Mohammed Ibrahim

Mohammed Ibrahim
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Mo Ibrahim am World Economic Forum

Mo Ibrahim, eigentlich Mohammed Ibrahim (* 1946), ist ein britisch-sudanesischer Mobilfunkunternehmer, der sich für gute Regierungsführung in Afrika einsetzt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mo Ibrahim wurde 1946 als Sohn eines nubischen Baumwollhändlers geboren und wuchs in Ägypten auf. Er studierte in Alexandria und war während dieser Zeit glühender Marxist. Nach dem Studium arbeitete er bei der sudanesischen Telefongesellschaft, bis er die Möglichkeit erhielt, zur Weiterbildung nach Großbritannien zu gehen. Dort schloss er 1981 sein Doktorat ab, anschließend war er bei British Telecom als technischer Direktor für den damals noch neuen Bereich der Mobiltelefonie tätig.

1989 machte sich Mo Ibrahim mit der Software- und Beratungsfirma MSI selbstständig, die er 2000 für 618 Mio. US-Dollar an die italienische Marconi verkaufte. 1998 gründete er das Unternehmen Celtel, das in Afrika Mobiltelefonie anbietet. Fünf Jahre später verkaufte Ibrahim Celtel, die unterdessen in 13 Ländern tätig und der afrikanische Mobilfunkanbieter mit den höchsten Zuwachsraten war – für 3,4 Milliarden Dollar an ein kuwaitisches Unternehmen.

Mo Ibrahim Foundation und Prize for Achievement in African Leadership

Seine eigene unternehmerische Erfahrung in Afrika veranlasste Mo Ibrahim dazu, sich zu fragen, worin die Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas liegen. Er kam zu dem Schluss, dass vor allem schlechte Regierungsführung die Entwicklung hemmt, und gründete 2006 die Mo Ibrahim Foundation, die gute Regierungsführung (good governance) fördern soll. Die Foundation vergibt einen Preis für vorbildliche ehemalige Staatschefs in Afrika und erstellt eine Länderrangliste. Letztere wurde erstmals Mitte 2007 veröffentlicht und nennt Mauritius, die Seychellen und Botsuana als Länder mit der besten Regierungsführung, Somalia, die DR Kongo und Tschad als diejenigen mit der schlechtesten und Ruanda als Land mit den größten Fortschritten in den letzten Jahren.

Der erste mit dem Mo Ibrahim Prize for Archievement in African Leadership ausgezeichnete Politiker war im Oktober 2007 Joaquim Chissano, der ehemalige Präsident Mosambiks. Der Preis ist der materiell wohl wertvollste Preis der Welt: Einer Zahlung von 5 Mio. Dollar für die ersten zehn Jahre folgen lebenslang jährlich 200.000 Dollar. Chissano beendete den jahrelangen Bürgerkrieg in Mosambik und trat freiwillig von seinem Präsidentenamt zurück, obwohl er nach der Verfassung für eine weitere Periode hätte kandidieren dürfen. 2008 gewann Festus Mogae, der frühere Präsident von Botswana, den Preis für „erfolgreiche Regierungsarbeit“ und den Kampf gegen Aids in Botswana.[1]

Quellen

  • Tages-Anzeiger, 10. September 2007, S. 25: Ein Unternehmer will Afrika heilen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ex-Präsident von Botswana erhält weltweit höchstdotierten Preis, Der Standard, 20. Oktober 2008

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