Modern Style

Modern Style
Jugendstilservice 1902: Die geschwungene Linienführung ist typisches Merkmal des Jugendstils
Jugendstilvase, circa 1900, Porzellan und Kupfer von der Firma Rosenthal.
Stuhl entworfen von Henry van de Velde für das Speisezimmer von Schloss Lauterbach in Neukirchen/Pleiße
Wiener Stadtbahnstation Karlsplatz von Otto Wagner 1898. Zu beachten ist hier die ornamentale Behandlung der Fassade im oberen Bereich.
Wiener Secession (Jugendstil)
Gemeindehaus (Obecní dům) in Prag

Der Jugendstil ist eine kunstgeschichtliche Epoche um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Weitere Bezeichnungen sind art nouveau, Modern Style, Modernisme, Stile Liberty, Reformstil oder Wiener Secession; in Russland Stil Modern und in Frankreich wurde auch der Begriff Fin de siècle verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft des Begriffs

Der Begriff ist nur im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden, den Nordischen Ländern und in Lettland in Gebrauch, so benannt nach der 1896 gegründeten Münchner illustrierten Kulturzeitschrift Die Jugend. Dabei ist dieser Begriff in seinem heutigen relativ wertfreien Sinne durch die spätere kunstgeschichtliche Rezeptionsliteratur geprägt worden. Beim Aufkommen des Begriffs um 1901 wird der Jugend- und Secessionsstil in den einschlägigen Zeitschriften ('Dekorative Kunst', Autoren: Hermann Muthesius, Julius Meier-Graefe) als kritisches Etikett für die modische Popularisierung und die dabei als karikierend empfundene Nachahmung der neuen Formen in den (Einzel-)Werken von Künstlern wie etwa Henry van de Velde durch die Industrie mit ihrer ('billigen') kunstgewerblichen Massenproduktion verwendet.

Kennzeichen und Programmatik

Mietshaus am Homburger Platz in Ilmenau, erbaut um 1905

Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien.

Bei solchen formalen Klassifizierungen darf allerdings nicht übersehen werden, dass der Jugendstil keineswegs eine so geschlossene Bewegung war, wie die Bezeichnung 'Jugendstil' heute bei uns den Anschein erwecken mag. Es handelt sich um eine Reihe von teilweise auch sehr divergierenden Strömungen innerhalb Europas, die sich allenfalls in der Abkehr vom Historismus wirklich 'einig' waren, also der Ablehnung der bis dato gängigen Praxis der Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder.

Mit dem Jugendstil verbinden sich zahlreiche künstlerische Programme und Manifeste. Er steht im heutigen Verständnis unter anderem auch für große gesamtkünstlerische Gestaltungen, wie etwa dem Palais Stoclet in Brüssel, in der alles vom äußeren Bauwerk bis zur dekorativen Innenausstattung im einheitlichen Sinne durchgestaltet wurde. Damit wurde auch die Forderung nach der großen Verschmelzung von „Kunst und Leben“ verknüpft, der Wiedereinbeziehung der Kunst in das Alltägliche, im Sinne einer umfassenden künstlerischen Neugestaltung aller alltäglichen Dinge, wobei den dekorativen Künsten ein ganz besonderes Gewicht zukam. In diesem Punkt knüpfte der Jugendstil allerdings an den Historismus an, der bereits das „Gesamtkunstwerk“ zum Programm erhoben hatte. Zugleich war dies der programmatische Gegenentwurf zur Abgehobenheit und Abgesondertheit auratischer Kunstwerke in der reinen Sphäre der so genannten „hohen“ oder „Bildenden Kunst“.

Zur Programmatik des Jugendstils gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität und Ausdruck der Funktion in der Erscheinung der Dinge, dass also die Funktionen eines Gebäudes auch dessen Gestaltung sichtbar bestimmen sollte. So beispielsweise sollten die Fassaden nicht länger symmetrisch und von axialen Aufteilungen bestimmt sein müssen, sondern einer aus dem Grundriss entwickelten Raumvorstellung folgen dürfen. Insgesamt gehört die Abkehr von den historischen Bauformen und die intensive Suche nach neuen dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten in Architektur und Kunstgewerbe zum erklärten Programm vieler Künstler des Jugendstils. Eine der zentralen Fragen des Jugendstils war in gewisser Weiterführung der Stildebatten des 19. Jahrhunderts die Frage nach dem so genannten „modernen“ Stil, dem „Stil unserer eigenen Zeit“.

Historische Entwicklung und Verbreitung

Haus der «Singer» Gesellschaft in Sankt Petersburg, 1904

Entstehung

Geschichtlich steht der Jugendstil zwischen Historismus und moderner Kunst. Diese Stilrichtung dauerte ca. 20 Jahre. Er kann als eine Antwort auf verschiedene vorausgehende Zeitströmungen des 19. Jahrhunderts verstanden werden:

  • Die industrielle Revolution und damit das Aufkommen von, mit Verzierungen überladener, maschinell hergestellter Massenware im viktorianischen England.
  • Den Historismus im Frankreich der so genannten Belle Epoque, der in Verbindung mit den Bedürfnissen des gehobenen Bürgertums in "Extravaganz" ausuferte. In etwas vereinfachter Form dominierte der Historismus auch in Süddeutschland. In Österreich war der Historismus im letzten Jahrhundertdrittel hegemonial, in diesem Stil wurde die Ringstraße erbaut. Schon von den Zeitgenossen als emblematisch empfunden wurde der zugehörige Malstil, vor allem Hans Makarts, mit seinen neobarocken Allegorien.
  • In München dominierte ebenfalls die großbürgerlich bestimmte Malkunst, charakterisiert und beherrscht durch den Lenbachkreis um den Maler Franz von Lenbach.

