Mohammad-Taqi Mesbah-Yazdi

Mohammad-Taqi Mesbah-Yazdi

Mohammad-Taghi Mesbah Yazdi (meist nur Mesbah Yazdi, aber auch Muhammad Taqi Mesbah Yazdi) (* 1934 in Yazd) ist ein schiitischer Ayatollah im Iran.

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Ausbildung

Yazdi begann 1952 mit dem Studium der islamischen Theologie in Qom und trat nach über 20 Jahren Ausbildung 1975 seine erste Stelle in der Bildungsabteilung des Dar Rah-i Haqq-Institutes an. Mittlerweile ist er Leiter des ebenfalls in Qom befindlichen Imam-Khomeini-Instituts, Zentrum für islamische Bildung und wissenschaftliche Studien, abgekürzt Qabas.

Religiöse Ansichten

Yazdi ist bekannt für seine fundamentalistischen Ansichten, z. B. verkündete er im Jahr 2000, dass „jeder, der den Islam beleidigt, getötet werden muss“.[1] Er unterstützt ausdrücklich Märtyreroperationen und soll zu diesem Zweck im Iran Märtyrereinheiten aufstellen, die im Falle eines Angriffs der USA und ihrer Verbündeten wegen des iranischen Atomprogramms ausgeschickt werden sollen, um Anschläge auf amerikanische und israelische Einrichtungen im gesamten Nahen Osten zu verüben. Wegen dieser radikalen Ansichten ist Yazdi auch im religiösen Establishments des Iran sehr umstritten. Hauptgrund hierfür ist vermutlich, dass Yazdi der Geheimgesellschaft Hojjatieh in führender Position angehört, da er als Chefideologe dieser Organisation bezeichnet wird.

Die Hojjatieh kämpft mit allen Mitteln für die Vorherrschaft der Schiiten im Islam, Sunniten werden als Islam-Abtrünnige gebrandmarkt. Die Geheimgesellschaft vertrat die apokalyptische Vision, dass der Mahdi (der verborgene, zwölfte Imam) im Jahr 2007 unserer Zeitrechnung auf der Erde erscheinen werde, um das Ende der Welt bzw. den Sieg des Islams zu verkünden.

Nach schiitischer Mythologie soll der Mahdi aus einem trockenen Brunnen in Jamkaran bei Qom entsteigen um seine Herrschaft anzutreten. Dafür wurde mit großem baulichem Aufwand eine Allee angelegt.

Auswirkungen

Yazdi ist der ideologische und geistige Mentor des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadineschad. Unter anderem half er Mahmud Ahmadineschad bei der Präsidentschaftswahl 2005, indem er eine Fatwa erließ, die alle Anhänger der Basitschi-Miliz aufforderte, Ahmadineschad zu wählen.

Yazdis eschatologische Ansichten, die grundsätzlich auf schiitischer Lehre basieren, spiegelte sich auch in der Rede, welche Mahmud Ahmadineschad im September 2005 vor der UN-Vollversammlung hielt, als dieser flehentlich darum bat, dass der zwölfte Imam wiedererscheinen möge, ebenso wieder, wie in den Versuchen der iranischen Regierung, eine „zweite islamische Revolution“ zu starten und der ins Stocken geratende islamische Revolution im Iran zum Sieg zu verhelfen.

Gemäßigtere Kräfte im Iran gehen mittlerweile davon aus, dass Teile der Staatsführung inklusive Militär, Polizei und sonstiger Exekutive von Anhängern der Hojjatieh beherrscht wird. In diesem Zusammenhang ist auch die Aussage des ehemaligen Präsidenten Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānī zu verstehen, der nach der verlorenen Präsidentschaftswahl meinte, seine Niederlage sei einer gegen ihn gerichteten Verschwörung geschuldet.

Mohammad Chātamī, fünfter iranischer Präsident und Amtsvorgänger von Mahmud Ahmadinedschad, soll Mohammad-Taghi Mesbah Yazdi einmal als „Theoretiker der Gewalt“ bezeichnet haben.

Politische Macht

Am 15. Dezember 2006 trat Yazdi als erster Kandidat des ultra-konservativen Lagers zu den Wahlen zum Expertenrat an. Der Expertenrat, der alle acht Jahre gewählt wird, hat die Aufgabe den geistigen Führer Irans, den Revolutionsführer, einzusetzen und verfügt zumindest über die theoretische Möglichkeit diesen auch wieder abzusetzen. Sein wichtigster Gegenkandidat war Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānī, mit dem er sich im Vorfeld der Wahl einen erbitterten Wahlkampf lieferte. Der Wahlausgang war enttäuschend für Yazdi. Er landete nur auf dem siebten Platz, während Rafsandschānī die Wahl, für viele Beobachter überraschend, für sich entschied. Seine Wahlniederlage war Teil des herben Rückschlags, den der ultra-konservative Block der schiitischen Geistlichkeit an diesem Tag im ganzen Land erfuhr.

Anzumerken gilt, dass Yazdi während der iranischen Revolution keine Führungsposition innehatte, nicht zum inneren Zirkel um Ruhollah Chomeini gehörte und letztlich vom Wohlwollen des Revolutionsführers abhängig war. Insbesondere Seyyed Ali Chamene'i verdankt er heute den Vorsitz über die religiöse Stiftung Qabas.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Birgit Cerha: Präsident bläst zum Kulturkrieg. Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 31. Januar 2006

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