Mitylene

Mitylene
Gemeinde Mytilini
Δήμος Μυτιλήνης (Μυτιλήνη)
Mytilini (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Nördliche Ägäis
Präfektur: Lesbos
Geographische Koordinaten: 39° 6′ N, 26° 33′ O39.10526.5557Koordinaten: 39° 6′ N, 26° 33′ O
Höhe ü. d. M.: 0–527[1] m
Ägäis–Kourteri
Fläche: f4107,460 km²[2]
Einwohner: 36.196 (2001[3])
Bevölkerungsdichte: 337 Ew./km²[2]
Gemeindelogo:
Gemeindelogo von Gemeinde Mytilini}}}
Sitz: Mytilini
LAU-1-Code-Nr.: 830100
Gemeindegliederung: 9 Gemeindebezirkf7
Website: www.mytilene.gr
Lage in der Präfektur Lesbos
Bild:Dimos Mytilinis.png

f9

Die Hafenstadt Mytilini [mitiˈlini] (griechisch Μυτιλήνη (f. sg.), altgr. Mytilēne, türk. Midilli) ist wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum der griechischen Insel Lesbos. Die Stadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde (Δήμος Μυτιλήνης Dimos Mytilinis), der Präfektur Lesbos (Νομός Λέσβου Nomos Lesvou), der Verwaltungsregion Nördliche Ägäis (Περιφέρεια Βόρειου Αιγαίου) und Hauptstandort der Universität der Ägäis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Freiheitsstatue

Das Gemeindegebiet liegt auf der Amali-Halbinsel (Χερσόνησο της Αμαλής), der südöstlichsten und kleinsten der drei großen Halbinseln von Lesbos und erstreckt sich einige Kilometer nordwärts darüber hinaus. Insgesamt beträgt die Nord Süd Ausdehnung 20 km, von Ost nach West maximal 7 km. Die Amali-Halbinsel wird im Osten von der Meerenge von Lesbos (Στενό Μυτιλήνης) und im Westen vom Golf von Gera (Κόλπος της Γέρας) begrenzt, das Kap Agrilia (Ακροτιριο Αγριλιά) ist der südlichste Punkt. Die kleine Halbinsel Machera (Μαχαίρα) bildet den nördlichen Abschluss des Gemeindegebiets. Südlich davon und östlich des kleinen Hafenortes Skala Pamfyllon liegt die kleine unbewohnte Insel Pamfyllon (Ν. Παμφυλλον).

Nachbargemeinden sind im Norden Loutropolis Thermis und Evergetoulas, im Westen gegenüber dem Golf von Gera die Gemeinde Gera.

Die Stadt Mytilini liegt in der Mitte der Ostküste an der mit etwa 3 km schmalsten Stelle der Amali-Halbinsel.

Mythologie

Nach Diodor, (5,81f) trägt Mytilini den Namen einer der beiden Töchter des bei Homer erwähnten Königs Makar, die andere Tochter hieß Mithymna.[4]

Gemeindegliederung

Gemeinde Mytilini mit Gemeindebezirken
Gemeindebezirk Fläche (km²) Einwohner Siedlungen (Einwohner)
Mytilini 15,805 28.879 Mytilini (Μυτιλήνη (f. sg.)), 27.247
Varia (Βαρειά (f. sg.)), 1.254
Neapoli (Νεάπολι (f. sg.)), 198
Pligoni (Πλιγόνι (n. sg.)), 180
Agia Marina 20,481 732 Agia Marina (Αγία Μαρίνα (f. sg.)), 426
Agia Paraskevi (Αγία Παρασκευή (f. sg.)), 212
Agrilia Kratigos (Αγριλιά Κρατήγος (f. sg.)), 94
Alyfanda 9,628 638 Alyfanda (Αλυφαντά (n. pl.)), 509
Kedro (Κέδρο (n. sg.)), 74
Outza (Ουτζά (f. sg.)), 4
Pyrgi (Πυργί (n. sg.)), 51
Afalonas 7,976 514 Afalonas (Αφάλωνας (m. sg.)), 514
Loutra 22,137 1.414 Loutra (Λουτρά (n. pl.)), 1.118
Ano Charamida (Άνω Χαραμίδα (f. sg.)), 13
Skala Loutron (Σκάλα Λουτρών (f. sg.)), 251
Charamida (Χαραμίδα (f. sg.)), 32
Moria 16,179 1.662 Moria (Μόρια (f. sg.)), 1.207
Achlia (Αχλιά (f. sg.)), 56
Larisos (Λάρισος (f. sg.)), 264
Marmaro (Μάρμαρο (n. sg.)), 135
Pamfila 11,303 1.308 Pamfila (Πάμφιλα (n. pl.)), 1.247
Niselia (Νησέλια (n. pl.)), 39
Paralia (Παραλία (f. sg.)), 22
Panagiouda 0,825 705 Panagiouda (Παναγιούδα (f. sg.)), 705
Taxiarches 3,126 344 Taxiarches (Ταξιάρχες (m. pl.)), 344