Die Arts and Crafts-Bewegung in England

William Morris: Königin Guinevere, 1858 (Tate Gallery)
Dante Gabriel Rossetti: Monna Vanna, 1866, Tate Gallery, London

Trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen in den verschiedenen Ländern muss der Jugendstil, die Art Nouveau, der Sezessionsstil, der Modern Style als internationales Phänomen, das die gesamte westliche Kunst umfasste, verstanden werden. Ihren Ursprung hat sie in der Arts and Crafts-Bewegung in England. Wegbereiter waren die Werkkünstler William Morris, der Architekt Philip Webb, der Kunstkritiker und Sozialphilosoph John Ruskin und die präraffaelitische Bruderschaft um die Künstler Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones. Letztere ähnelt in einigen Aspekten der Bewegung der Nazarener im deutschsprachigen Raum. 1861 gründete Morris, der überzeugt war, dass sich alles Kunstgewerbe in völliger Entartung befand, mit Freunden die Firma Morris, Marshall, Faulkner & Co. Ab 1875 hieß das Unternehmen Morris & Co. Ideale dieser Werkstatt waren einfache Schönheit, Nützlichkeit und Qualität. Maschinenarbeit war ausgeschlossen. Noch heute berühmt sind die Morris-Tapeten. 1891 gründete Morris einen bibliophilen Verlag, die Kelmscott Press. Das erste Buch dieses Verlages, The Story of Glittering Plain, mit eigens entworfenen neuen Techniken, Materialien und Schrifttypen, wurde ein überwältigender Erfolg beim Publikum.

1883 gründeten verschiedene Artist-Designers, die sich dem Kunsthandwerk verpflichtet fühlten, die Arts and Crafts Exhibition Society. Weitere Werkstätten entstanden, beispielsweise 1882 die Century Guild von Arthur Mackmurdo und 1888 die School of Handicraft von Charles Robert Ashbee.

Aubrey Beardsley: Isolde, Illustration in „Pan“, Berlin, 1899-1900

Auch das japanische Stilelement fand über England seinen Eingang in die europäische Kunst und sollte zu einem prägenden Bestandteil der Jugendstilkunst werden. 1854 und 1862 fanden in London große Ausstellungen japanischer Kunst statt. 1858 schloss England ein Handelsabkommen mit Japan. Japanische Holzschnitte, Möbel, Keramiken und Lackarbeiten wurden in großer Anzahl nach England importiert. Unter denjenigen, die sich für diese Kunst begeisterten, war der Designer und Dozent Christopher Dresser, der mit seinen kunsthandwerklichen Entwürfen, vor allem aber mit seinen Büchern einen großen Einfluss auf die Bewegung hatte. 1877 reiste er im Auftrag der New Yorker Firma Tiffany nach Japan.

Der gebürtige Amerikaner James McNeill Whistler, seit 1859 in London war ebenfalls einer der Pioniere, die den Japonismus in England populär machten. Japanische Farbholzschnitte waren in besonderem Maße das stilistische und technische Vorbild für Whistlers Arbeit.

Als weitere Protagonisten sind die Architekten und Designer Ernest Gimson und Charles Voysey sowie der Unternehmer Sir Arthur Liberty und der Künstler Charles Ricketts zu nennen. Oscar Wilde vertraute Ricketts die Illustration und Produktion der Mehrzahl seiner Werke an.

Der wohl bekannteste Künstler des englischen Modern Style ist der Illustrator Aubrey Beardsley. Stilistisch ließ sich der Autodidakt Beardsley von Burne-Jones, vor allem aber von Whistler inspirieren. Thematisch begeisterte und entsetzte Beardsley mit seinen morbiden, frivolen, kunstreich-kühl ziselierten Grafiken sowohl seine Zeitgenossen als auch spätere Betrachter seiner Kunst bis in die heutige Zeit.

Verbreitung in Deutschland

Ursprünge

Jugendstil-Schrift

Der Jugendstil ist in Deutschland aus lokalen Bewegungen und Künstleravantgarden entstanden, die erst im Laufe der Jahre und über die vielen neu gegründeten Kunstzeitschriften zu einem überregionalen Ideenaustausch gelangten.

Namensgeber der Bewegung, die in Deutschland zuvor als Art Nouveau oder als Yachting Style bezeichnet wurde, war die künstlerische Wochenzeitschrift Die Jugend, die erstmals im Mai 1896 in München erschien. Als weitere einflussreiche Zeitschriften sind der Münchner Simplicissimus und die Berliner Zeitschrift Pan zu nennen.

Einer der rührigsten Mitarbeiter bei Jugend und Pan war der Maler und Gestalter Otto Eckmann. Ebenso wie seine Vorgänger in England befasste er sich intensiv mit der japanischen Kunst. Ihn interessierte besonders die flächige Darstellung von Naturmotiven. Sein Lieblingstier, der Schwan, wurde zu einem der Leitmotive des Jugendstils.

