihres HabitsSchwarze Franziskaner genannt. In Frankreich heißen sie Cordeliers. Der lateinische Ordensname lautet ordo fratrum minorum conventualium (OFMConv).

Die Minoriten (OFMconv oder OMinConv) bilden heute – neben den (braunen) Franziskanern (OFM) und den Kapuzinern (OFMCap) – mit weltweit ca. 4.500 Mitgliedern den ältesten, aber kleinsten der drei Zweige des ersten Ordens des hl. Franziskus.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die Generalleitung des Ordens befindet sich in Rom (Generalminister Br. Marco Tasco OFM Conv.), das geistliche Zentrum im so genannten Haupt- und Mutterkloster aller Franziskaner, dem Sacro Convento in Assisi. Der Orden ist auch in Deutschland mit einer eigenständigen Ordensprovinz vertreten. Diese Provinz heißt St. Elisabeth und hat ihr Provinzialat, also ihre Zentrale, in Würzburg. Beim Provinzkapitel im Oktober 2007 wurde Br. Leo Beck, langjähriger Generalassistent in Rom, zum Provinzialminister für die deutsche Provinz gewählt.

Das Würzburger Franziskanerkloster ist die älteste Niederlassung der Franziskaner in Deutschland. Schon zu Lebzeiten des hl. Franziskus kamen erste Brüder nach Deutschland. Außer in Würzburg haben die Franziskaner-Minoriten in Deutschland verschiedene Niederlassungen, darunter auch das Kloster Maria Eck in Siegsdorf im Chiemgau, das Kloster und Bildungshaus Schwarzenberg in Scheinfeld/Franken und das Kloster der Wallfahrts- und Gelöbniskirche Maria Schutz in Kaiserslautern. In Köln betreut die Ordensprovinz die Minoritenkirche. Dazu kommen einige Niederlassungen des Ordens, die von Brüdern aus den polnischen Provinzen des Ordens betreut werden. Die Tätigkeiten und Aufgaben der Ordensbrüder reichen von der klassischen Wallfahrts- und Pfarrseelsorge über geistliche Begleitung und kirchliche Jugendarbeit bis zum Engagement in der Mission in Peru und Afrika und der Obdachlosenarbeit in der Würzburger Straßenambulanz.

Trotz der allgemeinen Nachwuchsschwierigkeiten der Orden in Deutschland, die auch die Minoriten dazu zwangen, traditionelle Niederlassungen aufzugeben oder an polnische Brüder abzutreten, hat der Orden nach wie vor regelmäßige Eintritte zu verzeichnen. Am 31. Dezember 2007 hatte die Gemeinschaft in Deutschland drei Novizen und zwei Postulanten.

Im August 2007 übernahmen polnische Franziskaner-Minoriten aus der Danziger Ordensprovinz in Zusammenarbeit mit der deutschen St. Elisabeth Provinz die Seelsorge im Wallfahrtsort Walldürn.

Einer der bekanntesten Franziskaner-Minoriten war der hl. Maximilian Kolbe (1894–1941), der stellvertretend für einen Familienvater im KZ Auschwitz in den Tod ging. Bedeutende Theologen sind aus dem Orden hervorgegangen, wie der hl. Bonaventura und der selige Duns Scotus. Der Schriftsteller und Dichter Angelus Silesius trat nach seiner Konversion zum katholischen Glauben ebenfalls in den Orden der Franziskaner-Minoriten ein.

Bestehende Minoritenklöster

Ehemalige Minoritenklöster

  • Amberg
  • Andernach
  • Bocholt
  • Freiburg
  • Fritzlar
  • Heidelberg
  • Hildesheim
  • Höxter
  • Kleve
  • Konstanz
  • Krems – Stein
  • Landshut
  • Lindau
  • Katharinenkloster Lübeck
  • Luzern
  • Maihingen
  • Neersen
  • Ratingen
  • Regensburg
  • Reutlingen
  • Rothenburg o.d.T.
  • Rostock
  • Schwäbisch Gmünd
  • Solothurn
  • Straßburg
  • Thann
  • Trier
  • Tübingen
  • Überlingen
  • Viktorsberg
  • Villingen
  • Wels, Oberösterreich
  • Werdenstein
  • Worms
  • Zürich

siehe auch

Weblinks


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