Die Einwohnerzahlen geben den Stand zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 18. März 2001 an.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Antike Bauwerke

Mole des Antiken Hafens mit osmanischem Turm
Antiker Hafen

Der nördliche Hafen von Mytilene (Αρχαίο Ακρομόλιο) hieß Malois Limin (Μαλόης λιμήν) nach dem örtlichen Heiligtum des Apollon Maloen. Er wurde durch zwei, noch in außergewöhnlich gutem Zustand erhaltene Molen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. gesichert. Die östliche bis an die Wasseroberfläche erhaltene Mole im Stadtteil Epano Skala ist 350 m lang und beginnt an einem osmanischen Turm der Festung. Am nördlichen Ende befand sich nach einer Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert ein Leuchtturm. Die zweite 150 m lange Mole grenzt das Hafenbecken nach Norden ab und beginnt in der Nähe einer verlassenen Fabrik im Stadtteil Kalamaris. Die Anlage repräsentiert eine frühe Hafenanlage und wird auch heute noch von den Fischern genutzt.

Agora

An der Küstenstraße beim alten Hafen von Epano Skala befand sich im späten 4. oder frühen 3. Jahrhundert v. Chr.eine Agora. Vom ehemals etwa 150 m langen Säulengang sind die Fundamente und Stylobaten der Säulen erhalten.

Antikes Theater

Das antike Theater (Αρχαίο Θέατρο) befindet sich in der Nähe der Kirche von Agios Kyriaki oberhalb des Stadtteils Synikismos. In der Antike war das in einen Hang gebaute Theater (Αρχαίο Θέατρο) für den Blick über die Akropolis, die Häfen auf die kleinasiatische Küste bekannt. In spätrömischer Zeit wurde das hellenistische Theater aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. (~ 330 v. Chr.) umgebaut. Nach Plutarch[5] soll das 10.000 Zuschauer fassende Theater als Vorbild des Theater des Pompeius in Rom gedient haben. Die runde Orchestra mit einem Durchmesser von 24,2 m war von der halbkreisförmigen Zuschauertribüne (koilon) durch eine Mauer getrennt.[6]

Spätrömisches Gebäude

Bei dem spätrömischen Gebäude hinter der Kathedrale Agios Athanasios handelt es sich aufgrund der erhaltenen Architekturteile vermutlich um ein öffentliches Gebäude. Erhalten sind ein halbkreisförmiges Fundament mit Basen sowie Reste von ionische Säulen. Zusammen mit den zahlreichen rund um Mytilini entdeckten Herrenhäuser zeugen die Gebäudereste von der Blütezeit der Stadt und der Region während der römischen Zeit.