München

Weitere Künstler, die dazu beitrugen, dass München zu einem der Zentren des Jugendstils wurde, sind:

  • Hermann Obrist, der 1895 mit seiner Stickarbeit Peitschenhieb, einem Wandbehang, der eine Zyklame darstellt, großes Aufsehen erregte. Obrist gründete 1897 gemeinsam mit Freunden, darunter Peter Behrens, die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk, um die Produktion und den Verkauf der neuen Kunstrichtung zu fördern.
  • August Endell, der die Fassade des 1897 gebauten Hauses Elvira entwarf. Mit seinem Drachenornament war dieses Haus ein spektakulärer Blickfang im Münchner Stadtbild. Leider wurde das Haus im 2. Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
  • Richard Riemerschmid mit seinen Möbeln und Raumentwürfen.
  • Der Architekt, Raumgestalter, Bildhauer, Maler und Gestalter Bernhard Pankok.
  • Bruno Paul mit seinen Möbelentwürfen, die sowohl auf der Weltausstellung in Paris 1900 als auch in St. Louis 1904 preisgekrönt wurden.
  • Der Architekt Martin Dülfer.
  • Der Architekt und Innenarchitekt Hans Eduard von Berlepsch-Valendas.

Darmstadt

Neben München entwickelte sich Darmstadt zum zweiten Zentrum des Jugendstils in Deutschland. Motor dieser Entwicklung war der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Bei Besuchen in England hatte sich der weltoffene Großherzog, ein Enkel der Königin Viktoria, mit der Arts and Crafts-Bewegung vertraut gemacht. 1899 berief er sieben junge Künstler nach Darmstadt in die Künstlerkolonie. Er ließ auf der Mathildenhöhe durch den Architekten Joseph Maria Olbrich ein Ateliergebäude errichten, außerdem hatten die Künstler die Möglichkeit, sich eigene Wohnhäuser zu bauen. Neben Olbrich waren Peter Behrens, Hans Christiansen, Ludwig Habich und Patriz Huber weitere bedeutende Künstler unter den Darmstädter Sieben.

Karlsruhe

Karlsruhe war - nach Darmstadt - ein weiteres Zentrum des Jugendstils in Südwestdeutschland. Hier machten bereits vor 1900 die Architekten Hermann Billing und Karl Moser durch avantgardistische Entwürfe von sich reden. Billing vertrat einen expressiven, farbbetonten Jugendstil, Moser eher eine abgeklärte, geometrische Variante. Bemerkenswert sind vor allem die Hofapotheke in der Kaiserstraße/Ecke Waldstraße und die Villenkolonie der Baischstraße am Kaiserplatz (Billing) sowie die Bebauung der Wendtstraße in der Weststadt und der Gegend um die Lutherkirche in der Oststadt (Moser u.a.). Um 1900 war Karlsruhe mit der Grötzinger Malerkolonie auch ein Zentrum der deutschen Landschaftsmalerei mit Gustav Kampmann als stark stilisierendem, abstrahierendem Linien- und Flächenkünstler. Schließlich brachten die Kunstgewerbeschule (Max Laeuger), die Majolika (Alfred Kusche, Baukeramik) und das Atelier von Emmy Schoch (Reformkleider) bedeutende Beispiele für das Kunstgewerbe des Jugendstils hervor. Heute verfügt das Badische Landesmuseum über eine der besten Jugendstil-Sammlungen Deutschlands.

Leipzig

Aus den zahlreichen deutschen Städten, in denen der Jugendstil seine Spuren hinterlassen hat, ragt auch Leipzig hervor. So besitzt Leipzig den wohl größten erhaltenen Bestand an Gebäuden, die Architekturmerkmale des Jugendstils aufweisen. Sowohl im Zentrum als auch in den Stadtteilen Gohlis, Plagwitz, Leutzsch, im Waldstraßenviertel und in Stötteritz finden sich zahlreiche Jugendstilgebäude. Neben Mehrfamilienhäusern der Gründerzeit, zahlreichen Villen, öffentlichen Gebäuden und Geschäftsgebäuden hat der Jugendstil auch Eingang in die Industriearchitektur Leipzigs gefunden. Viele Gebäude weisen auch im Inneren deutliche Merkmale des Jugendstils auf, so etwa das im Stil der Neorenaissance erbaute "Neue Rathaus". Der wohl bedeutendste Jugendstilarchitekt Leipzigs war Paul Möbius (1866–1907), der in den Jahren 1893 bis 1907 etwa 40 Mehrfamilienhäuser, Villen und Geschäftshäuser plante und errichtete. Weitere namhafte Jugendstilarchitekten in Leipzig waren Fritz Drechsler, Max Pommer, Paul Lange und Emil Franz Hänsel.

