Moczarski

Moczarski
Kazimierz Moczarski

Kazimierz Damazy Moczarski (* 21. Juli 1907 in Warschau; † 27. September 1975 ebenda) war ein polnischer Journalist, Schriftsteller, Chef des Büros für Information und Propaganda der polnischen Untergrund-Heimatarmee.

Leben

Kazimierz Moczarski studierte Jura an der Warschauer Universität und Journalistik an der Journalistik-Hochschule, und erhielt 1931 ein Praktikum im polnischen Konsulat in Paris. 1932–1934 studierte er in Paris am Institut für Internationale Rechtswissenschaften. Danach war er bis 1939 Journalist. Nach Kriegsausbruch war er ab 1940 Mitglied der Untergrund-Heimatarmee (Armia Krajowa, AK). Ab August 1942 war er im Büro für Information und Propaganda (BiP) der AK tätig. Moczarski nahm teil an einigen Kampfaktionen der AK. Während des Warschauer Aufstandes 1944 leitete er die Funkstation der Aufständischen, im April 1945 übernahm er die Leitung des BiP.

Am 11. August 1945 wurde er von den stalinistischen Behörden verhaftet, im Gefängnis gefoltert und zu zehn Jahren Haft verurteilt. 1948 begann ein erneutes Gerichtsverfahren und 1952 erfolgte das Todesurteil. Als zusätzliche Schikane der Gefängnisverwaltung wurde Moczarski vom 2. März bis 11. November 1949 in gemeinsamer Zelle des Warschauer Gefängnisses mit dem Kriegsverbrecher Jürgen Stroop, im Jahre 1943 Befehlshaber der SS-, Polizei- und Wehrmachtseinheiten für die Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto, untergebracht. Aus den Gesprächen zweier ehemaliger Kriegsgegner entstand nach 1972 das Buch „Gespräche mit dem Henker“ (Rozmowy z katem).

Nach Stalins Tod 1953 wurde die Todesstrafe vom Obersten Gericht in lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Moczarski blieb aber bis 1955 in der Todeszelle. Erst 1956 wurde Moczarski begnadigt und kam am 24. April 1956 frei. Er wurde Chefredakteur der Tageszeitung „Kurier Polski“. Schwer erkrankt, trat Moczarski 1975 in den Ruhestand und starb einige Monate später.

Literatur

  • Kazimierz Moczarski: Gespräche mit dem Henker – Das Leben des SS-Gruppenführers und Generalleutnants der Polizei Jürgen Stroop. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 1982, ISBN 3596234662

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