Römisches Aquädukt bei Moria
Römisches Aquädukt bei Moria

Das römische Aquädukt bei Moria stammt wahrscheinlich vom Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr.. Das Aquädukt war Teil der 26 km langen Wasserleitung aus der Nähe von Agiasos am Berg Olymbos in die Stadt Mytilini. Weitere Überreste der Leitung sind bei Lambou Myli zu finden. Das 27 m hohe Aquädukt ist auf einer Länge von etwa 170 m teilweise erhalten und hatte siebzehn Bögen. Die tägliche Kapazität betrug 127.000 m³.[7]

Bauwerke

Kastro

Die Festung von Mytilini (Κάστρο Μυτιλήνης auch Φρούριο της Μυτιλήνης) befindet sich heute auf einer Halbinsel im Nordosten. Vermutlich im 6. Jahrhundert n. Chr. während der Herrschaft Justinian I. wurde die Festung über den Resten einer antiken Akropolis auf der ehemaligen Insel Kioski (Κιόσκι) errichtet. In byzantinischer Zeit war die Insel noch durch den fast 800 m langen und etwa 30 m breiten Evripos (Εύριπος) genannten Kanal getrennt. Aus dieser Zeit sind noch ein Tor an der Nordseite, Befestigungsbauwerke an der Ostmauer sowie eine Zisterne im zentralen Bereich der Festung erhalten.

Festung von Mytilini

Als Dank für die Waffenhilfe im Kampf gegen den byzantinischen Gegenkaiser Johannes VI. bekam Francesco Gattilusio 1355 die Insel Lesbos als erbliche Herrschaft von Johannes V. verliehen. Andere Quellen berichten, dass Maria die Schwester von Johannes V. die Insel als Mitgift in die Ehe mit Francesco Gattilusio mit einbrachte. Sie blieb bis 1462 im Besitz der venezianischen Patrizierfamilie. Nach einer lateinischen Inschrift am Westtor wurde ab 1373 die Festung umfassend ausgebaut und verstärkt. Die neue Befestigung folgte überwiegend den byzantinischen Vorgängerbauten, jedoch wurde der Innenraum aufgeteilt, in das heutige ‚Untere Kastro‘ (Πάνω Κάστρο) und ‚Mittlere Kastro‘ (Μεσαίο Κάστρο). Ein starkes Erdbeben am 6. August 1384 richtete große Schäden an, die offenbar bis 1403 behoben waren. Unter Domenico Gattilusio wurde die Festung mit zusätzlichen Kanonen ausgerüstet, sein Bruder Niccolo, der letzte Archon von Lesbos ließ die Verstärkung von Mauern und Wällen, Errichtung der Zinnen und das anlegen von Gräben und weiteren Beobachtungsstellen ausführen. Aus genuesischer Zeit zeugen die Ruinen der Kirche Agios Ioannis (Άγιος Ιωάννης).

Nach einer 27tägigen Belagerung wurde die Festung durch Verrat im September 1462 von den Osmanen erobert. Sultan Bayezid II. ließ 1501 die Zerstörungen, die auf der Nordseite zum Hafen von Epano Skala in den Kriegen mit der Republik Venedig (1499–1503) entstanden waren, reparieren und zusätzlich zwei Geschütztürme errichten. Weitere Modernisierungs- und Aufbauarbeiten wurden 1643–44 in Folge einer Zerstörung vermutlich einem Erdbeben ausgeführt.

Osmanisches Bad

Das osmanisches Bad Tsarsi Hamam (Τσαρσί Χαμάμ) ist der einzig erhaltene Hamam von ehemals drei in Mytilini. Tsarsi ist aus dem türkischen Çarşı für ‚Markt‘ abgeleitet. Der zwischen 1800 und 1825 erbaute Tsarsi Hamam befindet sich in einer Nebenstraße der Odos Ermou in der Nähe der Geni Moschee im historischen Zentrum der Stadt. Die Architektur des Bades drückt die allgemeine Tendenz der neoosmanischen Kunst des 19. Jahrhunderts aus, die sich in einer Wiederbelebung der klassischen Modelle des 16. Jahrhunderts ausdrückt. Seit der Restaurierung werden die Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen genutzt.[8]

Moscheen

Valide Tzami (Moschee)

Die Valide Tzami (Βαλιδέ Τζαμί) liegt in Meernähe im Stadtteil Epano Skala in der Platia Kornarou Straße (Πλατεία Κορνάρου). Die Moschee wurde vor 1791 erbaut. Obwohl eine Inschrift über dem Eingang 1615 als Gründungsjahr angibt, wird vermutet dass diese Inschrift zu einem älteren Bauwerk gehört. Das 15 m hohe zylindrische Minarett mit sechsseitigem Sockel an der Nordwestecke ist das einzig erhalten gebliebene in der Stadt. Der mehrseitige mit arabesken dekorierte Marmorbrunnen befindet sich im alten Archäologischen Museum von Mytilini.[9]