Bad Nauheim

Auf Betreiben des Darmstädter Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein entstand in Bad Nauheim überwiegend durch Künstler der Darmstädter Künstlerkolonie ein einzigartiges Ensemble von Kur-Anlagen: Sprudelhof, Trinkkuranlage, Badehäuser, Parks und die Maschinenzentrale nebst Wäscherei. Es prägt noch heute, neben etlichen weiteren Jugendstilbauten, das Stadtbild und macht es zu einem außerordentlichen Gesamtkunstwerk der Zeit um 1910. Weil dieses Ensemble heute auch in seinen Details noch weitgehend erhalten ist, ist Bad Nauheim als einzige deutsche Stadt neben Darmstadt im Réseau Art Nouveau Network vertreten, in dem derzeit 20 europäische Städte und Regionen wie Barcelona, Budapest, Brüssel, Glasgow, Helsinki oder Wien sowie Havanna, als einziger Vertreter aus Übersee, zusammengeschlossen sind.

Berlin

In der Reichshauptstadt (Berlin) dominierte um 1890 der wilhelminische Prunk. Eine Ausstellung des Norwegers Edvard Munch führte 1892 zu einem Eklat, an dem sich jedoch der Widerstand einiger Künstler gegen die offizielle Kunst kristallisierte. Gegen die Schließung der Ausstellung protestierte eine Gruppe von elf Künstlern, unter ihnen Walter Leistikow, Max Liebermann und Max Klinger. Auf Initiative des Schriftstellers Otto Julius Bierbaum und des Schriftstellers, Herausgebers und Unternehmers Julius Meier-Graefe erschien 1895 die bereits erwähnte sehr exklusive und teure Zeitschrift Pan, die Impulse für neue Kunst geben sollte. Bereits 1900 musste die Zeitschrift wegen fehlenden wirtschaftlichen Erfolges wieder eingestellt werden. In den fünf Jahren, die der Zeitschrift beschieden waren, veröffentlichte jedoch ein großer Teil der künstlerischen Elite Deutschlands darin. Als Jugendstil-Künstler des Pan sind besonders zu nennen:

  • Der Schrift- und Ornamentkünstler Otto Eckmann, der die fantastischen Initialen für Pan entwarf.
  • Die Glas- und Schmuckkünstler Karl Koepping und Wilhelm Lucas von Cranach.

Berlin entwickelte sich zum Zentrum der deutschen Jugendstil-Schmuckkunst. Neben Cranach sind Hugo Schaper, Hermann Hirzel und Bruno Möhring zu nennen. Ihr floraler Stil erinnert in mancher Hinsicht an den des Belgiers Henry van de Velde.

Nicht zu vergessen gilt auch der Architekt Albin Müller, welcher in Darmstadt wirkte. Er baute 1911–1913 u. a. das heute unter Denkmalschutz stehende Sanatorium Dr. Barner in Braunlage im Harz.

Hagen

Der Mäzen Karl Ernst Osthaus gab in Hagen den Anstoß zum Hagener Impuls. Zwischen 1900 und dem Ersten Weltkrieg wollte er eine Künstlerkolonie in Hohenhagen entstehen lassen. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch seine Fertigstellung. So sind nur wenige der geplanten Bauten verwirklicht worden, diese jedoch von namhaften Künstlern die Osthaus nach Hagen holte. Unter anderem sind dies Henry van de Velde, Peter Behrens, Richard Riemerschmid.

Weitere Künstler und Zentren des Jugendstils in Deutschland

Jugendstil-Villa in Ilmenau mit den typischen „verspielten“ Schmuckelementen an der Fassade (Baujahr 1907)

Henry van de Velde war nicht nur in seinem Heimatland Belgien, sondern später auch in Deutschland ein Protagonist des Jugendstils. 1897 zeigte er bei der Kunstgewerbeausstellung in Dresden viel beachtete Inneneinrichtungen. In Meißen entwarf er in den Jahren 1904 und 1905 eine Porzellan-Manufaktur, deren Porzellan-Service noch heute bewundert werden. Im thüringischen Weimar erschuf Henry van de Velde das Schulgebäude für die Kunstgewerbeschule Weimar (1905-1906), in der er bis 1915 selbst Direktor war, sowie das Ateliergebäude für die gegenüberliegende Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar (1904-1911). Beide Gebäude waren dem Jugendstil verpflichtet. Ebenso sein eigenes Wohnhaus Haus Hohe Pappeln und die Inneneinrichtung des Nietzsche-Archivs in Weimar, für deren Gestaltung er verantwortlich zeichnete.

Unter den Künstlern der Künstlerkolonie Worpswede war Heinrich Vogeler derjenige, der sich in seiner Arbeit am engsten vom Jugendstil und seinen Idealen leiten ließ. Bekannt ist insbesondere Vogelers 1905 entstandenes Gemälde Sommerabend auf dem Barkenhoff[1], das ihn selbst und seine Worpsweder Künstlerfreunde zeigt, unter ihnen Paula Modersohn-Becker, ihr Mann Otto Modersohn und die Bildhauerin Clara Westhoff.

