MoO

MoO

Master of Orion (kurz MoO) ist eine Serie von rundenbasierten 4X-Strategiespielen für PC. Die erste Version, Master of Orion (1) wurde von Simtex entwickelt und 1993 von MicroProse veröffentlicht. Es folgten 1996 Master of Orion II (ebenfalls bei MicroProse veröffentlicht) und 2003 Master of Orion III, veröffentlicht bei Infogrames.

Inhaltsverzeichnis

Spielprinzip

Das Spielprinzip gehört zum Genre der 4X-Strategie (engl.: explore, expand, exploit, exterminate), was etwa besagt: auskundschaften, ausbreiten, ausbeuten, ausrotten. Das Spielumfeld sind dabei Planetensysteme in einer fiktiven, zufallsgenerierten Galaxis. Es lässt sich mit der Civilization-Reihe vergleichen.

Man führt im Spiel die Zivilisation einer Spezies (Menschen oder Außerirdische), beginnend bei der Entwicklung des überlichtschnellen Fluges, bis zum Beherrschen der Galaxie. So ist es möglich Raumschiffe zu bauen, die Galaxis zu erkunden, neue Planeten zu besiedeln, die Wirtschaft aufzubauen und zu forschen, sowie seine Schiffe und planetaren Bauten zu verbessern. Bei Kontakt mit anderen Rassen können Diplomatie, Handel und auch Kampf zum Einsatz kommen.

Zum Sieg kann man auf verschiedene Arten gelangen:

  • diplomatisch: durch erfolgreiche Wahl im galaktischen Rat zum Oberhaupt
  • Eroberung aller anderen Rassen
  • Eroberung des Planeten Orion bzw. im Teil 2 Sieg über die Antaraner.

Geschichte

Erschienen sind:

Zusätzlich gab es einen Vorläufer von Master of Orion, Star Lords (manchmal auch MoO 0 genannt). Dieses Spiel darf laut Quicksilver kostenlos heruntergeladen werden.

Master of Orion 1

Master of Orion
Entwickler: Simtex
Verleger: MicroProse
Plattform(en): IBM PC / DOS
Genre: Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi: Einzelspieler
Steuerung: Tastatur, Maus
Systemminima: DOS
Sprache: Deutsch
Altersfreigabe: PEGI:
Keine
Klassifizierung


USK:
Keine
Klassifizierung

Master of Orion 1 ist ein DOS-basiertes Singleplayer Strategiespiel. Viele Aspekte des Spiels, wie beispielsweise die Produktionsplanung, werden als einfache Zahlen mit Balkenreglern als Einstellungsmöglichkeit dargestellt. Jede Sonne auf der Karte stellt ein bewohnbares Objekt dar, Planeten gibt es im eigentlichen Sinn also nicht. Die Forschung verläuft prozentual verteilt in mehreren Forschungsbereichen parallel. Der Spieler kann maximal 6 Schiffstypen erstellen, die in Unmengen hergestellt werden können. Im Raumkampf werden alle Schiffe eines Typs zu einer Einheit zusammengefasst.

Im Vergleich zu den Nachfolgern schon weitgehend ausgearbeitet ist der Diplomatieaspekt. Neben Krieg und Frieden gibt es verschiedene Verträge zum Technologie- und Wirtschaftsaustausch.

Master of Orion 2

Master of Orion 2
Entwickler: Simtex
Verleger: MicroProse
Publikation: 31. Okt. 1996
Plattform(en): DOS, Mac OS und Windows
Genre: Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi: Einzelspieler + Multiplayer
Steuerung: Tastatur, Maus
Systemminima: DOS / Windows 95
Sprache: Deutsch
Altersfreigabe: PEGI:
Keine
Klassifizierung


USK:
Keine
Klassifizierung

Master of Orion 2 verfeinerte das Spielprinzip vor allem im Detailbereich.

