Mononoko Hime

Mononoko Hime
Filmdaten
Deutscher Titel: Prinzessin Mononoke
Originaltitel: もののけ姫
(Mononoke Hime)
Produktionsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1997
Länge: 128 Minuten
Originalsprache: Japanisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Produktion: Toshio Suzuki
Musik: Joe Hisaishi
Kamera: Atsushi Okui
Schnitt: Takeshi Seyama
Besetzung

Deutsche Synchronsprecher:

Prinzessin Mononoke (jap. もののけ姫, mononoke hime, dt. etwa „Dämonenprinzessin“) ist ein japanischer Zeichentrickfilm (Anime) von Hayao Miyazaki und dessen Studio Ghibli aus dem Jahr 1997.

Wie auch andere Filme von Miyazaki thematisiert Mononoke Hime die Umweltzerstörung und die Frage, ob es eine echte Koexistenz von Mensch und Natur geben kann.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ashitaka, der junge Prinz eines Emishi-Stammes, wird bei der erfolgreichen Verteidigung seines Dorfes gegen den Angriff eines Dämons von einem tödlichen Fluch befallen. Auf der Suche nach einem Heilmittel verlässt er seinen Stamm und gerät in einen Kampf zwischen den Arbeitern einer Eisenhütte, die den Wald abholzen und Metalle abbauen, und den Tiergöttern des Waldes, die ihr Territorium verteidigen.

Dabei trifft Ashitaka das bei den Wölfen lebende Mädchen San (Prinzessin Mononoke), das auf der Seite der Tiere kämpft. Ihre Gegnerin ist die machthungrige Herrin Eboshi vom Klan der Tatara, die die Bewohner der Eisenhütte vor den Angriffen der Tiere und Tiergötter schützen will. Sie versucht, mit den in den Eisenwerken hergestellten Feuerwaffen den Fürst Asano zu besiegen und ihren Einflussbereich auszuweiten. Ashitaka versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln und Eboshi daran zu hindern, den Waldgott zu töten, dessen Kopf sie dem Tennō bringen soll.

Eboshi macht sich mit Jägern auf in den Wald, um den hirschgestaltigen Waldgott zu töten. Der mächtige Stamm der Wildschweine kämpft gemeinsam mit San und ihren Wolfsbrüdern gegen die Armee. Alle Wildschweine werden getötet. Okoto, der Anführer der Wildschweine, erliegt einem Fluch. San versucht, ihn zum Waldgott zu bringen, aber auch sie wird mit dem Fluch belegt. Am See des Waldgottes treffen die beiden auf Sans Mutter, die Wolfsgöttin, die von Eboshi verwundet im Sterben liegt. Eboshi versucht, den Waldgott zu töten, was misslingt. Ashitaka versucht weiterhin, sie davon abzuhalten. Als Okoto dazu kommt, saugt der Waldgott ihm das restliche Leben aus. Ashitaka nimmt San zu sich und versucht, sie aufzuwecken. Als es Nacht wird, verwandelt sich der Waldgott in den Nachtwandler. So ist er verwundbar, und Eboshi schießt ihm den Kopf ab. Der restliche Körper verwandelt sich in eine schleimartige Substanz, die allem das Leben aussaugt, was mit ihr in Berührung kommt. Die halbtote Wolfsgöttin reißt Eboshi mit letzter Kraft den rechten Arm ab. Durch den Schleim wird die Eisenhütte und fast der ganze Wald zerstört. Erst als Ashitaka und San den Kopf wieder zurückgeben, verschwindet er. Der Fluch wird von Ashitaka genommen.

Herrin Eboshi will die Stadt wieder aufbauen, diesmal wie sie selbst sagt jedoch eine "gute Stadt". Ashitaka bietet San an, in der Eisenhütte zu leben, aber sie kann den Menschen noch nicht vergeben. So lebt sie im Wald und er in der Eisenhütte. Sie versprechen sich, sich zu besuchen, da sie sich sehr mögen.

Rezeption

International

Der Film, der 2,4 Milliarden Yen kostete, kam am 17. Juli 1997 in die japanischen Kinos und spielte dort 18,65 Milliarden Yen ein. Damit spielte er mehr als beispielsweise James Camerons Titanic ein und war in Japan der bis dahin erfolgreichste Film. Diesen Rekord konnte 2001 ein weiterer Film Miyazakis, Chihiros Reise ins Zauberland, noch übertreffen.

Bis 2002 startete der Film in den Kinos mehrerer Länder. Er hatte letzten Endes ein Einspielergebnis von 150 Millionen US-Dollar.