Art Nouveau in Frankreich

Der Salon de l'Art Nouveau

1871 zog der Hamburger Samuel Bing nach Paris. Er war zuvor im fernen Osten gewesen und handelte nun mit japanischen Farbholzschnitten, Keramik und Gebrauchskunst. 1894 lernte er auf einer USA-Reise Louis Comfort Tiffany kennen und verkaufte anschließend auch dessen Produkte in Europa. 1895 gründete er, um dem stark anwachsenden Geschäftsbetrieb gerecht zu werden, eine großzügige neue Galerie, die er Salon de l'Art Nouveau nannte. 1896 erregte eine Ausstellung von Möbeln des neuen Stils so großes Aufsehen, dass der Salon zum Namensgeber für die neue Bewegung wurde.[2]

In dieser Galerie standen Gemälde und grafische Arbeiten von in Frankreich lebenden Künstlern aller Richtungen zum Verkauf, beispielsweise Blätter von Henri de Toulouse-Lautrec, aber auch Impressionisten, Symbolisten und viele mehr. Man konnte kunsthandwerkliche Arbeiten des Amerikaners Louis Comfort Tiffany, des Deutschen Karl Koepping oder von Emile Gallé, eines der besten Meister der Schule von Nancy, kaufen. Bing sorgte dafür, dass Möbel von Henry van de Velde erstmals in Frankreich erhältlich waren. Später gründete Bing eine eigene Werkstatt und ließ dort Möbel nach Entwürfen von Edouard Colonna, Georges de Feure und Eugène Gaillard fertigen.

1903 verkaufte er seine Galerie an den Möbelkünstler Louis Majorelle. Es war nur folgerichtig, dass seine Galerie, die so entscheidend dazu beigetragen hatte, dass Frankreich und Paris zu europäischen Zentren dieser Kunstrichtung wurden, zum Namensgeber der Bewegung wurde.

Paris

Spiegel und Sessel von Hector Guimard

Paris wurde in vielerlei Hinsicht ein Zentrum des Art Nouveau:

  • Der Schmuckkünstler René Lalique entwickelte ab 1895 eine neue Formen- und Farbenwelt bei Schmuckstücken: Er ließ sich von der Ideenwelt des Symbolismus und den Formen der Natur, von Pflanzen, deren Blüten, Insekten, Fischen leiten. Er bevorzugte Materialien wie Glas, Email, Perlmutt, Elfenbein und Horn. Er setzt durch, dass statt des Materialwerts des Schmuckstückes der künstlerische Wert in den Vordergrund trat. Mit seinen Arbeiten hatte er einen so großen Erfolg, dass er schon 1890 dreißig Angestellte beschäftigte.
  • Ein weiterer bedeutende Meister der Schmuckkunst in Paris waren Georges Fouquet, der häufig nach Entwürfen von Alfons Mucha arbeitete. Besonders bekannt wurde er durch seine Schmuckstücke für die Schauspielerin Sarah Bernhardt. Weitere bekannte Pariser Schmuckkünstler sind Lucien Gaillard, der sich besonders von japanischer Kunst inspirieren ließ, sowie die Maison Vever, die Firma der Brüder Paul und Henri Vever.
  • Die Möbelkunst von Männern wie Eugène Gaillard, Edouard Colonna und Georges de Feure war tonangebend für Frankreich und darüber hinaus.
  • Der bekannteste Name unter den französischen Jugendstilkünstlern dürfte Henri de Toulouse-Lautrec sein. Auch Jules Chéret, Eugène Grasset, Alfons Mucha, Théophile Steinlen trugen das ihre dazu bei, dass die Plakatkunst mit neuen Techniken wie der Lithografie und anspruchsvoller künstlerischer Gestaltung zu einer anerkannten Kunstform und zu einem Sammelobjekt für Kunstliebhaber wurde.
  • Selbst die Pariser Metro wurde um 1900 zum Objekt der Art Nouveau. Dass es dazu kam, ist Hector Guimard zu verdanken, der die Pariser Metroeingänge mit phantasievollen Schmiedeeisengittern und den berühmten geschwungenen Schriftzügen gestaltete. Der Begriff Style Métro wurde sogar zum zweiten Synonym für den französischen Jugendstil. Außerdem erwarb sich Guimard auch als Möbelkünstler einen Ruf, der bis in die heutige Zeit anhält.
  • Zahlreiche Keramiker wie Marcel Bouval, Leon Noel Delagrange, Louis Chalon, Stoltenberg-Lerche, Larsson, Allouard, Alexandre Charpentier, Paul Philippe etc. prägten ebenfalls den französischen Jugendstil bzw. Art Nouveau, die ihre Werke über die Editeur d'Art wie Houdebine, E. Blot, Colin & Cie oder Arthur Goldscheider, dem Sohn von Friedrich Goldscheider, verkauften.

Nancy

Villa Majorelle, Nancy, typische Jugendstil-Fassade

Nancy war neben Paris das zweite Zentrum des Art Nouveau. Die Ecole de Nancy (Schule von Nancy, die sich durch Glas, Porzellan, Möbel und andere kunstgewerbliche Arbeiten auszeichnete) wurde 1901 von Emile Gallé gegründet. In den Jahren zuvor, ab 1894, hatte sich Gallé zunächst mit einer Glasbläserei, später auch mit Möbelwerkstätten als Künstler und Unternehmer hervor getan. Er experimentierte mit neuen Techniken der Glasbläserkunst (Marmorierungen, Reflexe, Glasschichten mit Einschmelzungen von Gold- und Silberfolien, Blasenbildungen). Auf den Weltausstellungen 1889 und 1900 wurden seine Arbeiten preisgekrönt.

Neben Gallé waren der berühmte Möbelkünstler Louis Majorelle sowie Jean-Antonin Daum und Eugène Vallin die Gründungsmitglieder der Schule von Nancy. Ein berühmter Glaskünstler der Schule von Nancy war Daum Frères.

