Missing Wingman Formation

Missing Wingman Formation
Dieser Artikel befasst sich mit der Flugformation Missing Man Formation. Für die gleichnamige Band siehe: Missing Man Formation (Band).
Missing Man Flyover

Die Missing Man Formation (zu deutsch: Fehlender-Mann-Formation) ist eine Ehrenformation für gefallene Soldaten der Luftstreitkräfte. Dabei überfliegen während der Trauerfeier Flugzeuge den Ort des Geschehens. Ein Platz in der Formation bleibt dabei leer, um den nun frei gewordenen Platz des zu ehrenden Toten zu symbolisieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen auch Varianten auf, bei denen ein Flugzeug während der Zeremonie aus der Formation ausbricht.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Formation gibt es in mehreren Varianten. In den Vereinigten Staaten wird zumeist in der "Vierfinger"-Kampfformation geflogen, die die Form eines "V" hat. Der Schwarmführer ist dabei an der Spitze, sein Rottenflieger links von ihm. Der Führer der zweiten Rotte fliegt rechts, und sein Rottenflieger folgt rechts hinten. Diese Formation fliegt so tief über die Zeremonie, dass sie gut zu sehen ist. Wenn sie genau über dem Platz sind, zieht der Führer der zweiten Rotte abrupt nach oben in den stärksten Steigflug der ohne Überziehen möglich ist, während alle anderen Flugzeuge weiter geradeaus fliegen, bis sie außer Sichtweite sind. Diese Variante ist unter anderem in dem Film Der Stoff, aus dem die Helden sind gleich zu Beginn zu sehen.

Wenn mehr als vier Flugzeuge verwendet werden oder auf dem Weg zur Zeremonie außerplanmäßig ein Flugzeug wegen Problemen umkehren muss, fliegen diese meist in unveränderter Formation, wobei aber eine Position sichtbar frei bleibt.

Eine Variante ist ein Anflug von Süden, möglichst bei niedriger Sonne. Ein Flugzeug bricht dann nach Westen aus und fliegt in den Sonnenuntergang.

Geschichte

Der erste Überflug bei einer Beerdigung fand wahrscheinlich im Ersten Weltkrieg statt, als britische Jagdpiloten so dem deutschen Fliegerhelden Manfred von Richthofen die letzte Ehre erwiesen.

1936 erfolgte der erste definitive Überflug bei der Trauerfeier für den britischen König Georg V. Die USA übernahmen die Überflugtradition erstmals 1938, als General Oscar Westover zu Grabe getragen wurde. 50 Flugzeuge überflogen den Ort des Geschehens, ein Platz blieb frei. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen erstmals Ehrenformationen mit Wegbrechen auf.

Lost wingman formation bzw. procedure

Gelegentlich wird für dieses Manöver auch der Begriff "lost wingman formation" verwendet, was aber in Piloten- bzw. Fachkreisen umstritten ist. Es gibt jedoch sicher eine "lost-wingman procedure": das ist ein vorgeschriebenes Flugmanöver für den Fall, dass in einer engen Formation der Flügelmann (engl.: "wingman") - also der begleitenden Rottenflieger - den Führer der Formation aus den Augen verliert. Die Gefahr eines Zusammenstoßes wäre in diesem Moment sehr hoch, da enge Formationen nicht primär zur Belustigung bei Flugschauen geflogen werden, sondern um bei schlechter Sicht (in Wolken und Dunst) den Rottenflieger nicht zu verlieren. Daher ist der rechts fliegende Pilot gehalten, sich nach rechts weiter zu entfernen, der links fliegende dementsprechend nach links.

Passiert dies direkt nach dem Start in einer Kurve ist dies eine gefährliche Situation, da der innen fliegende Pilot dadurch gezwungen würde, noch stärker zu ziehen, was zu einem Strömungsabriss führen könnte. Um dies zu vermeiden, wird (wenn Funkkontakt besteht) dem Rotten- oder Schwarmführer (engl.: "Leader") von dem Rottenflieger, der den Sichtkontakt verloren hat das Funkkommando "Leader roll out" gegeben. Der Leader, also die vordere Maschine, geht in den Geradeausflug über und der Rottenflieger behält seine Kurve bei. Wenn beide Maschinen nach Klärung der Situation (meist nach ca. 30 sek.) wieder Kontakt mittels Radar oder Sicht hergestellt haben, wird aufgeschlossen und die Formation wieder hergestellt. Des Weiteren gibt es für Spezialfälle wie Windrichtung, Sicht, Tageszeit und verschiedene Position noch weitere Regeln, deren Darstellung den Rahmen hier jedoch sprengen würde.

Da aber in vielen Publikationen und Aufsätzen so oft die Begriffe "missing man formation" und "lost wingman formation" vermischt wurden, können diese Begriffe nicht mehr ganz eindeutig getrennt werden. Wenn Piloten einen Kameraden durch z. B. Absturz verlieren, ist der Begriff "verloren" (also: "lost") nicht ganz falsch. Die Abgrenzung zu "lost wingman procedure" ist jedoch weiterhin eindeutig.

Situation in der Luftwaffe (GAF)

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Das Manöver "Missing Man Formation" für im Dienst ums Leben gekommene Piloten der Bundesluftwaffe muss beantragt und genehmigt werden. Die zuständige Luftwaffenleitung hat Anträge dieser Art in neuerer Zeit zumeist abgelehnt.

Literatur

  • Billy C. Mossman und M. Warner Stark: The last salute: civil and military funerals, 1921-1969. – Washington, D.C.: Department of the Army, 1971 [i.e. 1972] <reprint 1974>

Weblinks


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