Monty Python's The Meaning of Life

Monty Python's The Meaning of Life
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Sinn des Lebens
Originaltitel: The Meaning of Life
Produktionsland: UK
Erscheinungsjahr: 1983
Länge: 112 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Terry Gilliam
Terry Jones
Drehbuch: Graham Chapman
John Cleese
Terry Gilliam
Eric Idle
Terry Jones
Michael Palin
Produktion: John Goldstone
Musik: Graham Chapman
John Cleese
Terry Gilliam
Eric Idle
Terry Jones
Michael Palin
Kamera: Dewi Humphreys
Besetzung

Der Sinn des Lebens ist eine Satire der britischen Komikertruppe Monty Python. Er enthält komische bis skurrile Szenen aus den verschiedensten Lebenslagen, die sich alle mit dem Sinn des Lebens beschäftigen, genauer gesagt mit dem Scheitern sämtlicher Versuche, eine befriedigende Antwort auf die Frage zu finden, worin er denn bestünde.

Der Film ist in sieben Kapitel unterteilt, die sich schwerpunktmäßig um die Themen Geburt, Religion, sexuelle Aufklärung, Krieg, Organspende, Essen und Tod drehen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Prolog

Im Prolog stellt Monty Python-Mitglied Eric Idle den Inhalt des folgenden Filmes anhand eines kurzen Gedichtes dar:

“There is everything in this movie everything that fits
from the meaning of life in the universe to girls with great big tits
We've got superstars and foreign cars, explosions and the lot
filmed as only we know how - on the budget that we've got
We spent fortunes on locations and quite a bit on drink
and there is even the odd philosophical joke - just to make you buggers think
Yet some parts are as serious and as deep as you could wish
but largely it's all tits and ass and quite a lot of fish
Other bits are fairly childish and some are, frankly, rude
but at least we've got a lot of nice girls, all banging around in the nude
So take your seats, enjoy yourselves and let's just hope it's funny
because it's not just done to make you laugh but to make us lots of money”

Vorfilm

Vor dem eigentlichen Film läuft ein von Terry Gilliam geschriebener und produzierter Vorfilm, der in der ursprünglichen deutschen Synchronisation den Titel Die G.m.b.H. (Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung) erhalten hat. Der Originaltitel ist The Crimson Permanent Assurance, der auch in den deutschen Video- und DVD-Veröffentlichungen verwendet wurde, lediglich im Sprechertext am Anfang des Filmes wird die „Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung“ noch erwähnt.

Dieser Vorfilm ist eine Metapher auf den scheinbar unkontrollierten Kapitalismus, wo in Unternehmen die Angestellten wie Galeerensklaven gehalten und, wenn sie zu alt sind, einfach entlassen werden. Kurzerhand beschließen die alternden Angestellten, zu meutern, hissen im Stil von Piratenfilmen verbunden mit den skurrilen Monty-Python-Animationen die „Segel“ (den Staubschutz eines am Gebäude angebrachten Baugerüstes) und reisen mit dem Gebäude los, um ein Finanzunternehmen nach dem anderen durch „gewagte Transaktionen“ zu zerstören. Jedoch hat man nicht damit gerechnet, dass die Erde eine Scheibe ist, und so stürzt die GmbH einfach ab, als der Rand erreicht ist …

Auf den Vorfilm wird mitten im Hauptfilm nochmals Bezug genommen, diesmal aus der Sicht der Finanzunternehmen.

Hauptfilm

Anfangs sieht man sechs Fische, relativ gelangweilt in einem Aquarium herumschwimmend. Das Aquarium befindet sich in einem Restaurant. Da sie sehen, wie einer ihrer früheren Kameraden (Howard) gerade serviert wird, fragen sie sich, was der „Sinn des Lebens“ ist.

Der Hauptfilm ist in sieben Kapitel sowie die deutlich kenntlich gemachte „Mitte des Films“ und das eben so deutliche „Ende des Films“ unterteilt:

Teil I – Das Wunder der Geburt

Es werden zwei verschiedene Varianten der Geburt gezeigt. Zum einen die Geburt im Krankenhaus. Im Mittelpunkt steht nicht, wie man vermutet, die Patientin, sondern die qualifizierte Ausführung der Ärzte.