Secessionsstil in Österreich

In Österreich wurde die Entwicklung ab 1897 vor allem in Wien voran getrieben durch die Zeitschrift Ver Sacrum und durch die Künstlergruppe der Wiener Secession, geführt unter anderem von Gustav Klimt, Joseph Maria Olbrich und von dem Dichter Hermann Bahr. Demzufolge bekam die Kunstrichtung in Österreich den Namen Secessionsstil. Neben Klimt waren Otto Wagner, Josef Hoffmann und Josef Plečnik bekannte Künstler des Secessionsstils. Daneben waren auch die Keramiken, Terrakotten und Bronzen der Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider international anerkannt.

Außerdem weltweit bekannt wurde die Wiener Werkstätte mit u. a. Koloman Moser, Josef Hoffmann und Dagobert Peche, die das Kunsthandwerk (Innenarchitektur, Keramik, Textil, Mode, Glas,...) zur Perfektion trieben.

Belgien

Stuhl von Henry van de Velde
Jugendstilfassade in Spa (Belgien)

Der Einfluss des Jugendstils in Belgien zeigt sich auch heute noch in der Hauptstadt Brüssel. Die Brüsseler Stadtgemeinde Sint-Gillis (oder Saint Gilles) ist in ihrem Zentrum vom Jugendstil geprägt. Auch in den Stadtgemeinden Schaerbeek, Etterbeek und Ixelles findet man viele Jugendstilgebäude. Vor allem der Architekt Victor Horta trug zu dieser Prägung der Stadt bei.

Andere wichtige belgische Jugendstil-Künstler sind Paul Hankar, Gustave Serrurier-Bovy, Philippe Wolfers sowie der bereits mehrfach erwähnte Henry van de Velde, der auch in Deutschland so entscheidend zur Entwicklung des Jugendstils beitrug.

Verbreitung in anderen Ländern

Csetneker spitze, Ungarn
Gemeindehaus Prag Treppenhaus mit Aufzug

Es gibt kaum ein westliches Land, das nicht vom Jugendstil beeinflusst wurde. Erwähnenswert sind unter anderem:

  • In Ungarn gilt Ödön Lechner mit seinen Bauten als namhafter Vertreter.
  • Unter dem Einfluss deutscher Architekten ist in der Stadt Riga in Lettland der Jugendstil zu einer der noch heute das Stadtbild wesentlich prägenden Architekturrichtungen geworden.
  • In Spanien entwickelte sich in Katalonien der stark verspielte Modernisme unter anderem von Antoni Gaudí, Lluís Domènech i Montaner und Josep Puig i Cadafalch.
  • In den USA wurde Louis Comfort Tiffany, der durch seine einzigartige, patentierte Glastechnik berühmt wurde und der auch die europäische Entwicklung stark beeinflusste, bereits erwähnt. Auch der Architekt Frank Lloyd Wright ist zu nennen, dessen frühe Arbeiten stark vom japanischen Einfluss geprägt sind. Der Grafiker und Schriftkünstler William Bradley ließ sich stark von William Morris, Aubrey Beardsley und anderen englischen Künstlern beeinflussen und trug so den europäischen Einfluss zurück nach Amerika.
  • Alfons Maria Mucha (* 24. Juli 1860 Ivančice in Mähren; † 14. Juli 1939 Prag) war ein tschechischer Plakatkünstler, Grafiker, Illustrator, Maler und Kunstgewerbler, der als einer der herausragenden Repräsentanten des Jugendstils gilt.

Ende des Jugendstils

Ein klares Ende des Jugendstils in den Wirren der Jahre bis zum und im Weltkrieg zu setzen, ist schlecht möglich. Es ist zu vergegenwärtigen, dass jede Stilbezeichnung eine sehr verallgemeinernde und zugleich abstrahierende Betrachtungsweise oftmals divergierender Zeitströmungen, rivalisierender und parallel laufender künstlerischer Trends verschiedener Sparten der Kunst darstellt und sich stets die Frage aufwirft, was und wer mit dem Begriff eingeschlossen werden soll, und was und wer außerhalb zu betrachten ist.

Das Einsetzen des allmählichen Endes des Jugendstils in Deutschland kann man auf die große Dresdner Kunstgewerbeausstellung 1906 datieren. In deren unmittelbarer Folge wird 1907 der Deutsche Werkbund gegründet, unter Beteiligung oder späterer Mitwirkung einer Reihe von mit dem Jugendstil bekannt gewordenen Künstlern (wie van de Velde, Behrens, Niemeyer, Endell, Obrist), der nunmehr – insbesondere unter seinem Vorsitzenden Hermann Muthesius – die Sachlichkeit, Schlichtheit und Gediegenheit zu neuen Leitbildern erhebt.

