Monocerus

Monocerus
Daten des Sternbildes Einhorn
Deutscher Name Einhorn
Lateinischer Name Monoceros
Lateinischer Genitiv Monocerotis
Lateinische Abkürzung Mon
Rektaszension 5h 55m bis 8h 11m
Deklination -11° 22' bis +11° 56'
Fläche 482 Quadratgrad
Rang 35
Sichtbar auf Breitengraden 75° Nord bis +85° Süd
Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropa
Winter
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
keine
Hellster Stern,
Größe
α Monocerotis
3,8m
Meteorströme Alpha-Monocerotiden
Monocerotiden
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)

Kleiner Hund
Orion
Hase
Großer Hund
Achterdeck des Schiffs
Wasserschlange
Zwillinge

Karte des Sternbildes Einhorn

Das Einhorn (griechisch Monoceros) ist ein Sternbild südlich des Himmelsäquators.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Einhorn ist ein relativ unscheinbares Sternbild östlich des markanten Orion und nördlich des hellen Sterns Sirius im Großen Hund. Es enthält lediglich zwei Sterne, die heller als die 4. Größenklasse sind.

Durch das Einhorn zieht sich das Band der Milchstraße, daher enthält es eine Reihe von nebligen Objekten, wie den offenen Sternhaufen M50 und den Rosettennebel.

Geschichte

Das Einhorn gehört nicht zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike.

Es wird dem niederländischen Kartografen Petrus Plancius zugeschrieben, der 1612 einen Himmelsglobus erstellte, auf dem er acht neue Sternbilder abbildete, darunter Monoceros Unicornis.

Jacob Bartsch nahm es 1624 in sein Planisphaerium Stellaris als Unicornus in seine Sternkarten auf und schrieb ihm ein christliches Motiv zu: Das Einhorn wird in der lateinischen Bibel (Vulgata) mehrmals erwähnt (Psalmi iuxta LXX 21:22, 28:6, 91:11; Isaias 34:7); moderne Bibelübersetzungen sprechen hier jedoch von Büffeln. Plancius selbst hinterließ seine Gründe, diese Sternbilder einzuführen, nicht. Im Bestiaire Divin de Guillaume aus dem 13. Jahrhundert steht, dass das Einhorn ruhig liegt und eingefangen werden kann, wenn eine Jungfrau seine Jagdgründe betritt. Das Einhorn soll Jesus Christus darstellen und sein Horn die Göttliche Wahrheit.

Heinrich Wilhelm Olbers und Ludwig Ideler wiesen allerdings darauf hin, dass die Konstellation bereits vor 1564 beschrieben wurde. Nach Joseph Scaliger soll es auf einem antiken persischen Himmelsglobus abgebildet sein.

Himmelsobjekte

Sterne

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
β 5 3,76m 691 B3 V + B3ne
α 26 Lukida, Lucida 3,94m 144 K0 III
γ 5 3,99m 645 K3 III
δ 22 4,15m
ζ 29 4,36m 1853 G2 Ib
ε 8 4,39m 128 A5 IV
13 4,47m 1510 A0 Ib
18 4,48m 373 K0 III
15 4,66m 1023 O7
28 4,69m 473 K4 III
17 4,77m 485 K4 III
20 4,91m 211 K0 III
3 4,92m 980 B5 III
27 4,93m 250 K2 III
19 4,99m 1117 B1 V
2 5,04m 328 A6m
HR 2205 5,06m 1204 B2 V
10 5,06m 1354 B2 V
HR 2508 5,08m 1310 M1 II
HR 2395 5,09m 537 B5 Vn
25 5,14m 202 F6 III
HR 2334 5,19m 951 K1 II
HR 2142 5,19m 919 B2 Vne
HR 2469 5,21m 378 M0 III
HR 2639 5,22m 682 M2 III
HR 2375 5,22m 211 A3 V
7 5,27m 824 B2 V
HR 2267 5,36m 511 K1 III
HR 2154 5,37m 2132 B5 IV
HR 2381 5,43m 870 K2 III
HR 2572 5,44m 485 A4 IV
21 5,44m 261 F2 V
HR 3014 5,49m 238 K5 III

α Monocerotis ist ein 144 Lichtjahre entfernter, orange leuchtender Stern der Spektralklasse K0 III.

γ Monocerotis ist 645 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse B2 IV an.