Die Szene beginnt damit, dass die Patientin durch die Türen und Gänge geschoben wird, wobei sie regelrecht gegen die Türen gerammt wird. Die Ärzte bereiten den Kreißsaal vor. Jedoch sieht es in dem Raum recht kahl aus, so wird beschlossen, dass die Schwestern diverse medizinische Geräte hineinstellen sollen, „für den Fall, dass einer von der Verwaltung kommt.“ Darunter besonders „die Maschine mit dem Ping“, die fortwährend ein „Ping“-Geräusch macht, jedoch keine weitere erkennbare Funktion erfüllt. Die Patientin wird auf den Tisch gelegt und die Beine werden offen hingelegt und aufgestellt. In dem Moment kommt eine Horde von Menschen zur Tür hinein, es gäbe ja schließlich viel zu sehen. Der Ehemann wird jedoch wieder hinausgeschickt, da nur beteiligte Personen herein dürfen. Ein Herr von der Verwaltung kommt gerade herein, hastig wird jeder Apparat angestellt. Der Verwalter fragt was denn nun gemacht würde. Ihm wird der Ablauf einer Geburt grob dargestellt: „Das ist, wenn wir ein neues Baby aus dem Bauch einer Dame pulen!“ Recht unspektakulär wird das Baby herausgenommen, die Nabelschnur durchtrennt, das Neugeborene kurz mit dem groben Handtuch abgerubbelt und ganz kurz der Mutter gezeigt und weggebracht. Auf die Frage „Ein Mädchen oder ein Junge?“ erhält sie die Antwort: „wir wollen es doch nicht so früh in eine Rolle drängen“.

Das Wunder der Geburt, Teil 2: Die dritte Welt

Zum Anderen wird die Geburt in einem typischen britischen Arbeiterviertel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Yorkshire vorgestellt. Aus dem Bauch einer Wäsche waschenden Frau (Terry Jones) fällt ein Baby heraus. Sie bittet ihre Tochter beiläufig, es aufzuheben. Der Vater kommt herein, im Wohnzimmer ist alles voller verwahrloster Kinder. Er macht ihnen die Mitteilung, dass er sie alle für medizinische Versuche weggeben müsse, da er sie nicht länger unterhalten könne. Da er katholisch ist, durfte er schließlich nicht verhüten. Er wolle seine Hoden auch nicht abschneiden oder bei einem Unfall verlieren, wie seine Kinder es ihm vorschlagen. Er begründet dies mit dem Lied „Every Sperm Is Sacred“ (dt.: Jeder Samen ist heilig). Darin geht es darum, dass für die katholische Kirche jedes Spermium heilig sei und nicht verschwendet werden dürfe.

Die Kinder sehen es ein. Traurig das vorangegangene Lied singend, gehen sie in einer Reihe aus dem Haus. Die Nachbarn im Haus gegenüber regen sich über sie auf. Da sie Protestanten sind, können sie auch Kondome benutzen. Als die Frau fragt, warum die Katholiken von gegenüber wohl so viele Kinder haben, stellt der Mann fest, dass Katholiken jedes Mal, wenn sie Geschlechtsverkehr haben, ein Baby kriegen. Die Frau meint, das sei doch genauso wie bei ihnen, denn sie hätten bisher zwei Kinder und doch auch genau zweimal Geschlechtsverkehr gehabt… Darauf verfällt der Mann in eine wilde Rede über die Offenheit und Fortschrittlichkeit des Protestantismus. Doch: „Trotz der Versuche des Protestantismus, Sex zum Vergnügen zu praktizieren, nimmt die Zahl der Kinder ständig zu.“

An dieser Stelle war eine weitere Szene zum gleichen Thema mit Martin Luther (dargestellt von Terry Jones) geplant, in der Luther versucht, unter fadenscheinigen Ausreden in das Haus einer Familie zu kommen, um sich an deren Töchtern zu vergreifen. Die Szene, „The Adventures of Martin Luther in Reform-O-Scope“, wurde auch gedreht, aber letztlich nicht in den Film aufgenommen.