Giali Tzami (Moschee)

Die Giali Tzami (Γιαλί Τζαμί ‚Küsten Moschee‘) liegt an der Küstenstraße beim Hafen von Epano Skala und wurde um 1880 von der muslimischen Gemeinde erbaut. Einer über dem Eingang eingelassenen Marmortafel mit arabischer Inschrift ist zu entnehmen, dass die Moschee nach dem Erdbeben von 1867 einen Vorgängerbau aus dem Jahr 1690 ersetzte. Der Eintritt der Frauenbereichs befand sich an der nordöstlichen, an der nordwestlichen stand ein fünfseitiges Minarett das im Jahr 1939 eingestürzt ist.

Geni Tzami (Moschee)

Die Geni Tzami (Γενί Τζαμί, türkisch Yeni Cami ‚Neue Moschee‘) liegt in Epano Skala an der Odos Ermou und lag in der Mitte des ehemaligen türkischen Marktes. In unmittelbarer Nähe befinden sich der muslimische Friedhof und das türkische Bad Tsarsi Hamam (Τσαρσί Χαμάμ). Geni Tzami wurde 1825 erbaut war die größte und zuletzt erbaute Moschee in Mytilini. Nach der kleinasiatischen Katastrophe wurden Flüchtlinge in der Moschee untergebracht. Später wurde das Dach abgebrochen und das Baumaterial verkauft. Vom ehemaligen Minarett ist nur noch der Sockel erhalten. Es befand sich an der nordwestlichen Ecke war etwa 30 m hoch und überragte den Glockenturm der Kathedrale. Während der griechischen Militärdiktatur sollte die Moschee abgebrochen werden.[10] Seit 2000 werden Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt und für kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen und Ausstellungen genutzt.[11]

Museen

Archäologisches Museum

Das Archäologische Museum von Mytilini (Αρχαιολογικό Μουσείο Μυτιλήνης) ist in zwei m entfernt liegenden Gebäuden untergebracht.

  • In einer 1912 erbauten unter Denkmalschutz stehenden neoklassizistischen Villa in der Odos Argiris Eftaliotis (Οδός Αργύρης Εφταλιώτης) in Hafennähe befindet sich das alte archäologische Museum. Die Ausstellungsgegenstände im Hauptgebäude aus prähistorischer bis römischer Zeit stammen von der gesamten Insel. Daneben werden auch Stücke aus Privatsammlungen und Schenkungen präsentiert. Größere Fundstücke wie im äolischen Stil gearbeiteten Kapitelle des antiken Tempels von Klopedi, mit Reliefs verzierte Grabsteine sowie Statuen von der archaischen bis zur römischen Zeit werden im Außenbereich und im Vorhof gezeigt.
  • Der 1995 fertig gestellte Neubau (Νέο αρχαιολογικό μουσείο), vom griechischen Staat und der Europäischen Gemeinschaft finanziert, liegt in der Odos 8. Noemvriou (Οδός 8ης Νοεμβρίου) im Stadtteil Kioski wo neuere Ausgrabungen einen Aphroditetempel nachgewiesen haben. Am 23. März 1999 wurde die Dauerausstellung Lesbos, von der hellenistischen bis in römische Zeit (Η Λέσβος από την Ελληνιστική στη Ρωμαϊκή Εποχή) eröffnet. Die Ausstellung führt den Besucher in die Lebensweise aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n.Chr. ein. Neben den spätrömischen Fußbodenmosaiken aus dem Haus des Menander[12][13], die Motive aus Komödienszenen und ein Porträt des Dichters zeigen, werden Wandmalereien, Gebrauchsgegenstände und Skulpturen von stattlichen Herrenhäusern auf dem Hügel von Agia Kyriaki präsentiert. Diese bezeugen den wirtschaftlichen Wohlstands Mytilinis im 2. Jahrhundert. Vervollständigt wird die Sammlung durch Grabsteine mit eingearbeiteten Reliefs, Statuen und Porträts der hellenistischen und römischen Zeit sowie mit Texten, Karten und Modellen, die zum besseren Versändnis der Ausstellungsstücke beitragen.[14]
Museum Byzantischer Kunst