Für die Zeit zwischen 1906 und 1914 hat sich in der kunstgeschichtlichen Literatur keine allgemein gebräuchliche Stilbezeichnung etabliert, vorgeschlagene Begriffe wie z.B. „Reformarchitektur“ bzw. „Reformstil“ (im diffusen Kontext der allgemeinen Lebensreform), „Halbzeit der Moderne“ (nach der gleichnamigen Ausstellung 1991 in Münster) oder „Prämoderne“ haben sich bislang nicht durchsetzen können. Etwa um 1914 liegen in Deutschland (in Wien etwas früher) die Anfänge des Expressionismus, der nur in vereinfachender geschichtlicher Darstellung als Ablösung des Jugendstils präsentiert wird. Der Jugendstil hält sich etwa bei Interieurmalerei, Möbeln, anderen Gebrauchsgegenständen und kunstgewerblichen Produkten noch bis in die mittleren 1920er Jahre, indem er die Formensprache beibehält, aber in der Farbgebung auf den Expressionismus der Malerei reagiert.

Bedeutende Bauwerke des Jugendstils

Jugendstil-Krematorium im Stuttgarter Pragfriedhof
Jugendstil-Haus Felix Zawojski in Karlsbad
Villa Esche Chemnitz
Schloss Lauterbach Salon
Jugendstil-Villa in Ilmenau

Deutschland

Österreich-Ungarn

Künstlerhaus, Goethepark Nr. 1 in Klagenfurt, Kärnten, Österreich
Rudervereinshaus Albatros (links) und Hotel Wörthersee (rechts), Klagenfurt, Kärnten, Österreich

Sonstige

Ein von Hector Guimard entworfener Métroeingang in Montréal
Das Gebäude Masia freixa in Terrassa, 1907–1910 von Lluis Muncunill erbaut, beherbergt heute das Konservatorium

Jugendstil-Hallenbäder

Kleines Bad der Elisabethhalle, Aachen
Früheres Thedebad in Hamburg-Altona

Nur wenige Hallenbäder haben beide Weltkriege über- und dem Rostfraß widerstanden. Die wenigsten sind noch in Betrieb. Die übrig gebliebenen Gebäude sind Zeugnis dafür, dass Jugendstil die ganze Lebensführung umfasst. Gesundheit als Anliegen in der Zeit wirtschaftlicher Prosperität war nicht selbstverständlich, sondern oft nur Sache weniger engagierter Bürgergremien oder von Mäzenen. Denn meistens sind diese Schwimmbäder eher Badewannen-Ersatz als Freizeittempel. Aber eben nicht nur eine Dusche.

Es sind noch in Nutzung:

  • Die Elisabethhalle in Aachen
  • Das Jugendstilbad in Darmstadt seit 1986 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und 2008 renoviert wiedereröffnet.
  • Das Merkel’sches Schwimmbad in Esslingen am Neckar
  • Das Herschel-Bad in Mannheim
  • Das Müller'sche Volksbad in München
  • Das Schwimm- und Thermalbad Bains Municipaux (1905–1908) von Fritz Beblo in Straßburg
  • Wien: Der Platz, an dem das „sozialdemokratische“ Amalienbad steht, ist nach Jakob Reumann benannt. 1909 im Wiener Jugendstil eröffnet. Auch das Jörgerbad im XVII. Bezirk (Hernals) zeigt Jugendstil, 1914 als Wannen-, Dampf- und Hallenschwimmbad unter dem Namen „Kaiser Franz Joseph-Bad“ eröffnet. Das heute verlassene Zentralbad im I. Bezirk ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gab dort eine Reihe gekachelter Bäder im maurischen Stil.
  • Die Kuranlagen des Hotel Gellert in Budapest mit seiner Thermalquelle repräsentieren den Sezessionsstil. Ein fast komplett erhaltenes Palast-Hotel.
  • Das Alte Stadtbad in Augsburg
  • Stadtbad Viersen - Jugendstilbad mit einer Schwimmhalle (15 m langes Becken). Die ehemaligen Wannenbäder und Duschen wurden 2006 zu einer Saunalandschaft umgebaut die seitdem das Angebot des Bades bereichern.
  • Paris:
    • 13. Arrondissement: Piscine de la Butte aux Cailles, 1922 von Louis Bonnier: ornamentale Backsteinfassade
    • 18. Arrondissement: Piscine des Amiraux, 1927-1930 von Henri Sauvage, geschützt im Ensemble-Denkmalschutz seit, renoviert 2005; dieses Schwimmbad wird gerne als Filmkulisse, z.B. für den Film 'Amélie'

Es bestehen noch bzw. wurden abgerissen:

  • Volksbad, Nürnberg (Rothenburger Str.) zurzeit ungenutzt
  • 1911 entsteht in Altona auf Betreiben des Ottenser Großindustriellen Hermann Bauermeister das Bismarckbad (heute Hamburg) als 'bestes Hallenbad Norddeutschlands'. Gegen alle Widerstände wurde es 2007 abgerissen.
  • Das Goseriedebad – am 29. Oktober 1902 fassten Hannovers Städtische Gremien den Beschluss, eine Badeanstalt mit drei Schwimmbädern, vierzig Wannenbädern, einem Dampf- und Luftbad und einem Hundebad zu errichten. Heute wird das Gebäude von der Kestner-Gesellschaft [4] als Ausstellungshaus genutzt.
  • Zurzeit ungenutzt als Bad gibt es in Heidelberg-Bergheim ein Städtisches Reinigungs- und Schwimmbad (Bauherr Alois Veth; 1906).
  • Hermannstadt, heute Rumänien, das alte städtische Hallenbad (eine Nachahmung des Münchner Müller’schen Bades)
  • Das Badehaus in Nordhausen
  • Das Ruhrorter Hallenbad, Duisburg, jetzt Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
  • Johannisbad in Zwickau[5]
  • Volksbad in Jena[6]Wiedereröffnung 2007 und Nutzung als Veranstaltungsort
  • Volks- und Stadtbad in Meiningen, erbaut 1906 von Karl Behlert als „Meininger Bade- und Dampfwaschanstalt AG“, genutzt als Schwimmhalle bis 2001, nach stilerhaltenen Umbau 2008 Nutzung als Sporthalle [7].