Teil II – Wachsen und Lernen

3 Szenen:

  1. Die Schulkapelle („Oh Herr, Du bist so groß und mächtig, so absolut riesig und gewaltig...“)
  2. Der Sexualkundeunterricht („War das etwas mit Kleider ausziehen?“; ein Lehrer gibt zusammen mit seiner Frau der Klasse ein praktisches Beispiel zum Ablauf des Geschlechtsverkehrs)
  3. Das Rugbymatch (eine Kinderrugbymannschaft verliert chancenlos gegen eine Mannschaft aus jungen Erwachsenen)

Teil III – Gegeneinander Kämpfen

3 Szenen:

  1. Die Geburtstagsfeier im Schützengraben (Erster Weltkrieg) („Dieser Kuchen ist zu gut, nicht gegessen zu werden!“; eine Armeetruppe überreicht ihrem Kommandanten mitten auf dem Schlachtfeld zahlreiche Geschenke)
  2. Drill in der Royal Army („Marschieren, den ganzen Tag, den Kasernenhof rauf und runter!“; ein Unteroffizier befiehlt nacheinander seinen Soldaten, nicht zu exerzieren, sondern anderen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen)
  3. 1. Zulukrieg, Natal (1879) (nicht Glasgow!) („Ein Tiger in Afrika?“; eine Expedition sucht einen Tiger mit dem Bein des Feldherren)

Die Mitte des Films (oder: Finde den Fisch)

Zur Mitte wird die Handlung abrupt und nicht minder skurril durch die Szene „Finde den Fisch“ unterbrochen, in der ein Mann mit verlängerten Unterarmen seinen Lieblingsfisch vermisst. Weiterhin kommen in der Szene eine „Dame“ (In Latexkorsett, mit auffälliger Brustbehaarung, wahrscheinlich eine Parodie auf The Rocky Horror Picture Show) und ein Kellner mit Elefantenkopf sowie Zwischenrufer aus dem „Publikum“ vor.

Teil IV – Das Mittlere Lebensalter

Eine Szene, in der ein klassisches Urlauberpaar (er mit Fotokamera um den Hals) im hoteleigenen Themenrestaurant („Hawaiischer Kerker“) zu Abend isst. Jedoch werden auf der Karte keine Speisen, sondern Konversationsthemen angeboten, darunter auch „Philosophen und der Sinn des Lebens“. Jedoch ist das Gespräch nicht nach der beiden Geschmack und so geben sie es dem Kellner zurück. Dieser entschuldigt sich vielmals und bietet ihnen als Entschädigung ein Gespräch an, das nicht auf der Karte steht: „Lebende Organverpflanzung“.

Teil V – Lebende Organverpflanzung

In dieser Szene wird einem eingetragenen Organspender auf seinem Küchentisch kurzerhand mit allerlei Spengler- und Schlosserwerkzeug die Leber entfernt, da er ja einen Organspendeausweis hat. Auch das Argument, dieser gelte erst im Todesfall, hilft nichts, denn: „Es hat noch nie jemand überlebt, dem wir die Leber entfernt haben“. Mittels eines Mannes, der in einem rosa Abendanzug plötzlich dem Kühlschrank entsteigt und den „Galaxy-Song“ zum besten gibt, kann schließlich auch noch die Gemahlin des Opfers zur Leberspende überredet werden.

In der folgenden Zwischenszene in der Chefetage der Very Big Corporation of America wird eine Studie zum Sinn des Lebens diskutiert: „...Materie ist Energie. Im Universum gibt es sehr viele Energiefelder, die wir auf normalem Wege nicht wahrnehmen können. Einige dieser Energien haben eine spirituelle Quelle, welche auf die Seele einer Person einwirkt. Jedoch existiert diese Seele nicht ab initio, wie das orthodoxe Christentum uns lehrt, sie muss ins Sein gebracht werden durch einen Prozess kontrollierter Selbstbeobachtung. Dies jedoch wird so gut wie nie erreicht aufgrund der einzigartigen Fähigkeit des Menschen, sich durch alltägliche Trivialitäten vom Geistigen ablenken zu lassen...“ Schließlich wird die gesamte Versammlung durch den Angriff der „GmbH“ abgelenkt, die dann von einem Wolkenkratzer erschlagen wird.

Teil VI – Die Herbstjahre

Vornehmes Restaurant, der Pianist (Eric Idle als „Noel Coward“) gibt den „Penis-Song“ zum Besten. In diesem Restaurant steht auch das Aquarium aus der Anfangsszene. Die Fische flüchten, als sie sehen, dass der extrem adipöse Mr. Creosote im Lokal erscheint. Er bestellt die gesamte Speisekarte. Mr. Creosote übergibt sich mehrmals, nimmt Unmengen an Nahrung zu sich und explodiert schließlich, nachdem der Kellner ihn überredet hat, auch ein „hauchdünnes Pfefferminzblättchen“ zu essen.

