Montanus-Denkmal

Montanus-Denkmal
Bild Zuccalmaglios auf der Innenseite seiner 1927 veröffentlichten Memoiren Rückblicke und Bekenntnisse.

Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, genannt Montanus (* 26. Mai 1806 in Schlebusch, heute Stadtteil von Leverkusen; † 21. November 1876 in Grevenbroich) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als drittältester Sohn von Jakob Salentin von Zuccalmaglio und Clara Deycks geboren; zudem ist er der Bruder von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio.

Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio war zuerst Hilfsarbeiter in Bensberg. 1848 wurde er Notar in Hückeswagen, 1856 Notar in Grevenbroich, 1874 Justizrat in Grevenbroich. In Grevenbroich war er zeitweise mit der Herausgabe der Grevenbroicher Zeitung (dem „Grevenbroicher Kreisblatt“) befasst.

Montanus verfasste über 70 Bücher und Broschüren und Theaterstücke.

Familie

Vincenz von Zuccalmaglio heiratete am 22. Dezember 1835 Gertrude de Caluwé (* 23. November 1809 auf Haus Blegge (Blech) bei Paffrath; † 31. Mai 1891 in Grevenbroich), die Tochter des Gutsbesitzers Franz Wilhelm de Caluwé und Anna Maria de Caluwé, geborene Schmalzgrüber. Das Paar war bereits seit 1826 miteinander verlobt und hatte 6 Kinder:

  1. Klara Wilhelmine (* 4. April 1836; † 1890) heiratete am 3. Mai 1856 den Rittmeister Friedrich Ewald Fomm.
  2. Helena Kunigunde Edmunda Maria (* 8. November 1837; † 1922), heiratete am 31. Mai 1860 den späteren Justizrat Leopold Kamp.
  3. Hermann Theodor Wilhelm (* 30. Juni 1841; † 27. Januar 1842).
  4. Alberta Giesella Catharina (* 24. April 1843; † unbekannt) heiratete den Justizrat Vasen, Notar in Waxweiler.
  5. Hermine Gertrud Maria Petronella (* 19. Dezember 1847; † 1930 in Grevenbroich) heiratete am 28. Oktober 1871 den Grevenbroicher Maschinenfabrikanten Dietrich Uhlhorn.
  6. Maria Henriette Anna Gertraud (* 25. Juli 1851; † 21. Juli 1906 in Bonn) verheiratet mit dem Grevenbroicher Maschinenfabrikbesitzer Hermann Hundhausen.

Ehrungen

Zum Gedenken an ihn wurden die Montanusstraße in Leverkusen-Wiesdorf und die Montanus-Realschule nach ihm benannt, in Burscheid benannte man ebenfalls die Montanusstraße nach ihm. In Grevenbroich erhielt ein Einkaufscenter und eine Straße seinen (Bei-)Namen, außerdem steht hier das Montanusdenkmal. Ebenfalls nach ihm benannt wurden in Hückeswagen die Montanusstraße, die Montanus-Apotheke und die Montanus-Hauptschule. Und wenn man so will, wird Vinzenz von Zuccalmaglio für immer "in aller Munde" bleiben, denn eine von Ingenieur Diedrich Uhlhorn jun. (1843 - 1915), seinem Schwiegersohn, 1878 gezüchtete Apfelsorte trägt seither seinen Namen ("Von Zuccalmaglios Renette" oder einfach "Zuccalmaglio").

Das Montanus-Denkmal

Als Montanus-Denkmal in Grevenbroich wird das zur Erinnerung an Vincenz von Zuccalmaglio errichtete Ehrenmal am Montanus-Hof bezeichnet. Bei der Beerdigung von Zuccalmaglio im Jahr 1876 soll der Dichter Emil Rittershaus die Errichtung eines Denkmals für den durchaus umstrittenen Grevenbroicher Notar Zuccalmaglio angeregt haben. Die Idee wurde schnell aufgegriffen und alsbald war ein Denkmalkomitee gegründet und die ersten Spenden für die Errichtung des Denkmals gingen ein. Nach 5 Jahren wurde dann das Denkmal für Vincenz von Zuccalmaglio nach Entwürfen des Düsseldorfer Architekten Radke neben dem Wohnhaus Zuccalmaglios errichtet.

Das Denkmal, ein etwa drei Meter hoher Obelisk mit einem Bronzebild Zuccalmaglios wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die Reste wurden auf dem Städtischen Bauhof gelagert, während das Bronzebild auf den Friedhof Grevenbroich-Stadtmitte kam. Das Denkmal, im Volksmund einfach „Montanus-Denkmal“ in Anlehnung an das von Zuccalmaglio bei seinen Schriften verwendete Synonym, geriet bald in Vergessenheit, bis 1979 Teile des Obelisken auf der Orkener Müllkippe auftauchten, dort gesichert und abermals auf dem Städtischen Bauhof eingelagert wurden. Später wurde das Denkmal in vereinfachter Form wieder an der alten Stelle neben dem Montanus-Hof aufgestellt.

Schriften

  • Geschichte und Beschreibung des Klosters Altenberg, Barmen 1836
  • Das Kloster Altenberg, Elberfeld 1851 (Siehe auch: Altenberger Dom)
  • Die deutsche Kokarde. Ein politischer Katechismus fürs deutsche Volk, Köln 1848
  • Der Obstbau und die Bepflanzung der Wege und Eisenbahnen, Elberfeld 1868
  • Der Vikar zu Ramrath, der Förderer des Obstbaus am Niederrhein, Köln 1865
  • Die Vorzeit. Sagen und Geschichten der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen. In wissenschaftlicher Umarbeitung von Wilhelm von Waldbrühl und Montanus. Zweiter Band, Elberfeld 1871
  • Gedichte von Wilhelm von Waldbrühl, postum hrsg. von Vincenz von Zuccalmaglio, Opladen 1871
  • Kurfürsten, ein Theaterstück, das anlässlich der 900-Jahr-Feier 1985 in Hückeswagen aufgeführt wurde

Literatur

  • Hans Georg Kirchhoff, Vinzenz von Zuccalmaglio in Grevenbroich. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich, Band 1, Hrsg. vom Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung, Grevenbroich 1979
  • Gertrude Cepl-Kaufmann u. Hella-Sabrina Lange (Hrsg.), Kultur und bürgerlicher Lebensstil im 19. Jahrhundert. Die Zuccalmaglios, Grevenbroich 2004, ISBN 3-937-30202-6
Montanus-Denkmal in Grevenbroich
  • Gabriele Broens: "Das beste Denkmal hat sich unser Freund im Herzen seiner Mitbürger gesetzt." Zur Geschichte des Montanus-Denkmals in Grevenbroich. In: Kultur und bürgerlicher Lebensstil im 19. Jahrhundert. Die Zuccalmaglios. Hrsg. von Gertrude Cepl-Kaufmann und Hella-Sabrina Lange. Grevenbroich 2004, S. 216 - 223.

Weblinks


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