In Deutschland

Seine erste Aufführung in Deutschland hatte der Anime am 12. Februar 1998 auf der 48. Berlinale, als Originalversion mit deutschen Untertiteln. Der reguläre Kinostart erfolgte nach mehrfachen, später jeweils wieder zurückgezogenen Ankündigungen endgültig am 19. April 2001. Da es nur rund 35 Kopien gab, im Vorfeld kaum Werbung gemacht wurde und der Film hauptsächlich in kleinen, ständig wechselnden Programmkinos zu sehen war, erlangte Prinzessin Mononoke hauptsächlich in Anime-Fankreisen und durch Mundpropaganda einen Bekanntheitsgrad. Der Film hatte in Deutschland insgesamt etwa 60.000 Kinozuschauer.

Prinzessin Mononoke ist in Deutschland zunächst nur auf VHS erschienen und war nie als DVD geplant. Durch wachsenden Druck der Fangemeinde entschloss man sich 2003 doch zu einer ersten DVD-Fassung, die bei einigen Kritikern insgesamt als sehr lieblos gestaltet und nur mit mittelmäßiger Bild- und Tonqualität gilt. Die zweite Ausgabe erschien Ende 2006 und zeichnet sich durch bessere Bild- und Tonqualität sowie durch einige Extras aus.

Die deutsche Fernseh-Erstausstrahlung folgte am 24. Dezember 2003 auf RTL II. Mittlerweile wurde der Film einige weitere Male (unter anderem mit herausgeschnittenen Szenen) im Fernsehen gezeigt.

Auszeichnungen

Prinzessin Mononoke erhielt 1997 bei den Japanese Academy Awards den Preis als Bester Film und den Sonderpreis für das Titellied von Yoshikazu Mera. Bei der Verleihung der Kinema Junpo Awards gewann der Film den Publikumspreis, bei den Hochi Film Awards und den Blue Ribbon Awards Spezialpreise. Beim Mainichi Eiga Concours wurde er neben dem Publikumspreis sowohl als Bester Animationsfilm als auch als Bester Film ausgezeichnet.

Für den Satellite Award war der Film 2000 in der Kategorie Bester Animationsfilm nominiert, musste sich aber John Lasseters Toy Story 2 geschlagen geben. Eine Nominierung als Bester Animationsfilm erhielt der Film auch bei der Verleihung des Las Vegas Film Critics Society Award im Jahr 2000. Für die englischsprachige Version des Films war Hayao Miyazaki für den Annie Award für die Beste Regie bei einem Animationsfilm nominiert. Prinzessin Mononoke war zudem Japans Einsendung für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, wurde aber weder nominiert noch ausgezeichnet.

Der Film erhielt weitere Auszeichnungen auf verschiedenen Filmfestivals.

Kritik

„Zauberhaft animiert, aber nix für kleine Kinder!“

TV Spielfilm [1]

„Zeichnerisch wie erzählerisch herausragender Zeichentrickfilm, der die Tradition japanischer Animes weiterentwickelt, ohne sich auf ein plakatives Gut-und-Böse-Schema festzulegen. In einigen Kampfszenen fällt die Darstellung von Grausamkeiten für jüngere Zuschauer allzu deutlich aus.“

Lexikon des internationalen Films [2]

Hintergründe

Aufgrund der Tatsache, dass Charaktere, Set und Handlung des Films von Miyazaki bewusst in der Muromachi-Zeit angesiedelt wurden, wird Mononoke Hime auch als indirekter Vertreter des Jidai-geki-Filmgenres gehandelt.

Der Film ist einer der wenigen des Studio Ghibli, der erst ab zwölf Jahren freigegeben ist. Hayao Miyazaki sagte dazu: „Wenn es einen Kampf gibt, ist es unausweichlich, dass Blut fließt, und das darzustellen, können wir nicht vermeiden.“ („When there is a fight, some blood is inevitably spilled, and we cannot avoid depicting it.“).

Das Wort mononoke (物の怪) ist kein Name, sondern ein Wort, welches „Dämon“ bedeutet.

Soundtrack

Den von Joe Hisaishi komponierten Soundtrack gibt es in Japan in verschiedenen Versionen auf CD: als normalen Soundtrack (veröffentlicht 1997 auf dem Label Tokuma Japan Communications), als Image-Album, in Orchesterfassung und in Kombination mit dem Ghibli-Film Chihiros Reise ins Zauberland als Doppel-CD.

Das Thema Mononoke Hime wurde von Hayao Miyazaki getextet, von Joe Hisaishi komponiert und von dem Countertenor Yoshikazu Mera gesungen.

Adaptionen

Es existiert eine vierbändige Adaption als Anime-Comic, die in Deutschland im Carlsen Verlag erschienen ist.

Einzelnachweise

  1. http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon/?type=filmdetail&film_id=312301
  2. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=512427&sucheNach=titel

Weblinks


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