Mix&Genest

Am 1. Oktober 1879 wurde die OHG Mix & Genest, Telegraphenbau-Anstalt und Telegraphendraht-Fabrik in Berlin-Schöneberg von dem Kaufmann Wilhelm Mix und dem Ingenieur Werner Genest gegründet. Die Firma entwickelte sich sehr erfolgreich. Genest war seit 1886 im Alleinbesitz der Firma und wandelte die Firma 1889 in eine AG mit dem Namen Actiengesellschaft Mix & Genest, Telephon-, Telegraphen- und Blitzableiter-Fabrik um. Mix & Genest war einer der Pioniere der Schwachstromindustrie und stellte Telephon-, Telegraphen- und Signalanlagen her. 1904 hatte die Firma bereits 2300 Beschäftigte mit Filialen in Amsterdam und London. 1907 trat Genest aus der Geschäftsführung aus und war aber weiterhin beratend tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg waren es Schwachstromerzeugnisse aller Art, sowie auch Rohrpost- und Kleinförderanlagen. Nach dem Tod von Genest im März 1920 übernahm die AEG 1922 die Mehrheit des Aktienkapitals. Zwischen 1923 und ca. 1925 stellte Mix und Genest auch Rundfunkgeräte her, die unter dem Markennamen Emgefunk vertrieben wurden.

Mix & Genest stellte in Berlin von ca. 1921 bis 1927 unter dem Namen Emgefunk Rundfunkgeräte, Verstärker und Lautsprecher her, die von der Mix & Genest Hansawerke GmbH in Hamburg vertrieben wurden.

1930 erwarb die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG in Berlin, die zur International Telephone and Telegraph Company (ITT) gehörte, die Firma. 1930 hatte Mix & Genest ca. 3200 Beschäftigte bei einem Umsatz von 21 Mill. RM, das Aktienkapital betrug 1931 16,185 Mill. RM.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte die Firma ihren Sitz von Berlin nach Stuttgart. 1958 kam es unter der Ägide von ITT zum Zusammenschluss mit der C. Lorenz AG, die Firma hieß zukünftig Standard Elektrik Lorenz AG (SEL), der Firmenname Mix & Genest wurde nicht mehr weitergeführt.

Literatur

• Festschrift 75 Jahre Mix & Genest 1879–1954. Mix-und-Genest-Aktiengesellschaft Stuttgart, Stuttgart-Zuffenhausen 1954.