Das Museum Byzantischer Kunst (Μουσείο Βυζαντινής τέχνης) wurde 1978 gegenüber der Kirche Agios Therapon im Zentrum von Mytilini erbaut. Die Sammlung umfasst sakrale Gegenstände aus der byzantinischen und nachbyzantinschen Zeit, Priestergewänder, Schnitzereien, seltene Handschriften sowie alte Gottesdienstbücher. Aus der Ikonensammlung, die Werke vom 13. bis zum 19. Jahrhundert beinhaltet, sind die drei Ikonen des Allmächtigen, des heiligen Ioannis Theologos und des heiligen Georg von Bedeutung.

Städtische Gemäldegalerie

Die Städtische Gemäldegalerie (Δημοτική Πινακοθήκη Mυτιλήνης) ist in einer dreistöckigen Villa vom Ende des 19. Jahrhunderts in Epano Skala untergebracht. Die Galerie zeigt eine bedeutende Gemäldesammlung, die der griechische Kunstkritiker Giorgos Simos-Petris nach seinem Tod 1998 sowie seine Schwester Elli Simos nach ihrem Tod 2001 der Stadt Mytilini vermachten. Die so genannte Petris Sammlung umfasst 138 Gemälde, Stiche, Bücher und Gravuren der griechischen Maler Giannis Tsarouxis, Giorgios Gounaropoulos, Yannis Moralis und Alekos Fassianos und ausländischer Maler wie Pablo Picasso und Henri Matisse. Daneben sind in der Städtischen Gemäldegalerie auch Werke bedeutender Maler der Insel ausgestellt.

Theofilos Museum (Μουσείο Έργων Θεόφιλου)
Theofilos Büste vor dem Theofilos Museum, Varia

Das Theofilos Museum befindet sich in einem Olivenhain im südlichen Vorort Varia, etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt. Das Museum wurde 1964 nach Plänen von Giorgos Giannoulellis erbaut. Das Museum wie die 86 Gemälde des naiven Malers Theofilos wurden der Stadt Mytilini von dem Kunstkritiker Tériade geschenkt.[15]

Teriade Museum

Das Museum – Bibliothek Stratis Eleftheriadis – Teriade (Μουσείο – Βιβλιοθήκη Στρατή Ελευθεριάδη – Teriade) befindet sich im südlichen Vorort Varia, etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt und wurde 1979 eröffnet. Finanziert wurde das Gebäude von Tériade, der Entwurf des aus Lesbos stammenden Architekten Giorgos Giannoulellis zeichnet sich durch einfache architektonische Züge aus. In sechzehn der insgesamt zwanzig Räumen auf zwei Etagen werden Publikationen des Verlegers wie Originalausgaben von Tériades Zeitschriften Minotaure und Verve gezeigt. Außerdem beinhaltet das Museum die 27 illustrierten Kunstbücher mit Werken von Marc Chagall, Le Corbusier, Alberto Giacometti, Henri Matisse, Joan Miró, Pablo Picasso und weiteren modernen Künstlern, die in einer Aufflage von 180–250 Exemplaren erschienen und von den Künstlern signiert wurden. Jedes Buch ist in einer Vitrine ausgestellt, an den Wänden werden die jeweils letzten Probedrucke der nummerierten Bücher gezeigt. Außerdem sind 37 Werke von Theophilos, sechs von Yannis Tsarouchis und drei von Kaligiannis ausgestellt.