Museen

  • Das Berliner Bröhan-Museum zeigt Möbel, Porzellan, Glas, Keramik und Metallarbeiten aus der Epoche des Jugendstils und des Art Déco.
  • Das Musée d'Orsay in Paris zeigt in mehreren Sälen Möbel, Haushaltsgegenstände und Ornamente des Art Nouveau aus Belgien und aus den französischen Zentren Nancy und Paris.
  • Das Brüsseler Musée Horta zeigt das Haus des Jugendstilarchitekten Victor Horta. Architektur und Innenausstattung sind dem Besucher großenteils frei zugänglich und bilden eine stilistische Einheit.

Musik

siehe Jugendstilmusik

Einzelnachweise

  1. Bild: Sommerabend auf dem Barkenhoff von Heinrich Vogeler
  2. www.antik-stube.de/stilkunde.html/ArtNouveau
  3. Mannheimer Friedrichsplatz, eine der größten und geschlossensten Jugendstilanlagen Deutschlands, erbaut zum Stadtjubiläum 1907.
  4. www.kestner.org
  5. AKTUELLES AUS ZWICKAU Sehenswürdigkeiten Johannisbad Jugendstil Hallenbad Wellness
  6. Geschichte des Bades mit Fotografien
  7. DLW Sports - Stadtbad Meiningen

Literatur

  • Friedrich Ahlers-Hestermann: Stilwende. Aufbruch der Jugend um 1900. Ullstein, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-548-36063-7 (Nachdruck der Ausgabe Berlin 1956; Zur Geschichte der Bewegung).
  • Kai Buchholz: Im Rhythmus des Lebens. Jugendstil und Bühnenkunst. Verlag Arnold, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89790-270-1.
  • Lydia L. Dewiel: Schnellkurs Jugendstil. 2. Aufl. DuMont, Köln 2007, ISBN 3-8321-5384-5.
  • Gabriele Fahr-Becker: Jugendstil. Tandem-Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8331-3544-6 (Prachtvoll ausgestatteter, aber preisgünstiger Bildband mit allerdings recht anspruchsvollem Textteil)
  • Pierre-Olivier Fanica, Gérard Boué: Céramiques impressionnistes et grès art nouveau. Montigny-sur-Loing et Marlotte 1872–1958. Édition Massin, Paris 2005, ISBN 2-7072-0512-5.
  • Peter Guth, Bernd Sikora: Jugendstil & Werkkunst. Architektur um 1900 in Leipzig. Edition Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-361-00590-6.
  • Sara Hamm, Sabine Kübler (Hrsg.): „Bauen für ein neues Leben“. Die Entstehung der Bad Nauheimer Jugendstilanlagen, fotografiert von Albert Schmidt, 1905-1911. Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2161-9 (anlässlich der Ausstellung „Bauen für ein neues Leben“).
  • Hiltrud A. Hölzinger, Christina Uslular-Thiele (Hrsg.): Jugendstil in Bad Nauheim. Verlag Langewiesche, Königstein/T. 2005, ISBN 3-7845-7100-X (Mit 17 Künstler-Biografien; Alle Texte deutsch/englisch).
  • Stefan W. Krieg, Bodo Pientka: Paul Möbius. Jugendstil in Leipzig. Deutsche Verlagsanstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-03438-0.
  • Stefanie Lieb: Was ist Jugendstil? Eine Analyse der Jugendstilarchitektur 1890–1910. Primus-Verlag, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14910-6.
  • Hermann Muthesius: Kunstgewerbe und Architektur. Kraus-Thomson, Nendeln 1976 (Nachdruck der Aufsätze „Neues Ornament und neue Kunst“ und „Kultur und Kunst“; Quelle zur Entstehung des Begriffs Jugendstil, zeitgenössische Kritik)
  • Edda Neumann-Adrian, Michael Neumann-Adrian: Münchens Lust am Jugendstil. Häuser und Menschen um 1900. MünchenVerlag, München 2006, ISBN 3-934036-93-7.
  • Ludwig Petzendorfer: Schriftenatlas. Eine Sammlung von Alphabeten, Initialen und Monogrammen. Marix-Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-58-4 (Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1903-05).
  • Friedemann Schäfer: Stadtspaziergänge in Karlsruhe. Jugendstil. Verlag Braun, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-7650-8360-0 (Taschenbuch mit umfassender, aber kompakter und leicht verständlicher Einführung in den europäischen und deutschen Jugendstil. Hervorragend bebildert).
  • Klaus-Jürgen Sembach: Jugendstil. Die Utopie der Versöhnung. Taschen Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-2971-4.
  • Dr. Dieter Klein: Martin Dülfer - Wegbereiter der Deutschen Jugendstilarchitektur. Arbeitsheft 8 - Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege München 1993, Lipp Verlag, ISBN 3-87490-531-4

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