Mjasischtschew M-4

Mjasischtschew M-4
Mjassischtschew M-4 Bison
Eine zum Transport von Aussenlasten umgebaute Maschine 2005 auf der MAKS in Zhukovskiy, auch bekannt als WM-T „Atlant“
Typ: Strategischer Bomber
Entwurfsland: Sowjetunion
Hersteller: OKB Mjassischtschew
Erstflug: 20. Januar 1953
Indienststellung: 1954
Stückzahl: mindestens 4

Die Mjassischtschew M-4 (NATO-Codename: Bison) war ein sowjetischer strategischer Bomber, der vom OKB Mjassischtschew ab 1951 entwickelt wurde. Die M-4 war über viele Jahre ein wichtiges Waffensystem der sowjetischen Fernfliegerkräfte.

Die in der UdSSR auch als „Molot“ (Vorschlaghammer) bezeichnete Maschine hatte am 20. Januar 1953 ihren Erstflug und wurde am 1. Mai 1954 erstmals auf der traditionellen Luftparade in Moskau-Domodedowo öffentlich vorgestellt. Die Maschine war der erste vierstrahlige, strategische Langstreckenbomber der Sowjetunion und sollte eine Alternative zur gleichzeitig entwickelten Tupolew Tu-16 darstellen. Die Reichweite des Bombers war jedoch anfangs immer noch zu begrenzt, um US-Ziele zu erreichen, da Mjassischtschew keine praktikables Verfahren entwickeln konnte, um das Flugzeug in der Luft zu betanken. Dies war westlichen Militärbeobachtern jedoch zunächst nicht bekannt. Auch wurden bei der Vorführung 1954 die damals einzigen vier Exemplare in großen Runden über die Zuschauer gelenkt, so das der Eindruck entstehen sollte, die Sowjetunion verfüge über mindestens 28 Maschinen dieses Typs.

Maschinen vom Typ M-4 oder deren Weiterentwicklungen M-4A und 3M (NATO-Codename: Bison-B) waren über Jahrzehnte als strategische Bomber, Aufklärungs- und Tankflugzeug im aktiven Einsatz.

In den 1950er Jahren wurden mit weiterentwickelten Versionen dieses Flugzeuges eine Reihe von internationalen Rekorden aufgestellt. Seit 1986 ist eine der Maschinen im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation in Monino ausgestellt.

Die Mjassischtschew WM-T „Atlant“ ist eine zweimal gebaute Variante der M-4, die dazu diente, im Rahmen des Buran-Raumfährenprogamms die Raumfähre und auch Teile der Trägerrakete Energija zu transportieren. Das Flugzeug war auch unter der Bezeichnung 3M-T bekannt. Ab 1989 übernahm die An-225 die Aufgaben der WM-T „Atlant“.

Technische Daten

Die M-4 3M aus Monino (2006), im Vordergrund liegen Lastkörper (Bombenattrappen)
  • Besatzung: sechs bis elf Mann
  • Triebwerk: vier Mikulin AM-3D-Turbostrahltriebwerke mit je 85,6 kN Schub
  • Spannweite: 50,48 m
  • Länge: 47,20 m
  • Höhe: 12,80 m
  • Flügelfläche: 309 m²
  • Leermasse: 82.000 kg
  • Zuladung: 40.000 kg
  • Startmasse: 181.000 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 1.000 km/h in großer Höhe
  • Marschgeschwindigkeit: 900 km/h
  • Reichweite: 9.800 km mit 12.000 kg Bomben
  • Gipfelhöhe: 13.700 m
  • Bewaffnung: sechs bis zehn 23-mm-Kanonen, bis zu 12.000 kg Bomben

Siehe auch

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