  • Es gibt nun Sonnensysteme mit einzelnen Planeten, die alle einzeln kolonisiert werden können.
  • Die Bevölkerung wird nun nicht mehr als Zahl dargestellt, sondern pro Million Bevölkerung gibt es eine Bevölkerungseinheit, die man beliebig der Forschung, Produktion oder Versorgung zuweisen kann. Diese Bevölkerung wird nun bei einer Invasion auch nicht mehr zwangsläufig umgebracht, wie es im ersten Teil noch der Fall war. So ist das Entstehen von Mischbevölkerungen möglich.
  • Die Planeten können nun auch mit Gebäuden erweitert werden, die verschiedene Dinge verbessern oder ermöglichen.
  • Der Forschungsbaum ist nicht mehr randomisiert und es ist nur noch möglich, in jeweils einem Technologiefeld zu forschen, aus dem für gewöhnlich nur eine Technologie erhältlich ist. Die restlichen können von anderen Spielern mittels Diplomatie, Eroberung (von Kolonien und Schiffen) oder Spionage erworben werden.
  • Bei den Raumschiffen kann man jetzt mehr als 6 Typen haben, was dazu führt, dass oft auch sehr alte Schiffe noch benutzt werden (die nachgerüstet werden können), was den Vorteil einer erfahrenen Besatzung mitbringt. In den Kämpfen werden nun auch alle Schiffe einzeln dargestellt und auch in einer zweidimensionalen Spielbrettumgebung simuliert. Riesige Flotten wie in MoO 1 gibt es nicht mehr, da ein Kommandopunktesystem die Anzahl der Schiffe stark begrenzt und außerdem in einer Kolonie nur noch maximal ein Schiff pro Spielrunde produziert werden kann.
  • Mit den Trilarianern, Gnolams und Elerianern wurden drei weitere Rassen eingeführt. Außerdem kann der Spieler in MoO 2 seine Rasse zu Spielbeginn alternativ nach Maß zusammenstellen.
  • Zusätzlich wurde in MoO 2 die Rasse der Antaraner eingeführt, die allerdings in einer anderen Dimension gefangen sind. Als Zufallseffekt, der vor Spielbeginn ausgeschaltet werden kann, dringen sie von Zeit zu Zeit in die Spielergalaxie ein und versuchen eine zufällige Kolonie zu zerstören. Sie verfügen über sehr fortschrittliche Schiffe, greifen aber nur mit wenigen an. Jeder weitere Angriff erfolgt mit mehr und größeren Schiffen als der vorherige. Um die Antaraner in ihrer Dimension erreichen und schlagen zu können, benötigt man selbst sehr fortschrittliche Technologie.
  • Das Spiel liegt als DOS-, Windows-95- als auch Mac-OS-Version vor und bietet einen Multiplayermodus, der jedoch zwischen den Spielversionen nicht interoperabel ist.

Master of Orion 2 war über das Total Entertainment Network (TEN) im Internet spielbar. Nach dem Ende der kurzen Existenz von TEN dienten Multiplayer-Suchmaschinen mit IPX-Emulatoren wie Kahn und Kali (Shareware) als neue Plattform. Kahn verlor an Bedeutung, da es nicht mit Windows XP kompatibel war, doch in letzter Zeit sind mit VPN-Lösungen und dem DOS-Emulator DOSBox zwei weitere Alternativen in Erscheinung getreten, wobei DOSbox die beste Stabilität liefert. Selbst innerhalb der Kali-Community ist DOSBox mittlerweile die populärste Lösung für Online-Games, da es den Benutzern von Betriebssystemen wie Linux, Windows 2000 etc. ermöglicht, die DOS-Version von MoO 2 zusammen zu spielen. Die DOS-Version liefert im Multiplayer-Modus zudem weitaus bessere Stabilität als die Windows-Version. Es sind selbst zehn Jahre nach der Veröffentlichung von MoO2 noch regelmäßig Spieler auf dem Kali-Chatserver 138 sowie IRC-Channel irc.quakenet.org#moo2 anzutreffen.

Version 1.31 ist der letzte offizielle Patch, der unter anderem die sehr populäre Option Schiffsinitiative hinzugefügt hat. Wenn man sie aktiviert, wird bei den taktischen Gefechten nicht mehr automatisch der Angreifer den ersten Zug ausführen, sondern die Zugreihenfolge ordnet sich dann nach einem Initiativwert, der sich aus Strahlenoffensivbonus geteilt durch 10 plus der Gefechtsgeschwindigkeit ergibt.