Teil VI b – DER SINN DES LEBENS

Natürlich hält dieser Abschnitt nicht, was der Titel verspricht, sondern man erfährt nur, warum der französische Kellner aus der vorhergehenden Szene seinen Beruf ergriffen hat.

Teil VII – Der Tod

  1. Arthur Jarrett ist zum Tode verurteilt worden und durfte sich seine Todesart selbst aussuchen, worauf er von einer Meute leicht bekleideter Mädchen über die Klippen gehetzt wird und direkt in das bereits darunter am Strand ausgehobene Grab stürzt, an dem bereits die Trauergemeinde versammelt ist.
  2. Szene in den Highlands: In der kargen Landschaft erscheint der Sensenmann und klopft an die Tür des Landsitzes eines Geschäftsmannes, der Gäste zu Besuch hat. Es nimmt ihn jedoch niemand richtig ernst („Es ist einer der Leute aus dem Dorf“), bis er ihnen erklärt, sie alle seien an einer Fischvergiftung gestorben („die Lachsschaumspeise!“, gesprochen von Michael Chevalier). Daraufhin erheben sich die Geister der soeben Verstorbenen und fahren mit ihren Autos, dem Sensenmann folgend, in den Himmel.
  3. In der folgenden Szene im Himmel sind alle im Film Verstorbenen zu einer großen Weihnachtsgala (im Himmel ist jeden Tag Weihnachten) im Stile einer Las Vegas-Show versammelt. Tony Bennett (Graham Chapman) als Showmaster singt „It's Christmas in Heaven“, spärlichst bekleidete Engel tanzen als Showgirls. Noch bevor das Lied beendet ist, endet die Szene damit, dass das Fernsehgerät, in dem sie offensichtlich lief, ausgeschaltet wird.

Das Ende des Films

Von einer Fernsehsprecherin (Michael Palin) wird der Sinn des Lebens verlesen: Seien Sie nett zu anderen, vermeiden Sie fettes Essen, lesen Sie gute Bücher, gehen Sie spazieren und versuchen Sie, mit allen Menschen in Frieden zu leben.

Geschnittene Szenen

Auf der DVD-Veröffentlichung des Films finden sich auch einige in der Veröffentlichungsfassung des Films nicht enthaltene Szenen, darunter eine längere Vorgeschichte des Ehepaars aus Teil IV, die einige Zeit auf dem Hotelzimmer verbringen. Der Zuschauer erfährt hier, dass sie sich in genau dem Hotel befinden, in dem am Ende auch die Weihnachtsgala im Himmel stattfindet. Eine weitere Szene sind die "Adventures of Martin Luther", in der Luther als sexgieriger Mönch auf der Flucht ist, weil er ständig Frauen belästigt. Er überredet einen Bekannten, sich in seinem Haus verstecken zu dürfen und belästigt dann dort dessen Frau und Tochter, ständig unter dem Vorwand, keinen Sex sondern nur ihre "Löffel sehen" zu wollen.

Synchronisation

Darsteller Synchronsprecher Kino[1] Synchronsprecher DVD[2]
Graham Chapman Norbert Langer Norbert Langer
John Cleese Thomas Danneberg Thomas Danneberg
Terry Gilliam Andreas Mannkopff Reinhard Kuhnert
Eric Idle Arne Elsholtz Arne Elsholtz
Terry Jones Ulrich Gressieker Lutz Mackensy
Michael Palin Michael Nowka Michael Nowka

Der Film wurde für die DVD 2003 noch einmal neu synchronisiert. Leider reicht die Qualität nicht an die ursprüngliche Fassung heran.

Kritik

„Die Komik reicht von sanfter Ironie bis zu vulgärem Klamauk und nimmt in teils intelligenter, teils infantiler Form mit Vorliebe heilige Kühe ins Visier - Obrigkeit und Ärzteschaft, Kirche und abendländische Philosophie -, artet dabei aber stellenweise in Tabuverletzung und Zerstörungswut aus. Handwerklich professionell und visuell einfallsreich.“

Lexikon des internationalen Films

„Ein ebenso skurriler wie unterhaltender Film. Zwar ist der Film etwas aufmüpfig, aber dies sollte man nicht zu ernst nehmen. Also: ‘Always look on the bright side of life!’.“

Tele

„Ein Spaß. Jedoch der schwächste Teil der Reihe.“

Excalibur

Preise

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Synchronkartei
  2. Deutsche Synchronkartei

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