- Mistral MANPADS
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Die Mistral-Rakete (sowohl Mistral 1 und Mistral 2) ist eine Fire-and-Forget-Flugabwehrrakete mit zweistufigem Feststoff-Raketenmotor. Sie kann sowohl von boden- als auch von luft- und wassergestützten Systemen abgefeuert werden.
Das Projekt wurde 1977 in Frankreich durch Matra, Aérospatiale und TDA gestartet, die ersten Prototypen wurden bereits sechs Jahre später getestet. 1988 wurde die "Mistral 1" bei den französischen Streitkräften in Dienst gestellt. Ab 2000 wurden ausschließlich "Mistral 2"-Raketen gebaut und ausgeliefert.
Entwickelt wurde die Rakete für den Einsatz gegen jegliche Art von Luftziel, in der heutigen Zeit ist es allerdings üblich, dass Kampfjets oder Bomber weit über der Maximalschusshöhe der Mistral operieren können, so stellt die Rakete vornehmlich eine Gefahr für tieffliegende Ziele dar.
Heute verwenden weltweit etwa 25 Länder dieses System.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Technische Daten, Mistral 1
- Länge: etwa 1,9 m
- Durchmesser, Korpus: 9,25 cm
- Durchmesser incl Stabilisatoren: 20 cm
- Gewicht: 19 kg
- Antrieb: 2-stufiger Feststoff-Raketenmotor (Booster und Marschtriebwerk)
- Daten, Booster: von 0 auf 40 m/s in 0,4 Sekunden
- Daten, Marschtriebwerk: 2,5 Sekunden Brenndauer
- Gefechtskopf: 3 kg mit etwa 1800 Wolfram-Kugeln (Splitter), gezündet durch einen Aufschlag- und/oder einen Laser-Annäherungszünder
- Geschwindigkeit: Mach 2,5 (ca 3000 km/h)
- Reichweite: 5 km (bis maximal 3 km Schusshöhe)
Technische Daten, Mistral 2
wie Mistral 1, nur:
- Gewicht: leichter als der Vorgänger
- Geschwindigkeit: Mach 2,6
- Reichweite: 6 km (bis maximal 3 km Schusshöhe)
Mistral Systeme
Mistral MANPADS
Die bekannteste Verwendung für die Mistral ist das Mistral MANPADS (kurz für Mistral Man Portable Air Defense System), welches die tragbare Infanterie-Version darstellt. Es besteht in erster Linie aus der Rakete inklusive Startrohr (Container), einem 3-Bein Stativ mit Sitz und Griffen, einer Elektronikbox, Batterien/Kühlmittel und diversen Objektiven für Tag- und Nachteinsatz.
Die komplette Ausrüstung kann zwar von einem Mann bedient, aber bedingt durch die Größe und das Gewicht, von 2 bis 3 Mann transportiert werden:
- Container, 24 kg
- Stativ, 22 kg
- Zubehör, 16 kg
Das Ziel kann auf 2 Arten aufgefasst werden:
- mündlich, durch die Angaben eines außenstehenden Kommandanten
- per Tonsignal im Helm, erzeugt durch ein Zielzuweisungsradar (ZZR bzw AZR)
Die Rakete benötigt ein Kühlmittel, um den Infrarotsuchkopf der Rakete abzukühlen; mit einem Kühlmittelbehälter kann das System so bis zu 45 Sekunden betriebsbereit gehalten werden.
Mistral Simbad- / Sadral-System
Das Simbad- bzw Sadral-System ist eine marinegestützte Variante der Mistral-Luftabwehrrakete. Sie wird aus einem 2-fach- (Simbad) oder einem 6-fach-Starter (Sadral) abgefeuert, um primär gegen niedrig fliegende Seezielflugkörper (sog. Seaskimmer) eingesetzt zu werden. Das System gilt als sehr treffsicher und hat mittlerweile weltweit seine Abnehmer gefunden. Auch die Französische Marine setzt es auf ihren neuesten Schiffen ein, wie z.B. der Charles de Gaulle oder den Forbin-Klasse-Zerstörern (Projekt Horizon). Der 6-fach-Starter kann per Hand innerhalb von 6 Minuten nachgeladen werden. In beiden Systemen werden die Mistral-2-Raketen verwendet.
Mistral ATAM
ATAM (air-to-air Mistral) ist das auf Helikoptern eingesetzte Luft-Luft-System. Die französische Bezeichnung ist air-air très courte portée (AATCP) [1].
Einzelnachweise
- ↑ Mistral Air Defence Missile System, France (englisch)
Weblinks
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