Mir 1

Mir 1
Frontansicht der Mir

Mir 1 und Mir 2 sind zwei baugleiche russische Forschungs-U-Boote, die für den Einsatz in großen Tiefen von mehreren tausend Metern konstruiert wurden. Die kleinen Boote können bis zu drei Personen befördern, denen sie durch kleine Bullaugen einen Blick in die Tiefsee ermöglichen. Mit einem Greifarm können auch Proben gesammelt werden.

Beide Boote sind an Bord des russischen Forschungsschiffs Akademik Mstislaw Keldysch stationiert und gehören zusammen mit ihrem Trägerschiff dem P.P. Shirshov Institute of Oceanology of the Russian Academy of Sciences.

Bekannt wurden die Mir-U-Boote vor allem durch den Film Titanic, in dem sie bei Tauchfahrten am echten Wrack der Titanic in 3.803 Metern Tiefe zu sehen sind. Um die Forschungsarbeit der Boote und der Akademik Keldysch zu finanzieren, werden seit einigen Jahren auch Tauchfahrten für interessierte Privatpersonen angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Tauchgang zum geografischen Nordpol

Am 2. August 2007 wurde von Mir 1 in 4621 Meter Tiefe die russische Flagge in den Meeresboden unterhalb des geographischen Nordpols gerammt. Mit der ehrgeizigen Expedition will Moskau seinen Anspruch auf fast 1,2 Millionen Quadratkilometer Gebiet in der Polarregion stützen - ein Gebiet, das über drei Mal so groß wie Deutschland ist. Ziel der Expedition sei es, wissenschaftliche Beweise dafür zu sammeln, dass das Unterwassergebirge am Nordpol mit dem russischen Festland verbunden sei. Das russische Institut für Arktis- und Antarktisforschung St. Petersburg arbeitet dabei eng mit dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel (IFM-GEOMAR) zusammen. Für den September 2007 war ein gemeinsamer Tauchgang vom Forschungsschiff „Iwan Pterow“ geplant.

Technische Daten

Von Mir 1 aufgenommener Bug der Titanic während einer von der NOAA geleiteten Erkundung im Juni/Juli 2003
  • Druckkörper
  • Fenster:
    • Mitte: 200 mm Ø
    • Seitlich: 2 x 120 mmØ
  • Max. Tauchtiefe: 20.000 Fuß (~6.000 m)
  • Abmessungen:
    • Länge: 7,8 m
    • Breite: 3,6 m
    • Höhe: 3,0 m
  • Leergewicht: 18,6 t
  • Antrieb
    • Hauptantrieb: 9 kW
    • seitlich: 2 x 2,5 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 5 Kn
  • Besatzung: 1 Pilot, 2 Passagiere

Literatur

  • James Hamilton-Paterson: Drei Meilen tief. Goldmann, München 2000. ISBN 3442725755
  • Deutsche am Nordpol. in: Der Spiegel. Hamburg 2007,32,16. ISSN 0038-7452

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