Verkehr

Flugverkehr

Der Mytilene International Airport Odysseas Elytis (Κρατικός Αερολιμένας Μυτιλήνης, Οδυσσέας Ελύτης) befindet sich weniger als 10 km südlich des Stadtzentrums. Linienflüge von Athen und Thessaloniki werden von der nationalen griechischen Fluglinie Olympic Airways und von Aegean Airlines angeboten. Zusätzlich bietet Olympic Airlines Direktflüge von Limnos, Chios, Samos und Rhodos an. In der Zeit von Mai bis Oktober sind auch Charterflüge aus Düsseldorf, München, Wien und Amsterdam im Angebot.[16]

Schiffsverkehr

Die meisten der großen Fährgesellschaften in der Ägäis laufen Mytilini an. Verbindungen von Piräus über die Kykladen und weiter nach Thessaloniki werden ebenso wie von Alexandroupoli nach Rhodos angeboten.[17] Nach Ayvalik in der Türkei bestehen täglich Verbindungen mit einer Personenfähre. Ebenfalls eine Personenfähre bedient die Verbindung über den Golf von Gera von Koundouroudia nach Perama in der Nachbargemeinde Gera.

Busverkehr

Obwohl im Südosten der drittgrößten griechischen Insel gelegen, befindet sich der zentrale Busbahnhof in Mytilini. Die Busgesellschaft KTEL Mytilinis (ΚΤΕΛ Μυτιλήνης) betreibt sowohl das Netz für die Stadtbusse als auch der Überlandbusse.

Bildung

Universität der Ägäis

Mytilini ist Hauptstandort der 1984 gegründeten Universität der Ägäis (Πανεπιστήμιο Αιγαίου)[18] sowie Standort von zwei der fünf Schulen der Universität.

Städtepartnerschaften

Mitylini unterhält Städtepartnerschaften in Griechenland

außerhalb Griechenlands

Persönlichkeiten

in Mytilini geboren

in Mytilini gestorben

in Varia geboren

  • Theofilos (* um 1870–1934), griechischer naiver Maler
  • Tériade (* 1897–† 1983), griechisch-französischer Kunstkritiker, Kunstsammler, Redakteur und Verleger

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 212 Lesbos, 1:70.000 (Karte). Road Editions, ISBN 978-960-8481-92-3. 
  2. a b Angaben des griechischen Innenministeriums
  3. a b Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001, S. 223f (PDF, 875 kB)
  4. Robert Rollinger, Brigitte Truschnegg, Peter W. Haider (Hrsg.): Altertum und Mittelmeerraum: Die antike Welt diesseits und jenseits der Levante: Festschrift für Peter W. Haider zum 60. Geburtstag. Franz Steiner Verlag, 2006, ISBN 3515087389, 9783515087384. [1], Seite 92, deutsch
  5. Matthias Gelzer, Elisabeth Herrmann-Otto: Pompeius: Lebensbild eines Römers. Franz Steiner Verlag, 2005, ISBN 3515084746, 9783515084741, S. 244. [ http://books.google.de/books?id=_ZCW5jnkWyQC], Seite 104, deutsch
  6. Antikes Theater Mytilini, Griechisches Kulturministerium, griechisch [2]
  7. Römisches Aquädukt, Griechisches Kulturministerium, griechisch [3]
  8. Tsarsi Hamam, Griechisches Kulturministerium, griechisch [4]
  9. Valide Tzami (Moschee), Griechisches Kulturministerium, griechisch [5]
  10. Zeitung Aiolika Nea (Αιολικά Νέα), 23.01.2009, griechisch [6]
  11. Geni Tzami (Moschee), Griechisches Kulturministerium, griechisch [7]
  12. Wilhelm Geerlings; Wilehlm Geerlings, Christian Schulze (Hrsg.): Der Kommentar in Antike und Mittelalter: Neue Beitrage Zu Seiner Erforschung. Römische Komödienbilder Seiten 63ff. BRILL, ISBN 9004135626, 9789004135628, S. 276. [8]
  13. Römische Mosaiken aus Griechenland [9]
  14. Archäologisches Museum von Mytilini, Griechisches Kulturministerium [10]
  15. Theofilos Museum, Griechisches Kulturministerium [11]
  16. Flughafen Mytilini, griechisch und englisch [12]
  17. Fährverbindungen in Griechenland [13]
  18. Universität der Ägäis - Fachbereiche, englisch [14]

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