Mola mola

Mola mola
Mondfisch

Mondfisch (Mola mola)

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Mondfische (Molidae)
Gattung: Mola
Art: Mondfisch
Wissenschaftlicher Name
Mola mola
Linnaeus, 1758
Mondfisch Ozenarium Lissabon 20090228.ogv
Mondfisch im Ozeanarium Lissabon (Video)
Rückenflosse eines Mondfisches
Mondfisch in Seitenlage an der Wasseroberfläche treibend
Larve des Mondfisch

Der Mondfisch (Mola mola von lat. mola Mühlstein) gilt als der größte Knochenfisch der Welt. Bezugsgröße ist hier allerdings das Gewicht. Der Mondfisch kann eine Länge von 3,30 Meter und ein Gewicht von 1,9 bis 2,3 Tonnen erreichen, bleibt meist allerdings kleiner. Einige andere Knochenfischarten, wie der Europäische Hausen (Huso huso) oder der Riemenfisch (Regalecus glesne) werden wesentlich länger.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Der pelagische Mondfisch kommt vor allem in warmen Meeren vor. Im östlichen Pazifik fand man ihn von British Columbia bis Chile, im östlichen Atlantik von Skandinavien bis Südafrika, im westlichen Atlantik von Neufundland bis Argentinien. Außerdem kommt er im Mittelmeer vor und ist im Herbst häufig in der Nordsee und geht bis in den Skagerrak und den Kattegat.

Merkmale

Der Körper ist kurz, diskusförmig und kaum länger als hoch. Eine normale, an einem Schwanzstiel sitzende Schwanzflosse fehlt, sie wird im Laufe der Ontogenese zurückgebildet. Stattdessen wird sie durch einem Calvus genannten, gewellten Hautsaum ersetzt, der den hinten stumpfen Körper abschließt und fast von der Rücken- bis zur Afterflosse reicht. Diese gephyrocerk genannte Schwanzflossenform ist nur den Mondfischen eigen und bei keiner anderen Fischfamilie vorhanden.

Der schuppenlose Körper des Mondfischs ist von einer extrem dicken, lederartigen, elastischen Haut bedeckt. Rücken- und Afterflosse haben die gleiche hohe, dreieckig-spitze Form. Sie sitzen weit hinten, einander symmetrisch gegenüber, sind das Hauptantriebsorgan und werden zum Vortrieb synchron seitlich geschlagen. Beide Flossen haben eine schmale Basis und sind steif. Sie können nicht zusammengefaltet werden. Die Rückenflosse wird von 15 bis 18 knorpeligen Flossenstrahlen gestützt, die Afterflosse von 14 bis 17. Die Brustflossen stehen aufwärts und sind rund und klein, Bauchflossen fehlen. Das Maul ist sehr klein, die Zähne sind zu einem papageiartigen Schnabel verwachsen. Die Kiemenöffnung ist zu einem kleinen Loch oberhalb der Basis der Brustflossen reduziert. Das Skelett ausgewachsener Tiere ist nur verknorpelt, eine Schwimmblase fehlt. Der Rücken der Mondfische ist bräunlich, grau oder grünlich, die Flanken und die Unterseite hell.

Lebensweise

Mondfische leben im offenen Ozean von der Wasseroberfläche bis in eine Tiefe von 480 Metern. Sie halten sich oft in der Nähe der Oberfläche auf, entweder senkrecht schwimmend, wobei die Rückenflosse, wie bei einem Hai, aus dem Wasser ragen kann, oder in Seitenlage, waagerecht an der Wasseroberfläche treibend.

Nahrung

Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus gallertigen Lebewesen wie Quallen und Salpen. Außerdem werden Plankton, kleine Fische, vor allem Aallarven aber auch Heringe, kleine pelagische Kopffüßer, Flügelschnecken, Krebstiere, Schlangensterne und andere Meerestiere gefressen.

Fortpflanzung

Mondfische sind extrem fruchtbar. Ein Weibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen einen Millimeter im Durchmesser messende Eier legen, die höchste Zahl aller Fischarten. Die Larven sind beim Schlupf 3 mm lang und besitzen noch eine normale Schwanzflosse. Fünf lange Stacheln sollen sie vor Fressfeinden schützen. Über verschiedene Larvenstadien, von denen die beiden ersten denen der verwandten Kugel- und Kofferfische ähneln, wandeln sie sich zum adulten Tier um. Die Stacheln werden im Laufe der Entwicklung zurückgebildet, verbleiben aber als knöcherne Reste in der Haut.

Mondfische und Menschen

Ein 1910 vor der kalifornischen Küste bei Santa Catalina Island gefangener Mondfisch

Mondfische werden nicht gezielt zum menschlichen Verzehr gefangen. Sie enthalten möglicherweise, wie Koffer- und Kugelfische, das Nervengift Tetrodotoxin. Einige Teile des Fisches werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.

Mondfische werden in einigen großen Schauaquarien in Gefangenschaft gehalten, z.B. im Oceanário de Lisboa und im Monterey Bay Aquarium.

Literatur

  • Baensch/Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-116-X
  • Bent J. Muus: Die Meeresfische Europas. In Nordsee, Ostsee und Atlantik. Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3440078043
  • Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0

Weblinks


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