Allerdings gibt es auch in 1.31 noch eine Reihe von schwerwiegenden Fehlern, die sich systematisch ausnutzen lassen. Z.B. wird für den Spieler beim Beenden des letzten Auftrags der Bauliste die überschüssige Produktion gespeichert, wobei man aber auch noch gleichzeitig diese Produktion als Handelswaren gutgeschrieben bekommt. Ein Fan des Spiels hat dies zum Anlass genommen, den Fanpatch 1.40 zu entwickeln, der den Missbrauch derartiger Fehler verhindert. Der Patch 1.40 kann mit dem Patch 1.31 koexistieren und verfügt außerdem über eine Reihe optionaler Modifikationen: Galaxienkarte für fairere Startbedingungen (wie z.B. das Entfernen von Wurmlöchern, schwarzen Löchern, Nebeln oder Splitterkolonien), Pickmoddifikation (10-14 positive Picks), Deaktivieren des Wohnungsbaus oder des Scannens im taktischen Gefecht, die No-Report-Option (Technologien und Spione der Gegner sind nicht ersichtlich), eine neue Galaxiengröße namens Cluster und ein neues Zeitalter Post-Warp stehen zur Verfügung. Die beiden letztgenannten Modifikationen sind im Startmenü des Spiels integriert, wohingegen die anderen Optionen über die Befehlszeile der Verknüpfung geladen werden müssen. Das 1.40-Patch-Projekt ist noch keineswegs abgeschlossen. Derzeit wird noch an einem Antaraner-Modifikation gearbeitet, die die Angriffe dieser Spezies intensivieren soll.

Master of Orion 3

Master of Orion 3
Verleger: Infogrames
Plattform(en): IBM PC / Windows
Genre: Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi: Einzelspieler + Multiplayer
Steuerung: Tastatur, Maus
Systemminima: Windows 98
Sprache: Deutsch
Altersfreigabe: PEGI:
Keine
Klassifizierung


USK:
Keine
Klassifizierung

2003 wurde der von Quicksilver Software entwickelte dritte Teil veröffentlicht. Das Gameplay von Master of Orion wurde komplett verändert und im Wesentlichen komplexer ausgelegt.

Nachfolger und Alternativen

Bildschirmfoto vom FreeOrion-Projekt

Derzeit (Stand: Februar 2007) sind vom Rechteinhaber Atari keine direkten Nachfolger geplant. Es gibt jedoch Bestrebungen, ein Master-of-Orion-ähnliches Spiel unter der GPL und Creative Commons, zu entwickeln. Dieses Projekt wird in Anlehnung an die freie Entwicklung FreeOrion genannt.[1][2]

Ebenfalls von MicroProse wurde Star Trek: Birth of the Federation (kurz: BOTF) entwickelt und erschien im Jahr 1999. BOTF ist im Star-Trek-Universum angesiedelt und weist ein ähnliches Spielprinzip wie Master of Orion II auf.

Im Jahre 2006 sind mit Galactic Civilizations 2 (GalCiv2), Sword of the Stars (SOTS) und Space Empires V drei Titel erschienen, die dem rundenbasierten 4X-Strategiegenre zugerechnet werden. Die erste Erweiterung zu GalCiv2 namens „Dark Avatar“ erschien im März 2007; eine weitere Erweiterung ist in Aussicht gestellt worden. Eine Erweiterung zu SOTS, die nicht im deutschsprachigen Raum erscheinen soll, ist ebenfalls erschienen. Seit Juli 2007 ist eine komplett deutsche Version von Space Empires V im Handel erhältlich.

