- Mittleres Torfmoos
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Sphagnum magellanicum Systematik Unterabteilung: Laubmoose i.w.S. (Bryophytina) Klasse: Torfmoose i.w.S. (Sphagnopsida) Ordnung: Sphagnales Familie: Sphagnaceae Gattung: Torfmoose (Sphagnum) Art: Sphagnum magellanicum Wissenschaftlicher Name Sphagnum magellanicum Brid. Sphagnum magellanicum ist ein zur Gattung Sphagnum, Sektion Sphagnum, zählendes Torfmoos und durch seine rötliche Färbung und die auffällig großen Blätter leicht kenntlich.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Sphagnum magellanicum bildet bis 20 cm lange Pflanzen, die matt dunkel- oder bläulichrot, purpurn bis tief purpurrot oder karminrot gefärbt sein können. Gelegentlich treten auch grünliche Pflanzen auf. Sie wachsen stets in Polstern oder formen Bulte. 4 bis 5 Äste treten in Büscheln zusammen, wovon 2 oder 3 Äste abstehen. Die anderen hängenden Äste liegen dem Stämmchen dicht an.
Die schwach-faserige, dünnwandige Epidermis des Stammes ist meist 4-schichtig, wobei die Außenwände meist 1 oder 2 (selten bis 4) kleine Löscher aufweisen. Die Sklerodermis ist rötlich, rotbraun oder purpurn. Die flachen, fast rechteckigen, zungenförmigen Stammblätter liegen dem karminroten Stämmchen dicht an und weisen keine Blattlfügelzellen auf.
Die hohlen, lanzettlichen Astblätter laufen in eine breite, gerundete Spitze aus. Sie liegen den Ästchen meist dachziegelig an. Nur selten sind sie leicht abstehend. Die Hyalocyten haben auf der Blattinnenfläche große, runde Poren in der Nähe der Seitenränder. Auf der Außenseite stehen die Poren zu zweit oder zu dritt zusammen. Die kleinen, elliptisch geformten Chlorocyten sind gewöhnlich glatt, erscheinen im Astblattquerschnitt zentriert und werden von den großen Hyalocyten völlig eingeschlossen.
Eine Verwechslungsgefahr besteht eigentlich nur mit rötlichen Formen von Sphagnum palustre. Durch einen Querschnitt der Astblätter lässt es sich durch die zentrierte Stellung der Chlorocyten jedoch eindeutig unterscheiden.
Verbreitung und Standort
Sphagnum magellanicum ist zirkumpolar verbreitet und kommt in ganz Mitteleuropa vor. Das Torfmoos ist kennzeichnend für die zentralen Bereiche intakter, ombrotropher Regenmoore, wo es auf sogenannten Bulten wächst beziehungsweise diese formt. Heute ist es vor allem in nicht zu stark entwässerten Hochmoorresten verbreitet. Selten ist er an der Bildung von Schwingrasen beteiligt. Sein pH-Optimum liegt im sehr sauren Bereich zwischen 2 und 4,5. Daneben ist das Mittlere Torfmoos in stark sauren Zwischenmooren und in Moorwäldern zu finden. Das Torfmoos erträgt eine Beschattung in gewissem Umfang, bleibt dann aber meist grün. Es bevorzugt gleichmäßig durchfeuchtete Torfböden und meidet länger überstaute Flächen. Gegenüber zeitweiliger Austrocknung ist es relativ unempfindlich und regenerationsfähig.
Das Mittlere Torfmoos ist die Kennart der Pflanzengesellschaften der Hochmoorbulten-Gesellschaften (Oxycocco-Sphagnetea). Typische Begleitmoose sind Sphagnum rubellum oder Sphagnum fuscum.
Literatur
- Nebel, Philippi: Die Moose Baden-Württembergs Band 3 (Ulmer Verlag, 1. Auflage, 2005 ISBN 3-8001-3278-8)
- H. Gams, W. Frey, J.-P. Frahm, E. Fischer: Kleine Kryptogamenflora, Bd.4, Die Moospflanzen und Farnpflanzen Europas (Spektrum Akademischer Verlag), ISBN 3827408482
- A. J. E. Smith: The Moss Flora Of Britain And Ireland (Cambridge University Press), ISBN 0-521-54672-9
- G. Ludwig: Exkursions-Bestimmungsschlüssel der Sphagnen Mitteleuropas (BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag), ISBN 3-7843-3856-9
- C. Berg: Moose Mecklenburg-Vorpommerns VII: Bestimmungshilfe zum Einarbeiten in die Gattung Sphagnum (Torfmoose). Natur und Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern 31: 93–102. 1995
- K. Dierßen: Bestimmungsschlüssel der Torfmoose in Norddeutschland. Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg, Heft 50, Kiel 1996, ISBN 3-00-000730-x
Weblinks
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