Mehrfachsterne

System Größen Abstand
β 4,5 / 5,4 /5,6m 7,3/2,8"
ε 4,4 /6,7m 13,3“

β Monocerotis ist ein Mehrfachsternsystem in 691 Lichtjahren Entfernung. Dabei umkreisen drei Sterne der Spektralklassen B3 ein gemeinsames Zentrum. Da die Sterne in relativ weitem Abstand auseinander stehen, kann man sie bereits mit einem kleinen Teleskop beobachten. Wilhelm Herschel entdeckte das System 1781 und beschrieb es als einen der schönsten Anblicke am Himmel.

ε  Monocerotis ist ein 128 Lichtjahre entferntes Doppelsternsystem. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen A5 und F5 an. Das System kann ebenfalls mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.

Veränderliche Sterne

Bild der Nova V838, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop
Stern Größe Periode Typ
U 5,8 bis 7,2m 92 Tage Halbregelmäßig Veränderlicher
T 5,6 bis 6,6m 27,025 Tage Cepheid
R 10 bis 12m
V838 6,75 bis 15,74m

U Monocerotis ist ein 4.000 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig veränderlicher Stern, der seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 92 Tagen verändert.

T Monocerotis ist 8.000 Lichtjahre entfernt und gehört der leuchtkräftigen Gruppe der Cepheiden an. Seine Helligkeit verändert sich innerhalb eines Zeitraumes von 27 Tagen.

Beide Sterne können während des Helligkeitsmaximums gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Zur Beobachtung im Minimum benötigt man ein Fernglas.

R Monocerotis ist ein veränderlicher Stern inmitten des offenen Sternhaufens NGC 2261. Aufgrund seiner geringen Helligkeit von 10 bis 12m braucht man zu seiner Beobachtung ein mittleres Teleskop.

V838 Monocerotis ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt. Im Januar 2002 beobachtete das Hubble-Teleskop einen heftigen Helligkeitsausbruch. Ein solches Ereignis wird als Nova bezeichnet.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
50 2323 7m Offener Sternhaufen
2232 3,9m Offener Sternhaufen
2236 7,5m Offener Sternhaufen
2237 14m Emissionsnebel Rosettennebel
2244 5,8m Offener Sternhaufen
2250 8,9m Offener Sternhaufen
2251 7,3m Offener Sternhaufen
2261 10,0m Offener Sternhaufen
2264 Offener Sternhaufen Weihnachtsbaumnebel
2269 10,0m Offener Sternhaufen
2286 7,5m Offener Sternhaufen
2301 8,0m Offener Sternhaufen
2324 8,5m Offener Sternhaufen
2335 7,2m Offener Sternhaufen
2343 6,7m Offener Sternhaufen
2353 7,1m Offener Sternhaufen

M 50 ist ein Offener Sternhaufen in 3.000 Lichtjahren Entfernung. Er enthält etwa 100 Sterne und kann bereits mit einem Prismenfernglas beobachtet werden. Im Teleskop bietet sich ein sehr schöner Anblick.

Der offene Sternhaufen NGC 2244 ist 5.000 Lichtjahre entfernt. Er kann ebenfalls mit dem Fernglas beobachtet werden. Um den Sternhaufen herum liegt NGC 2237, der berühmte Rosettennebel. Die relativ jungen, leuchtkräftigen Sterne des Sternhaufens regen die umliegenden Gaswolken zum Leuchten an. Im Teleskop sind allerdings nur die dichtesten Regionen erkennbar. Erst auf langbelichteten Fotografien werden komplexe Strukturen sichtbar.

NGC 2261 ist 3.000 Lichtjahre entfernt. In größeren Teleskopen erscheint einer seiner Sterne wie ein kleiner Komet. Es handelt sich um einen Reflexionsnebel, der „Hubbles-Veränderlicher-Nebel“ oder Hubble-Nebel genannt wird. Da der anregende Stern ein Veränderlicher ist und sein Licht von umgebenden Staubwolken unterschiedlich durchgelassen wird, verändert sich die Helligkeit und Größe des Nebels über Wochen und Monate.

NGC 2264 ist ein 3.000 Lichtjahre entfernter Sternhaufen. Aufgrund seiner dreieckigen, spitzen Anordnung wird er auch „Weihnachtsbaumsternhaufen“ genannt. Seine Sterne werden von einem Gasnebel umgeben, in dem sich dunkle Wolken aus Staub und Gas befinden. Einer der Dunkelwolken ist der wegen seiner Form so genannte Konusnebel.

NGC 2301 ist 2.500 Lichtjahre entfernt. Um den Sternhaufen aufzulösen, benötigt man ein Teleskop.

NGC 2324 ist ein Sternhaufen in 15.000 Lichtjahre Entfernung. In größeren Teleskopen wird eine Vielzahl von Sternen sichtbar.

Siehe auch

Weblinks


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