Rassen

Folgende außerirdische Rassen finden in den Spielen der MoO-Reihe Verwendung

Spezies Rasse Heimatwelt Spezialität MoO Version
Humanoid Menschen Sol Handel und Diplomatie 1-3
Humanoid Psilon Mentar Forschung; Mali bei Bodentruppen und Produktion 1-3
Humanoid Evon Unbekannt Militär 3
Saurianisch Sakkra Sssla Vermehrung; höhere Bevölkerungsdichte möglich 1-3
Saurianisch Raas Unbekannt Produktion 3
Saurianisch Grendarl Unbekannt Vermehrung, Militär 3
Geoden Silicoid Cryslon brauchen keine Nahrung; langsameres Bevölkerungswachstum; keine diplomatischen Kontakte mit anderen Spezies möglich 1-3
Insektoidisch Klackon Kholdan Industrie-Produktion; keine Moral-Boni/-Mali, da Schwarmbewusstsein 1-3
Insektoidisch Tachidi Unbekannt Militär 3
Kyberneten Meklar Meklon Industrie-Produktion; verbrauchen weniger Nahrung 1-3
Kyberneten Cynoiden Unbekannt Automatisierung --> mehr Fabriken 3
Harvester Ithkul Unbekannt Beachtliche Boni in allen Bereichen 3
Ichtosyaner Trilarianer Trilar Ozeanbewohner; schnellere Raumschiffe 2-3
Ichtosyaner Nommo Trilar Ozeanbewohner, Forschungsbonus, hohe Diplomatie 3
Ätheraner Imsaies Unbekannt Leben auf Gasriesen, Forschungsbonus, Diplomatie-Bonus, Produktions-Bonus 3
Ätheraner Eoladi Unbekannt Leben auf Gasriesen, Forschungsbonus, Diplomatie-Bonus, Produktions-Bonus 3
Formwandler Darlok Nazin Spionage/Sabotage 1-2 (3*)
Canin Bulrathi Ursa Bodentruppen 1-2 (3*)
Avian Alkari Altair Defensiv-Bonus im Raumkampf 1-2 (3*)
Felid Mrrshan Fieras Angriffsbonus im Raumkampf 1-2 (3*)
Humanoid Gnolam Gnol Handel, Glück 2 (3*)
Humanoid Elerianer Draconis Militär, telepathisch (-> gewaltlose Eroberung von Planeten) 2 (3*)
Gargantua Rhea Rhea Bevorzugen kalte Gasriesen, Militär, hohe Umweltverschmutzung 3*
Pilzartig Phaigour Unbekannt Militär, hohes Bevölkerungswachstum 3*
Pflanzenartig Audrieh Unbekannt Militär, niedrige Umweltverschmutzung 3*
Proto-Plasmide Ajadar Unbekannt Militär, hoher Opressometer Wert 3*
Nicht Körperlich Brye Eths Unbekannt Militär, brauchen eine Nahrung für 5 Bevölkerungseinheiten 3*

Mit 3* gekennzeichnete Spezies sind im dritten Teil nicht spielbar. Sie können aber in das eigene Volk integriert werden, wenn eine Kolonie auf einem von diesen Rassen bewohnten (aber nicht kontrollierten) Planeten errichtet wird.

Weblinks

Quellen

  1. FreeOrion 0.3.1 RC6 Deutsch – Artikel bei CHIP Online
  2. FreeOrionWiki (englisch)

Wikimedia Foundation.

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  • Moo — (m[=o]), a., adv., & n. See {Mo}. [Obs.] Chaucer. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Moo — (m[=oo]), v. i. [imp. & p. p. {Mooed}; p. pr. & vb. n. {Mooing}.] [Of imitative origin.] To make the noise of a cow; to low; a child s word. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Moo — Moo, n. The lowing of a cow. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • moo — [mu:] v [Date: 1500 1600; Origin: From the sound] if a cow moos, it makes a long low sound >moo[i] n …   Dictionary of contemporary English

  • moo — (v.) to make the characteristic sound of a cow, 1540s, of imitative origin. Related: Mooed; mooing. The noun is from 1789. Baby talk moo cow (n.) attested from 1812 …   Etymology dictionary

  • Moo — Moo, 1) Silbermünze in Japan = 2 Sgr. 8 Pf.; 2) Gewicht daselbst = 36,4 holländische As …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Moo — Moo, Silbermünze in Japan = 2 Sgr. 8 Pfg. = 7 kr. C. M., als Gewicht = 36, 41 holländ. As …   Herders Conversations-Lexikon

  • moo — ► VERB (moos, mooed) ▪ make the characteristic deep vocal sound of cattle. ► NOUN (pl. moos) ▪ such a sound. ORIGIN imitative …   English terms dictionary

  • moo — [mo͞o] n. pl. moos [echoic] the characteristic vocal sound made by a cow; lowing sound vi. mooed, mooing to make this sound; low …   English World dictionary

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